kolo hat geschrieben: ↑Sa 11. Dez 2021, 17:02
doppeltes Gehalt für die Pflegeleute wäre schon gerechtfertigt, oder etwa nicht
Na, jetzt lasst aber die Kirche mal im Dorf !
Die Unterbringung von Omi soll in Zukunft also 18.000 statt 9.000 € im Monat kosten ?
Dann geht der Krankenkassenbeitrag von 14,6 % auf satte 25% hoch- mindestens !!
Wo wir grade dabei sind, die Ärzte müssen auch mindestens 15% mehr verdienen, auch die Apotheker und orthopädischen Schuster und Briefträger und Klofrauen sollten auch mehr verdienen !
Weil aber das alles ungerecht ist, verdient jetzt JEDER 20% mehr - dafür kostet alles auch 20 % mehr ...
Lang lebe die real existierende Marktwirtschaft !!!
Die Frage: Welche Farbe hat der Klingelknopf ? - ist dabei aber unerwähnt und unbedacht geblieben, aber nur darum geht es !
Der Briefträger muss ab etwa mitte Noember bis ende Dezember etwa das doppelte an Briefen verteilen - da kommt keiner auf die Idee dem 20% mehr Gehalt zu geben, geschweige denn das Gehalt glatt zu verdoppeln, ebenso der Metzger oder Christbaumverkäufer.
Die notleidende Autoteileindustrie hingegen muss jeden Winter mit Ersatzteilbestellrückgang rechnen, eine Flaute, die auch keinen interessiert ...
Seit Pandemiebeginn sind etwa 6.000 Intensievbetten weniger am Markt bzw belegbereit, aber nicht weil der Hausmeister diese zum Sperrmüll rausgestellt hat - scharenweise rennen die Pflegekräfte weg und suchen sich einen besserbezahlten Job in der Imbisindustrie oder bei Amazon, weil sie das Pensum einfach nicht mehr stemmen können !
Die Leute WOLLEN aber, sich um Alte und Kranke kümmern, wollen dem Behinderten zur Seite stehen, haben sich ganz bewußt für diese Jobs entschieden. Jetzt, da die Pandemie ihren Tribut auch bei denen fordert wird erst klar, wie stiefmütterlich die Gesellschaft mit dem Pflegepersonal seit jeher umgeht !
Jetzt das gehalt verdoppeln bringt uns auch nicht aus dem Pflegenotstand, weil einfach zu wenige bereit sind sich auch für das doppelte Geld gnadenlos verheizen zu lassen.
Der finanzielle Reitzpunkt ist traditionell nicht sehr hoch bei denne, die pflegen wollen.
Viel mehr steht die unglaubliche 80, 90,... 120 Stundenwoche im Fokus, das schaffen selbst die ambitioniertesten unter denen nicht !
Vierl früher hätte sich der Staat um die Belange der Pflege kümmern müssen. Ein Fachkräftemangel in der Chemie oder Metallindustrie ist schlecht für die Wirtschaft - was aber ein Fachpersonalmangel in der Pflege bedeutet sieht man jetzt auf den Stationen in den Krankenhäusern recht deutlich - da will man kein Pflegefall werden !
Da hilft ein " MEHR " an Kohle nicht wirklich viel !
Eine Finanzspritze ist schön, wenn sie denn steuerfrei bleibt, eine Anerkennung.
Den Notstand macht man aber weg, in dem man Pflegerinnen und Pfleger on Anfangan besser bezahlt und in ein Licht rückt, das sie verdienen. Anerkennung und eine 40 Stundenwoche !
Dazu bezahlbaren Wohnraum und ordentliche Lebensumstände wie sauberes Wasser und dunkle Nächte usw...
Dann, und erst dann, wenn wir uns unsere Alten und Behinderten leisten wollen, können wir uns sie auch leisten.
Im Moment nicht !
Das ist das Ergebniss on GroKo - Politik der letzten 16 Jahre.
So schlecht wie derzeit war die Pflegesituation in Deutschland noch nie !
Das man seine Angehörigen jetzt zuhause pflegen darf, dieses auch staatlich geregelt und unterstützt ist, ist ein Anfang.
gr