Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Probleme mit Kolben, Zahnrad oder Riemen?

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von rolf.g3 » Do 28. Dez 2023, 17:53

Eumeltier hat geschrieben:
Mi 27. Dez 2023, 19:43
Sorgen macht mir etwas der Zusammenbau. Irgendwie gibts ja gar keine richtige Arretierung für die Position.

Manche Leute sägen die alten Zylinderkopfschrauben ab, sägen einen Schlitz oben rein, damit man sie hinterher rausdrehen kann und nutzen die als Führungsbolzen. Mal gucken...
Arretierung ?
Sägen ?
Führungsbolzen ?

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Do 28. Dez 2023, 18:07

naja, also so wie ich das sehe, wird die Position der ZKD erst durch die Schrauben fixiert. Dh. um die Schrauben alle ordentlich durch zu bekommen, muß die ZKD auch richtig liegen. Das kann ja in Gefummel ausarten und mit Pech macht man noch was kaputt.

Ich hab gelesen, manche flexen die alten Zylinderkopfschrauben ab, fräsen oben einen Schlitz rein und drehen die in den Block. Dann die ZKD oben drauf und dann den Zylinderkopf drauf. Dann mit Schlitzschraubendreher die abgesägten Schrauben eine nach der anderen rausschrauben und die richtige Zylinderkopfschraube rein.

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Do 28. Dez 2023, 20:12

Ich hab mal in die Anleitung geschaut. Zylinderkopfschrauben mit 37,2 bis 42,1 NM anziehen.

In Reihenfolge 1 bis 10 "nach und nach" festziehen. Was soll ich mir denn darunter vorstellen?

Handfest und dann 1 bis 10 jeweils 10, 20, 30, 40 NM ?

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von rolf.g3 » Do 28. Dez 2023, 23:11

Bei der Zylinderkopfdichtunbg ( ZKD ) liegt idR eine Einbauanleitung bei.
Der Hersteller schreibt im Werkstatthandbuch ( WHB ) den Vorgan vor, an den man sich halten sollte. Denke, da steht nix von abgeflexten Schrauben oder geschlitzten Führungsbolzen - vieeeeeel zu komplizert !!

Die Zylinderkopfschrauben sind lt WHB zu messen und ggf auszutauschen. Gemäß der Einbauanleitung werden diese in ihrer Reihenfolge auf dort beschriebene Festigkeit anziehen.
Manchesmal werden die Vorschriften für diese Schrauben auch mit einer Drehmomentvorgabe beziffert mit anschließender Winkelgrad verstellung, zB 45 N + 90°. Das bedeutet, nachdem die Schrauben in reighenfolge auf 45 N gezogen sind, werden sie in Reihenfolge nochmals 90 Grad weitergedreht.
Aber DAS steht genau beschrieben im WHB.
Hab schon viele ZKD verbaut, manchmal auch nur mit einem Radkreuz als Schraubenschlüssel. Hab noch nie eine ZKD bei der Montage kaputt bekommen oder im weiteren Verlauf durch falsche Montage einen Motorschaden verursacht.
Die ZKD ist ein Verschleißteil wie eine Kupplung oder eine Zündkerze - kein Hexenwerk ! Ordentliche Arbeit und viele Fallstricke, aber kein Hexenwerk !

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Fr 29. Dez 2023, 10:56

rolf.g3 hat geschrieben:
Do 28. Dez 2023, 23:11
Aber DAS steht genau beschrieben im WHB.
Ich hab hier das Worshop Manual.

Dort steht eben nur drin +- 40 NM und in Reihenfolge "nach und nach" festziehen. Und dann nach soundsoviel Stunden Betriebsstunden nochmal nachziehen.

Ich gehe mal davon aus, daß dies nicht bedeutet Schraube 1 auf 40 NM zu ziehen, dann Schraube 2 auf 40 NM usw. sondern, daß man das schrittweise in mehreren Durchgängen macht. Frage bleibt, wie viele Schritte. Da ich das noch nie gemacht habe...

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Fr 29. Dez 2023, 15:29

"Handfest und dann 1 bis 10 jeweils 10, 20, 30, 40 NM ?"

Wenn man sich viel Arbeit machen will, ich mache das vorsichtshalber auch so, dann werden die Schrauben von innen nach außen in kleineren Schritten angezogen, wie Du oben beschrieben hast.
Hier würde aber auch 10, 25 und 40 reichen. Vor den letzten 40 Nm ein wenig Luft lassen, weil es ein Losbrechmoment gibt. Wenn 30 Nm die vorletzte Stufe ist, könnte sich die Schraube bei 40 Nm schon nicht mehr drehen. Dann muss man die Schrauben wieder losdrehen.
Meines Wissens werden die Schrauben so gelassen, wie sie sind, also nicht einölen oder ähnliches.
Die Flucht der Bauteile ist unkritisch, sobald der Kopf erst mal plan aufgelegt ist. Gibt es dort keine Führungsbolzen?
Sonst kann man doch 2 Schrauben schon durch den Kopf stecken und eine zweite Person schaut, dass diese die Löcher treffen.

Gruß
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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Fr 29. Dez 2023, 15:36

Wolfgang hat geschrieben:
Fr 29. Dez 2023, 15:29
Meines Wissens werden die Schrauben so gelassen, wie sie sind, also nicht einölen oder ähnliches.
Im Workshop Manual steht eindeutig "mit Motoröl beschichten"
Wolfgang hat geschrieben:
Fr 29. Dez 2023, 15:29
Die Flucht der Bauteile ist unkritisch, sobald der Kopf erst mal plan aufgelegt ist. Gibt es dort keine Führungsbolzen?
Das einzige was etwas führt, ist der Ölkanal in den Zylinderkopf. Ansonsten ist man da relativ frei.

Wenn ich nicht noch mehr wegbauen möchte, dann kommt man seitlich rein. Deshalb ist das schon ne Frage, ob man dann richtig getroffen hat. Mal gucken.

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Fr 29. Dez 2023, 18:25

Gut zu wissen mit den eingeölten Zylinderkopfschrauben, wahrscheinlich hätte ich das überlesen, wenn ich an die Arbeit auch mal dran müsste. Wenn dort einölen steht ist das wichtig, das Drehmoment ist dann wirklich anders als ohne.
Habe gerade beim Sharan nachgesehen, bis 60 Nm, dann 2 mal eine viertel Umdrehung weiterdrehen (ohne Öl).
Nimmst Du jetzt die alten oder neue Schrauben?
Gut ist, dass es jetzt noch einen gibt, der das schon mal bis ins Detail gemacht hat. Schade, dass es nicht mein Motor ist.

Aber "seitlich rein" bedeutet dann auch, dass es mit den abgesägten Schrauben gar nicht geht, oder?

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Fr 29. Dez 2023, 20:38

Wolfgang hat geschrieben:
Fr 29. Dez 2023, 18:25
Nimmst Du jetzt die alten oder neue Schrauben?
Gut ist, dass es jetzt noch einen gibt, der das schon mal bis ins Detail gemacht hat. Schade, dass es nicht mein Motor ist.
Ich hab neue Schrauben besorgt und werde die wohl auch nehmen, aber ich frage mich, ob das überhaupt Dehnschrauben sind. So ein Kram wie 90° oder 180° weiterdrehen scheint es ja auch nicht zu geben.

Ja, was man nicht alles so tut. Früher hab ich viel an Autos geschraubt, seit Jahren tu ich das aus Zeitmangel nicht mehr und nun fummel ich am Aixam rum. Und dort noch mehr als früher, eine Getrieberevision oder eine ZKD hab ich vorher noch nicht gemacht...
Wolfgang hat geschrieben:
Fr 29. Dez 2023, 18:25
Aber "seitlich rein" bedeutet dann auch, dass es mit den abgesägten Schrauben gar nicht geht, oder?
Ja, aber vielleicht bau ich ja doch noch was weg. Mal gucken. Jetzt muß erstmal alles ankommen, was ich so brauche.

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Sa 30. Dez 2023, 14:12

Wenn Du neue Zylinderkopfschrauben bestellt hast, schau doch bitte mal, ob die genauso lang sind. So rein auf wissentschaftlicher Basis.
Ich habe bislang auch immer neue genommen, weil ich die ganze Arbeit nicht durch den Geiz an neuen Schrauben verderben wollte. Am Ende sitzt man da Tage dran und die Schrauben kosten vielleicht 50,-€. Die anderen Sachen dann auch gleich mit: Ventilschaftdichtungen, Lagerbuchsen Ventil je nach Zustand, Lagerschalen Nockenwelle, Hydrostößel wenn vorhanden, Ventildeckeldichtung und ggf. Simmerringe und den ganzen Kram mit dem Steuerriemen. Nockenwelle habe ich nur einmal gewechselt, Einspritzdüsen noch gar nicht. Am Ende kommen da mehrere hundert Euro zusammen.
Aber Deine Kiste lief ja vorher und Du wolltest ja nur den alten Lappen da rausnehmen.

Im nachhinein würde mich interessieren, welche Variante für Dich die vermeintlich Bessere ist. Kopf im eingebauten Zustand abnehmen oder Motor raus.

Gruß
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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von rolf.g3 » Sa 30. Dez 2023, 16:02

Wolfgang hat geschrieben:
Sa 30. Dez 2023, 14:12
Wenn Du neue Zylinderkopfschrauben bestellt hast, schau doch bitte mal, ob die genauso lang sind. So rein auf wissentschaftlicher Basis.
Ich habe bislang auch immer neue genommen, weil ich die ganze Arbeit nicht durch den Geiz an neuen Schrauben verderben wollte. Am Ende sitzt man da Tage dran und die Schrauben kosten vielleicht 50,-€. Die anderen Sachen dann auch gleich mit: Ventilschaftdichtungen, Lagerbuchsen Ventil je nach Zustand, Lagerschalen Nockenwelle, Hydrostößel wenn vorhanden, Ventildeckeldichtung und ggf. Simmerringe und den ganzen Kram mit dem Steuerriemen. Nockenwelle habe ich nur einmal gewechselt, Einspritzdüsen noch gar nicht. Am Ende kommen da mehrere hundert Euro zusammen.
Aber Deine Kiste lief ja vorher und Du wolltest ja nur den alten Lappen da rausnehmen.
Da wär ich vorsichtig !

Ist die ZKD kaputt, dann hat das meist seinben Grund. Die ZKD ist ein Verschleißteil und reagiert gerne auf Überhitzung.
Früher, als alles noch besser war, weil aus Holz, wurden die Ölleitungen separat gesetzt. Die Rückläufe aus dem Kopf waren druckfrei, die gingen dann durch Kanäle im Kopf/Zylinnder und damit durch die ZKD. Heutzutage geht die Druckleitung auch durch die ZKD, daher ist gerne Öl im Brennraum bei einem Defekt an der ZKD. Das bedeutet aber bei weitem nicht, das man alles wechseln sollte, was man erreichen kann.
An einem Fiat Punto mit 1,6 Ltr Hubraum saß ich 2 Stunden um die ZKD zu wechseln, an einem Polo nicht ganz so lange.
Ist der Zahnriemen bei einem Zahnriemengesteuerten Motor noch jung, so ist meine Meinung die, das man den NICHT unbedingt wechseln muss - der hersteller sagt da was anderes.
Auch hab ich noch nie, blos weil die ZKD gewechselt werden muss, ein Ventil ausgebaut oder gar die Ventilschaftdichtungen gewechselt. Muss eine Ventilschaftdichtung ausgetausch t werden, muss nichtmal der Kopf runter geschweige denn das Ventil ausgebaut werden !
Das die Schrauben ausgetauscht werden müssen, das sagt Fiat in jedem Fall, VW nur bei Überschreitung der Dehnlänge und Triumph gar nicht ( bei manchen Modellen )
Es ist halt immer die Materialwahl der Hersteller. Schon Nikolaus Otto hat das mit den Dehnschrauben eingerechnet und statt starrer Schrauben starke Federn verwendet, die im Falle einer größeren Verbrennung im Zylinder nachgeben und abfedern können. Die gleiche Aufgabe haben die Stehbolzen / Schrauben des Zylinderkopfes.
Ich schau nur, was notwendig ist. Lombardini zB kann man schon vorab sehen was für eine der 3 möglichen ZKD man benötigt, ob die Dehnschrauben erneuer werden müssen, sieht man allerdings erst im ausgebauten Zustand.

Ich persönlich würde zusehen die ZKD zu wechseln.Nicht noch andere Baustellen aufmachen und möglicherweise aus unwissenheit größeren Schaden anrichten als die Sache wert ist.
Wenn man die Ventile ausbaut gibt es gewisse Regeln. Werden die nicht beachtet, zB das das selbe Ventil wieder in den selben Kanal eingesetzt werden muss mit den selben Spannkeilen und der selben Federn, ansonsten bekommt man den Motor nicht mehr wirklich dicht ...
Das der Motor wegen dem wechsel der ZKD ausgebaut werden muss - NEIN !
Die ZKD is ein Verschleißteil und sollte im eingebauten Zustand gewechselt werden können ! Allein die Vorstellung bei einer Diesellock den ganzen Motor auszubauen wegen der blöden ZKD ist absurd !
Bei einem Kubota hab ich noch keine ZKD ausgewechselt, denke aber, das der Käse nach 2-3 Stunden gut zu machen ist. Am allermeisten würde ich den Moment fürchten, an dem die Verbindungsschrauben zwischen Motor und Krümmer abgeschraubt werden müssen - die reissen zu gerne ab. Ich lass zumeist das Flammrohr dran und schraube das Flexrohr ab. So hab ich eine Baustelle weniger, eine Dichtung gespart und die möglichkeit, das eine Schraube abreißt eliminiert.
Wenn es denn auch geht ...

Die ZKD ist ein Angstgegener für viele. Mit fug und recht, behaupte ich mal. Es gibt so viele Dinge, die zu beachten sind - aber letztlich ist diese Arbeit ungefährlicher als das Hantieren an Lenkung oder Bremse.
Das etwas verrutscht, kaputt geht oder schief wird - das gehört dazu !
BeimGolf 4 warś glaub ich, da ist die ZKD schlecht gekennzeichnet und passt beidseitig auf den Block. Hier haben schon wie oft selbst Fachbetriebe die ZKD falsch herum montiert. Die Folge: Öl im Brennraum und der Kat nimmt Schaden wegen Überhitzung.
Das sollte beim Yanmar, Kubota oder Lombardini unmöglich sein. Dafür gibt es andere Fallstricke ...
Man sollte folglich wissen, was man macht :D

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Sa 30. Dez 2023, 19:03

Wolfgang hat geschrieben:
Sa 30. Dez 2023, 14:12
Die anderen Sachen dann auch gleich mit: Ventilschaftdichtungen, Lagerbuchsen Ventil je nach Zustand, Lagerschalen Nockenwelle, Hydrostößel wenn vorhanden, Ventildeckeldichtung und ggf. Simmerringe und den ganzen Kram mit dem Steuerriemen.
Naja, da beim Z402 nicht viel im Kopf ist (die Nockenwelle ist im Block und betätigt die Ventile über Stößelstangen) werde ich da gar nicht in die Versuchung kommen, zu viel zu machen.

Die Ventile werden eingeschliffen und auf Dichtigkeit geprüft, Ventilschaftdichtungen gewechselt (kann man zur Not bestimmt auch im zusammengebauten Zustand, aber mach ich vorher). Dann geguckt ob der Zylinderkopf plan ist und im Zweifel nochmal planen.

Riemen gibts eh nicht, Stößelstangen und Kipphebel sind unter dem Ventildeckel zugängig, Glühkerzen und Einspritzdüsen sind (wenn nicht völlig fest) im eingebauten Zustand wechselbar. Also was soll ich am Zylinderkopf noch rumfummeln?
Wolfgang hat geschrieben:
Sa 30. Dez 2023, 14:12
Im nachhinein würde mich interessieren, welche Variante für Dich die vermeintlich Bessere ist. Kopf im eingebauten Zustand abnehmen oder Motor raus.
Ich würd sagen, Motor raus lohnt nicht.


Mal was anderes, der auto-newsgroup meinte einer, nach 30 Minuten Laufzeit die Zylinderkopfschrauben nachziehen bedeutet bestimmt, 30 Minuten laufen lassen, Motor abkühlen lassen, dann nachziehen.
Ich hätte jetzt im warmen Zustand nachgezogen. Im Workshop Manual steht nur
Die Zylinderkopfschrauben nochmals anziehen, nachdem der Motor 30 Minuten lang gelaufen ist
Jemand ne Meinung dazu? 017)

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Sa 30. Dez 2023, 19:28

Da ich nicht genau weiß, was da eigentlich im Ventil klemmte - aber vielleicht war es ja doch ein Stück des Luftfilters - habe ich schon überlegt, in den Luftfilterkasten ein Drahtgitter unten einzuschmelzen, damit keine größeren Teile vom Luftfilter oder wildgewordene Schraube o.ä. sich auf den Weg zum Ventil machen können.

Auf der anderen Seite kann man die Sache damit natürlich auch schlimmer machen, wenn sich das Drahtgitter dann löst 101)

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Sa 30. Dez 2023, 23:39

Die Zylinderkopfschrauben nochmals anziehen, nachdem der Motor 30 Minuten lang gelaufen ist
Habe ich im Manual auch gelesen. Bei meinen anderen Autos gab es das nicht.
Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass es keine Dehnschrauben sind. Dehnschrauben können die Volumenveränderung beim Warmwerden ausgleichen, damit spart man sich das Nachziehen.
Deswegen würde ich sagen, 30 Minuten warm fahren, dann hat es durch die Ausdehnung ordentlich Druck auf die Zylinderkopfdichtung gegeben, dann abkühlen lassen und das Ganze nachziehen mit 40 Nm.

Gruß
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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Mo 1. Jan 2024, 13:36

Bin mir aber nicht sicher.
Diese Aussage im Internet würde aber dazu passen:

"Der Konstruktionsfehler ist hier, dass versucht wird, thermische Dehnungen zu behindern. Der Ausdehnungskoeffizient von Aluminium ist etwa doppelt so hoch wie der von Stahl."

Was auf den Zylinderkopf übertragen bedeuten würde, dass bei warmen Motor der Alukopf nocht mehr Vorspannung auf die Schrauben bringt und ein weiteres Anziegen bei 40 Nm gar nicht möglich ist.
Wenn der Motor aber auf Ursprungsniveau abgekühlt ist, kann es sein, dass die Zylinderkopfdichtung etwas nachgegeben hat und für die 40 Nm noch eine kleine Drehung der Schrauben möglich ist.

Soweit die persönliche Therorie. Ich kann bei Bedarf auch die Werkstatt hier fragen, dort ist noch ein älterer Kollege unterwegs.

Gruß
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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Mo 1. Jan 2024, 21:19

rolf.g3 hat geschrieben:
Sa 30. Dez 2023, 16:02
Muss eine Ventilschaftdichtung ausgetausch t werden, muss nichtmal der Kopf runter geschweige denn das Ventil ausgebaut werden !
Da die Ventilschaftdichtungen anscheinend gerade Lieferprobleme haben, überlege ich darüber, alles zusammenzubauen und die Ventilschaftdichtung nachträglich zu wechseln.

Allerdings habe ich etwas Angst davor, daß mir die Keile und die Feder durch die Werkstatt fliegen (wenn der Zylinderkopf draußen ist, hab ich ein Spezialwerkzeug zum Ventilfeder zusammendrücken) und daß mir die Ventile in den Zylinder abhauen....

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von rolf.g3 » Di 2. Jan 2024, 02:44

Man gibt Pressluft auf den Zylinder, indem man eine alte Glühkerze zum Adapter umgebaut hat und diesen Adapter in das Kerzenloch schraubt.
Jezt kann das Ventil im eingebauten Zustand nicht mehr nach innen weggleiten. Man drückt die Venilfederscheibe herunter und entnimmt die beiden Keile, läßt vorsichtig nach oben die Federn entspannen.
Nun sind die Federn frei und können abgezogen werden, die Venilschaftdichtung kann ausgetauscht werden.
Einbau in umgekehrer Reighenfolge.

Zum Ausbau der der Ventile im ausgebauten Zustand des Kopfes verwende ich zumeist eine hundsordinäre Schraubzwinge.

Aber sag, warum sollen die Venilschaftdichtungen ausgetausch werden ?
Nur so aus jux oder hat das einen saftigen Hintergedanke ?

Es muss nix zwangsläufig gemacht werden. Bei meiner CX zB haben die Ventilschaftdichtungen über jahrzehnte nicht gewechselt werden müssen. Man nimmt den Kopf runter, nachdem man 4 oder 5 Schrauben gelöst hat, wechselt die ZKD und setzt das Bauteil wieder drauf. 10 minuten Sache !
Ich hab bei Opel Kadett e, Fiat Punto 1,6, 200 Benz, und weiss ich wo noch die ZKD gewechselt, beim Escord geholfen ( quasi auch selbst gemacht ) und viele Motorräder und Mopeds. Nie wurde was anderes getauscht blos weil man die ZKD grade runter hatte.
Wir tauschen alles was greifbar ist, damit das gemach ist und nicht in Kürze erneut zerlegt werden muss.
Ja, dieser grundsatz ist mir geläufig, aber die ZKD ist ein Verschleißteil was separat getauscht werden kann. Dazu muss, je nach Herstellerangabe, auch das ein oder andere konrolliert werden - zB die Schraubenlänge.

Die ZKD ist ein gut stück Arbeit, aber keine kleine Motorrevisin ! Das wird daraus, wenn man den Kopf noch weiss gott wie weiter und immer weiter um und ausbaut, schleift und neu hier und neu da ... Wofür ? Waren die Ventilschaftdichtungen etwa kaputt ?? DANN müssen sie selbstverständlich raus.
Ist ein fremdkörper in den Ventilen verklemmt gewesen, dann wird natürlich die Dichtheit geprüft - aber nur dann.
Bevor die Dichtheit nicht geprüft und für einwandfrei befunden ist, sollte der Kopf nicht wieder eingebaut werden.
Aber wenn der Kopf keine Dichtprobleme hatte ...

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Di 2. Jan 2024, 17:51

Meine Idee oben mit dem Anziehen der Zylinderkopfschrauben beruht leider auf einer falschen Annahme.
Der Zylinderkopft beim Z402 ist nicht aus Aluminium.
Ich habe schon seit 40 Jahren keinen Motor mehr mit Stahl/Guss Kopf gesehen.

Wegen warm oder kalt nachziehen: weil die Werkstatt das auch nicht wusste, werde ich jetzt mal bei den Motorenspezis nachfragen.

Gruß
Wolfgang

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Wolfgang » Mi 3. Jan 2024, 12:52

Zu den Zylinderkopfschrauben habe ich jetzt von dieser Firma https://www.kubota-teile.de/
folgende Aussage bekommen:

"das die Kopfschrauben nach 30min Laufzeit nachgezogen werden sollen, ist mir neu.
Steht auch in keinem unserer workshop manuals.
Die Schrauben sind keine Dehnschrauben und können somit wieder verwendet werden. Es ist nur peinlichst darauf zu achten, dass alle Gewinde und Schraublöcher gereinigt werden und
die Gewinde und unter dem Schraubenkopf etwas Öl aufgetragen wird."

Ist doch schon mal eine konkrete Aussage bzgl. Dehnschrauben und Öl.

Gruß
Wolfgang

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Re: Motor ausgegangen, geht nicht wieder an

Beitrag von Eumeltier » Mi 3. Jan 2024, 13:01

Wolfgang hat geschrieben:
Mi 3. Jan 2024, 12:52
"das die Kopfschrauben nach 30min Laufzeit nachgezogen werden sollen, ist mir neu.
Steht auch in keinem unserer workshop manuals.
Cool.

https://up.picr.de/34011634kh.pdf

Seite S-70
Die Zylinderkopfschrauben nochmals anziehen, nachdem der Motor 30 Minuten gelaufen ist.

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