Rund um „der Zündkreislauf“
Also, da mich das Thema durchaus auch interessiert und in unserer Kategorie „Elektrik“ bereits Teile hiervon (nicht zusammenhängend) abgehandelt wurden, habe ich mich mal befleißigt, dieses hier zusammenzuführen.
1) Zündschloss/Zündschlüssel
Nachfolgend die Belegung des Zündschlüssels/Zündschlosses (vierteilig):
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Google:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zündschlo ... imiert.gif
2) Vorglührelais
Hieraus resultierend und am Beispiel des Vorglührelais beim Aixam 400 /
Kubota 402 ergibt sich dessen Belegung wie folgt:
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„Bauartbedingt verfügen manche Relais über extra Messfühler mit eigenem Anschluss am Relais, das ist beim 400er nicht so- hier ist der elektrische Wiederstand der Glühkerzen ( Glühstifte ) indikator für die Glühdauer.“ (Zitat: Rolf.g3)
Vorglührelais (Original, ca. 50,00 EUR, kaum noch erhältlich):
Original Guilera 17 7704 (Katalog, Seite 32:
http://www.kosser.net/catalogs/Guilera-Automotive.pdf)
Baugleich:
Beru 89 9048 000 (Identisch, ca. 50,00 EUR)
Bei den Motoren mit Temperaturfühler (
Lombardini LDW 502) ergibt sich nachfolgendes Schaubild:
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Die Klemmenbezeichnungen bei den Glühzeitrelais im Detail wie folgt:
T Temperaturfühler ca. +4V Fühler selbst geht gegen Masse
L Kontroll-Lampe
50 „Anlassen“ Zünd-Anlass-Schalter „50“
85 Masse/Massestern
87 Glühkerzen Vor-, Bereitschafts- oder Nachglühen
30 Dauerplus +12V…+14V Eingang +12V (in der Regel Hauptsicherung zur Batterie im Kreislauf)
86 Zündung, bei „Zündung an“: +12V…+14V Zünd-Anlass-Schalter „15“
Die Kabelquerschnitte wie folgt bebildert:
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Ausgehend hiervon lässt sich zum Vorglührelais nachfolgendes schreiben:
Die Grundsätzliche Aufgabe des Glührelais ist es, die Glühstiftkerzen mit Strom zum Vor-/Bereitschafts-/Nachglühen zu versorgen. Deshalb ist das Glührelais mit einem Temperaturfühler, dem Zündschloss, den Glühstiftkerzen und der gelben Kontroll-Leuchte im Armaturenbrett verbunden.
Auf Grundlage der ermittelten Kühlwasser- bzw. Zylinderkopftemperatur wird die Vorglühzeit seitens des Relais ausgewählt, das Bereitschaftsglühen und das Nachglühen wird nach jeweiliger Variante des gewählten Glührelais in festen Zeitabschnitten vorgegeben.
Das Bereitschaftsglühen soll dem motivierten Fahrer nach Erlöschen der Vorglühanzeige in der Cockpitanzeige die Möglichkeit einräumen, den Anlasser zeitnah zu betätigen (meist 15 Sekunden).
Das Nachglühen (nach dem Bereitschaftsglühen soll im nachfolgenden Kaltlauf für eine gewisse Zeitdauer (60 - 180 Sekunden) die Glühstiftkerzen weiter mit Strom versorgen um einen sauberen Kaltlaufbetrieb zu gewährleisten.
3) Unterschiede in den Glührelais
Worin unterscheiden sich die Glührelais?
Letzten Endes gibt es eine Vielzahl von Glührelais (wie oben ersichtlich), welche faktisch die gleichen Aufgaben erledigen, je nach Fahrzeug-/Motorentyp jedoch unterschiedliche Schalt-/Lastkreisläufe und Kennlinien haben, sowie in der Steckbelegung, um es den jeweiligen Fahrzeugbesitzer noch schwieriger zu machen.
Maßgebend sind die Kennlinien (Zeitdauer des Glühvorganges nach vorgegebener Temperatur) und das Nachglühen, da dieses auf den Startvorgang des Motors und die Kaltlaufphase einen erheblichen Einfluss nehmen.
Zu dem im Aixam 400 /
Kubota 402 Motor verbauten Vorglührelais, wie auch dem benannten Ersatz liegen mir keine Kennlinien vor.
Aus der Referenzliste des Ersatzteilhändlers zu den Lombardinimotoren lassen sich hingegen die herkömmlichen Fahrzeugtypen entnehmen, für welche diese Glühzeitrelais letzten Endes verbaut wurden:
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Hieraus wiederum lassen sich weitere und baugleiche Glühzeitrelais (ohne Anspruch auf Richtigkeit/Funktion, da nicht getestet oder rückbestätigt) ableiten, wie zum Beispiel
VW T4 Relais 102 Vorglührelais Glührelais Audi Golf Caddy 191911261C Original (25,00 EUR, lange Nachglühzeit)
oder
Relais Relay 258/60 Vorglührelais AUDI 80 B3 (89, 89Q, 8A) Diesel (15,00 EUR, kurze Nachglühzeit)
sowie der chinesischen Variante
TOPRAN 102 931 Vorglührelais (9,00 EUR)
mit nachfolgenden Kennlinien zum Relais 102 bzw 258/60:
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Mithin bestimmt die Wahl des Relais, welche Vorglüh-/Bereitschafts-/Nachglühzeit das jeweilige Fahrzeug besitzt. Die vorgenannten Relais wurden nicht getestet und als wertvoll eingestuft, letzteres bis ein Mitglied deren Funktion bestätigt.
Aktuell und mit
Lombardinimotoren LDW 502 versehen sind die nachfolgend und bebilderten Glühzeiten mit dem verbauten Relais zu erwarten:
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Werkstatthandbuch:
https://www.manualslib.de/manual/48466/ ... =92#manual
4) Fehlerquellen bei Glühzeitrelais
Die Fehlerquellen in diesem Stromkreislauf sind vielfältig. Durch die hohen Übergangswiderstände (Glühstiftkerzen 20 A, Anlasser 20 A) kommt es leichtsam zu Überhitzungen am/im Relais, Korrosion an den Kontakten führen zu schlechten Übertragungen des Stroms. Oftmals gibt es Schwierigkeiten bei den Massekontakten (schwarzes Kabel zum Minuspol der Batterie/Kontakt zum Massepol am Motor) oder das Relais „verschweißt“ und öffnet nicht mehr, hierdurch Selbstentladung der Batterie.
Letztere kann wie folgt geprüft werden:
Bei abgezogenem Relais darf bei Messung mit einem Durchgangsprüfer an den Kontakten
„30“ und „87“ kein Durchgang bestehen.
Die Steckkontakte/Kontakte zur Masse sind stets auf Korrosion zu prüfen, Schmelz-/Schmorstellen an den Übergängen deuten auf Kontaktfehler hin, bestenfalls die Kontakte abschleifen und neu befestigen (optimal mit Batteriepolfett einschmieren). Auch das Kabel des Temperaturfühlers und auch derselbe muss geprüft werden (nachfolgend gesondert erörtert).
5) Die Glühstiftkerzen
Die Glühstiftkerzen in unseren Motoren werden in nachfolgendem Beitrag abgehandelt und waren (mir ist insoweit kein Beitrag erinnerlich) noch nie defekt:
viewtopic.php?f=9&t=9424
Beim Aixam 400, dem
Kubota 402 Motor, sind die Glühstiftkerzen untereinander mit einem Metallsteg verbunden, letzterer kann schadhaft sein und muss getauscht werden. Grundsätzlich können Glühstifte überaltern und eine schlecht Glühleistung zeigen, welches sich in einem „Nageln, Qualm, schlechte Motorleistung“ äußern kann.
Schaubild einer Glühstiftkerze:
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Daten bei Aixam 400 /
Kubota 402 Motor:
NGK YE01
Artikelnummer 2649
EAN 87295126493
Anschlusstechnik M4
Einbautiefe [mm] 19,0
Gewindemaß M8 x 1,0
Glühkerzenausführung Metall-Glühkerze
Länge über Alles [mm] 69,0
Schlüsselweite 10 mm
Spannung [V] 11,0
Stromstärke [A] 5,5
Widerstand [Ohm] 0,9
Bei Einbau auf Drehmoment achten! Siehe im oberen Beitrag!
Ab einer bestimmten Laufleistung/Alter schadet ein Wechsel sicherlich nicht.
Die neuen Glühstiftkerzen sind auch „Selbstregelnd“, so dass ein Nachglühen unproblematisch möglich ist und keine Schäden (an den Glühstiftkerzen) entstehen.
6) Temperaturfühler
Der Glühstromkreislauf ist mit einem Temperaturfühler versehen. Dieser ist entweder im Wasserkreislauf oder Zylinderkopf verbaut und erfasst somit die Motortemperatur. Auch diese Kontakte/elektrische Leitungen sind zu prüfen, ein defekter/fehlerhafter Temperaturfühler führt zwangsläufig zu falschen Vorglühzeiten/Messwerten.
Exemplarisch bei
Lombardini LDW 502 bebildert:
- IMG_3684.jpeg (193.76 KiB) 1490 mal betrachtet
Werkstatthandbuch:
https://www.manualslib.de/manual/48466/ ... =93#manual
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Die Prüfung des Temperaturfühlers ist relativ einfach:
Der Stecker wird am Relais abgezogen und am abgezogenen Stecker mit dem Ohmmeter der Widerstand gegen Masse (-) ermittelt. Der einpolige Steckanschlusses wird mithin zwischen Kontakt und einer blanken Stelle am Motorblock gemessen, liegt keinerlei Durchgang vor, ist dieser defekt.
Häufiger als der Temperaturfühler selbst ist jedoch dessen Verkabelung defekt, daher diese im Detail prüfen.
Dieser Beitrag wird noch feinjustiert, gerne sehe ich Euren und weiteren Beiträgen entgegen…. 
Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.
der „86“ Anschluss müsste jener für die Hauptsicherung sein…
