So, Leute hier die Fotos vom rechten Vorderen Radlager und die Erneuerung desselben.
Es sieht einfach aus, isses aber nich !
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Das ist der Urzustand. Das Rad kann in jede Richtung gezogen und gedrückt werden, ein sicheres Anzeichen, das das Radlager ausgewaschen und damit kaputt ist.
In der Mitte der Felge ist ein Loch zu sehen. Durch dieses Loch sieht man die Zentralschraube, die es zu öffnen gild. Durch das Loch in der Felge passt aber die Ratschennuss nicht, daher erstmal
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das Fahrzeug unterfüttern
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gegen Wegrollen sichern
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Rad abnehmen
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Nuss ( sw 26 ) aufsetzen
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Fahrzeug wieder auf das Radstellen und die Zentralmutter ( es ist eine Mutter ) anlösen,
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Wagen hochheben und Rad entfernen
und Zentralmutter samt U-Scheibe abschrauben.
Wohl dem, der einen Presslufttacker hat.
Bis hier hat der Spaß schon über eine Stunde gedauert - die Mutter hatte sich erst angelöst, dann aber, auf halben Weg war Feierabend. Meine Presslufttacker hat es nicht geschafft. Heiß gemacht, abgeschreckt, wieder heiß gemacht, Verlängerung, auf und zugeschraubt ... irgentwann löste sich das Vieh ...
Als nächstes wird das Federbein gelöst, auch diese Schraube wehrt sich nach Kräften. Hier ist bereits das Traggelenk abgeschraubt - in meinem Fall sind beide Schraubenköpfe abgerissen- und die Lenkstange abgebaut. Ich verwendete die kleine Ratsche beim Traggelenk, da war´s mit der Haltbarkeit der Schrauben nicht weit her ...
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Jetzt ag der Achskörper auf der Werkbank und begann zu lachen
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... hab´s heiß gemacht
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zwischendurch den Seegerring abgebaut
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Aber es rührte und rückte sich nichts. Ich hatte sogar das Gefühl, je läner ich auf den Kram eindrosch, desto weniger bewegt sich der Mist - das ich Recht behalten sollte hab ich später dann gemerkt ...
Dann den inneren Kugellagerschale ausgeschliffen, so, das die Kugeln herausgenommen werden konnten
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Das brachte den Durchbruch
Die Teile lösten sich
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Als nächstes den äußeren Lagerring austreiben.
Dazu hab ich, von früheren Radlagerwechseln, diverse Teile behalten, die jetzt gut zu gebrauchen sind
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der orange Pfeil zeigt auf einen Wulst im Innern des Lagerrings auf den der Aussenring eines kleineren Radlagers ( Nova ? ) passt und so kann der Ring ausgetrieben werden - es empfiehrt sich den Achskörper mit der Lötlampe oder dem Heißluftfön zu erhitzen.
Der gelbe Pfeil zeigt den Ausmaß des inneren Rings, wie er noch im Achskörper steckt.
Dann werden die inneren Lagerringe von der Nabe geflext, dazu muss die Bremsscheibe abmontiert werden, ich hab gleich damit begonnen die Schrauben auszubohren, Schrauben hat noch nie funktioniert. Dann wird geflext - allergrößte Vorsicht ist hier geboten, denn die Lagerringe bestehen aus gehärtetem Stahl, abrutschen der Flex ist sehr wahrscheinlich. Auch darf nach Möglichkeit nicht in die Nabe geflext werden !! ... und es wird sehr, sehr heiss ...
Nach 20 Minuten sind die Lagerschalen ab
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Der orange Kreis zeigt den Bereich in dem sich die Nabe verformt hat, als ich versuchte sie auszutreiben. Es bildete sich ein Rand der ein Bewegen der Nabe weiter verhindert hat ... diesen Grat hab ich abgeflext.
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Das ist das Ergebniss von 5,5 Stunden harte Arbeit - die Teile liegen auseinander und ausgebohrt da, praktisch wieder einbaufertig.
Die gelben Pfeile zeigen auf die abgerissenen Schrauben die aus dem Achskörper eigentlich einen Haufen Schrott gemacht haben.
Am nächsten Tag habe ich in weiteren 2,5 Stunden diese Schrauben ausgebohrt und ein neues Gewinde geschnitten.
Zunächst sah das aber so aus, als wäre das ein unmögliches Unterfangen,denn die abgerissenen Schrauben waren von meinem Vorgänger bereits ausgebohrt worden, dabei sind beide Bohrungen aber schon verlaufen so das ein Halbmond der alten Schraube zurück blieb. Ein weiteres Ausbohren gestaltete sich insofern als schwirig, das halb in Stahl ( der abgerissenen Schraube ) und halb im Alu ( Achskörper ) gebohrt wurde. Ein verlaufen der Bohrung sehr wahrscheinlich.
Daher hab ich mit einem 2mm Bohrer vorgebohrt der, grad als ich den Druck von der Bohrmaschine nahm, platzte...
Ein Fagment konnte ich bergen, 2 mm, die restlichen 25 mm steckten noch im Werkstück ...
Es begann eine Stunde des Hoffens und Bangens. Ich bohrte die 2mm mit 5 mm auf, dann zertrümmerte ich den Bohrer mit einem Durchschlag und barg die Brocken mit einer Reißadel an der ein neodym-magnet hing, dann wieder einen mm bohren, Zertrümmern ... bis nurnoch Bohrsähne kame und ich 35 mm tief war, deutlich tiefer als die Originalbohrunen.
Das neue gewinde schnitt ich mit 3 verschiedenen Gewindebohrern, einen mit weiter Anschneide, einen weiteren mit kurzer Anschneide dafür aber fast neu und scharf letztlich ein Sacklochbohrer ohne Anschneide.
Die Schrauben, 8.8, aus dem Fundus, halten !
Da ich nicht damit gerechnet hab, das meine Mühen funktionieren, hab ich keine Bilder gemacht ...
Hat aber gefunzt
Am nöchsten Tag kam das neue Lager, bestellt hier
https://www.motointegrator.de/artikel/1 ... 4-633-0001
( Hier heißt es, das Teil passe nichtr in den Aixam 400
)
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Da ich die Durchmesser im Achschenkel aufgeschliffen hab, etwa 3 Hundertstel und auch die Nabe in der Drehmaschine abgeschliffen hab ( hier echte 3 Hundetstel / Bügelmessschraube ) hoffte ich, das der Kram besser zusammenpasst.
Ausser den bereits gezeigten Aussenringen alter Lager, wovon eines geschlitzt ist, baute ich mir eine weitere Einschlaghilfe, einen Dorn der in die innere lagerschale passt. Gelber Pfeil
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Ich habe tatsächlich alle hier gezeigten Teile zum Eintreiben des neuen Lagers und der Nabe verwendet.
Dazu die Nabe und das Lager in den Froster gelegt und ein Thermometer dazu.
Den Achskörper hab ich dann langsam auf Temperatur gebracht. Dazu hab ich ein Thermometer angebracht das die Temperaturunterschiede verdeutlicht.
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Als der Achskörper auf Temperatur geracht war ließ ich ihn ein paar Minuten ruhen das sich die Temperatur gleichmäßig verteilen konnte, bedenke bitte, das Aluminium eines der besten Wärmeleiter ist, das wir kennen.
Das Lager hatte zwischenzeitlich - 13 Grad erreicht, ich sprühte etwas Caramba auf die Flanke und das Lager glitt in den Achskörper. Die letzten 2 mm mußte ich mit 2 trockenen Hammerschlägen nachhelfen.
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Jetzt verbaute ich denn Seegerring. Diese Zeit ist auch notwendig, damit das kalte Lager die Wärme des Achskörpers annimmt. Zusätzlich nahm ich noch einmal den Lötbrenner zur Hilfe. Als alles temperiert war, ließ ich wieder ein Paar Minuten ( 2 ) verstreichen um dann die Nabe, ebenfalls auf - 13 Grad gekühlt, einzutreiben. Das gestaltete sich etwas schwerer als das Große Lager, aber dank des Eintreibdorns war auch das schnell erledigt
Nach weiteren 20 Minuten sah das alles dannso aus
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Die zentrale Mutter war auch beim zudrehen wieder zäh und biestig.
Der Rest war reines " Dranschrauben "
Die Probefahrt zeige 2 Änderungen - Das Lenkrad steht grade und der Lärm im Fahrzeug innenraum hat sich deutlich reduziert.
Heute waren wir dann 40 Kilometer gefahren. Berg runter mit Vollgas zeigte auch eine verbesserte Straßenlage.
Hoffe, das war die letzte große Sache mit der Kiste für dieses Jahr.
Wie sich gezeigt hat könnte für die Fehlfunktion des Blinkers tatsächlich der Warnblinkschalter ursächlich sein, denn wenn ich diesen kurz betätige bekommt der Blinker den richtigen tackt und blinkert grad wie er soll...
Werde das natürlich weiterverfolgen - aber für´s erste hab ich fertig
Fazit: Schwirigkeitsgrad dieser Arbeiten: Schwer und aufwändig mit allergrößten Möglichkeiten etwas falsch und kaputt zu machen
gr
Schreibfehler sind wie Ostereier, wer sie findet darf sie behalten...
Wer etwas will, findet Wege !
Wer etwas NICHT will, findet Argumente !
Grüße den König, wo immer er Dir begegnet !
Hätte, wäre, wenn und aber gibt zum Schluss nur blöd Gelaber !