HerrToeff hat geschrieben: ↑Sa 27. Jul 2024, 11:42
Werf in einen unbewohnten Teich Brotstückchen. Täglich.
irgendwann sind dann Enten da
VON WEGEN !!!!
Weil ich gerne Enten hab, einen Großen Garten noch dazu, der leider bislang Entenlos war, hab ich Deinen Tip befolgt.
Am ersten Tag hab ich ein halben Laib Brot in Stücke gerissen und großzügig im Garten verteilt.
Schon in der Nacht darauf tat sich merkwürdiges im Garten, komische Geräusche aus der Dunkelheit.
Ich schlug in Brehms Tierleben nach, ob Enten wohlmöglich nachtaktive Tiere sind - nein, die Ente ist ein Wasservogel der sich gut am Tag beobachten läßt.
Etwas vom Brot war noch da, als ich am nächsten Morgen schaute, das meiste aber war weg. Damit war die Theorie vorerst bewiesen was zuerst da sein muss, eben Entenfutter !
Die Ente, so haben wir gelernt, ist ein Wasservogel. Also hab ich einen Eimer Wasser aufgestellt und einen weiteren halben Laib Brot im Garten verteilt.
In der Nacht dann wieder erheblicher Lärm aus dem Garten. Nochmal den guten Brehm zu Rate gezogen und geschaut, ob die Ente möglicherweise mit den Brüllaffen oder Elefanten verwand seien, nein, dort hieß es, das Fachleute sich uneins darüber seien, ob die Ente mit der Nachtigall verwand seien oder mit dem australischen Schnabeltier.
Der nächste Morgen brachte keine Klarheit. Der Wassereimer war umgeschmissen und diesmal das ganze Brot verschwunden.
Meine Hoffnung nun bald Enten beobachten zu können schwand, als ich statt Entenpupe nur merkwürdige Tatzenabdrücke im Sand finden konnte und aufgewühlte Erde.
Für die dritte Nacht stellte ich nun mehrere Eimer Wasser auf und verteilte neben anderhalb Laiben Brot auch noch etwas Kuchen vom Vortag und ein paar Äpfel. In Brehms Tierleben heißt es, das bestimmte Entenarten frisches Obst bevorzugen...
Der Radau in der Nacht war unerträglich, kein Auge hab ich zu gemacht, es war, als würden alle Enten der Umgebung eine riesen Party feiern. Die Nachbarn hatten sich zusammengetan und einen Brief verfasst den ausnahmslos jeder Anwohner in der Straße unterschrieben hat. Wenn der Radau aus meinem Garten nicht aufhöre, würde mir von allen die Freundschaft gekündigt...
Selbst Frau Hinz aus der 17 hat unterschrieben - die Frau ist 97 Jahre alt und stocktaub !
Jetzt war guter Rat teuer, wollte ich doch nicht die ganze Nachbarschaft gegen mich aufbringen, andererseits wollte ich gerne Enten im Garten haben.
Daher beschloss ich das mit den Enten zu vertagen und stellte weder Wassereimer noch essbares am Abend im Garten auf.
Trotzdem kam es in der Nacht zu unerträglichen Lärm aus meinem Garten. Die Nachbarschaft rottete sich zusammen vor meinem Haus, mit Fackeln und Gartenwerkzeugen schwenkend, forderten sie das abstellen des Lärms aus meinem Garten.
Ich erbat einen Parlametär vom wütenden Mob und schritt mit ihm in meinen Garten. Dort bot sich ein absonderliches Bild.
Keine Enten sondern eine Horde Waschbären, die sich mit einer Rotte Wildschweine um die letzten Reste des aus der letzten Nacht verteilten Futters stritten und sich mit Dreck, Steinen und den leren Wassereimern bewarfen.
Gemeinsam mit dem Parlamentär durchsuchten wir alle Bände von Brehms Tierleben nach weiterführenden Informationen zu Wildschweinen oder Waschbären. Leider ohne nennenswerten Erfolg. Möglicherweise liegt das daran, das die Ausgabe von Brehms Tierleben unvollständig und ausserdem aus dem letzten Jarhundert stammt.
Der Mob vor der Tür wurde benachrichtigt und ich ließ verlauten das ich gerne gute Ideen zur behebung des Problems entgegen nehmen würde... daraufhin verteilte sich die Menge in der Dunkelheit und ich stand wieder allein mit meinem Problem.
Damit es wenigstens halbwegs ruhig wurde im Garten, brachte ich ein paar Aufbackbrötchen und etwas alten Toast, den ich in der Anrichte gefunden hatte nach draussen und füllte ein paar Wassereimer.
Seit dem weigere ich mich in meinen Garten zu gehen. Aus dem Dachzimmerfenster, das nach hinten raus in den Garten zeigt, sah ich, das die Wildschweinrotte begonnen hat sesshaft zu werden und versucht Ackerbau zu betreiben. Die Waschbären zogen sich auf die Bäume im Garten zurück und warteten schweinbar auf die Apfelernte. Bis die Äpfel reif sind bewerfen die waschbären die Pflügenden Wildschweine mit unreifem Obst und scheinen sich köstlich dabei zu amüsieren.
Ich hoffe nun auf den kommenden Winter, in Brehms Tierleben heißt es das die Nachtigall sich als Zugvogel in den Süden zurück zieht, ebenso wie die Ente. Damit würde der deffinitive Beweis erbracht, das Deine " Am Anfang war das Entenfutter"-Theorie wiederlegt ist.
Bis dahin versuche ich die Nachbarn zu meiden...
gr