Von der Berufsschule aus haben wir vor ca. 2Monaten an einem Fahrsicherheitstraining teil genommen und ich habe mir selbstverständlich den Spaß gemacht und bin mit meinem kleinen Microcar Virgo angereist, diese Erfahrung möchte ich euch nicht vorenthalten.
Kein ABS, kein Bremskraftverstärker, kein TCS, ESP oder sonstiger technischer schnickschack, nur der reine 4KW Lombardini Diesel mit plastikhäuschen und 4 Rädern, das klang für mich nach einer riesen Herausforderung auf solch einem Gelände.
Ich selbst wohne im schönen Berlin-Spandau, dem westlichstens Randbezirk Berlins. Das Fahrsicherheitstraining fand im Fahrsicherheitszentrum des ADAC in Linte (dem grösten FSC ganz Europas) statt. Das ganze sollte um 9 Uhr starten also trat ich die 65km Strecke so gegen 7Uhr an. Bewaffnet mit 5l Wasser, einem 5L Kanister Diesel, vollem Tank und dem obligatorischen Ersatzrad ging es los.
Ich fuhr gemütlich über die Landstraße vollkommen ohne Stress, teils waren wirklich schöne kleine Feldwege (Bilder am ende) dabei, da macht das Kurven räubern mit dem kleinen Spaßmobil so richtig Fun.
Nach ca. 1 1/2Stunden bin ich dann in Linthe auf den Hof des ADAC gefahren, wo schon ein Paar meiner Kollegen standen. Das große Gelächter blieb wiedererwarten aus, vielmehr überwog das Staunen
Los ging es mit einer kleinen Einweisung was wir so alles machen werden und dann ging es auch sofort in die Autos und ab auf das erste Segment. Einfache Lenkübungen und einer Wasserwand ausweichen.
Weiter ging es mit den Bremsmanövern, welche von mir alles abverlangt haben. Der Kleine bricht bei einer Vollbremsung auf nasser Fahrbahn sofort mit dem Heck aus und beginnt zu schleudern. Das Problem liegt in der Übersetzung der Bremse, denn es blockieren sofort die Hinterräder, nicht die Vorderräder, das erzeugt ein starkes Schleudern, doch nach ein Paar versuchen klappte dies auch ganz gut.
Es folgen weitere Übungen wie bspw. Bergab auf nasser, rutschiger Fahrbahn eine Kurve fahren... klingt einfach, aber das hat es in sich. Als nächstes folge eine Übung bei dem mein kleiner am besten von allen Fahrzeugen abschnitt. Man fährt auf nasser, rutschiger Fahrbahn auf ein plötzlich auftretendes Hindernis zu (eine Wasserwand), dieser muss man ausweichen und dahinter durch ein Tor aus 2 Wassersäulen fahren. Meine höchstgeschwindigkeit betrug 42km/h, schneller war das nicht mehr zu schaffen, sonst verliert man die Kontrolle über das Fahrzeug. Alle anderen konnten höchstens 30fahren, ab 35km/h hat es sie immer rausgetragen
Das Geheimnis sind die kleinen Reifen, welche weniger Wasser verdrängen müssen und Aquaplaning somit später auftritt.Doch das Auto hatte auch seine Nachteile, bspw in der Kreisbahn war einfach nicht mehr als 40 drin, denn als ich versuchte schneller zu werden begann er sofort über die Vorderräder zu schieben oder das Heckbrach aus...
Es folgen noch einige Weitere Übungen, das ganze ging bis 17.30.Leider musste mein kleiner auch gewaltig einstecken, denn dieses Training zerrt nicht nur an den Nerven, nein auch am Material. Schäden die leider auftraten sind die zerlegten Stoßdämpfer die nun wirklich garnichts mehr dämpfen und 3 defekte Radlager an der Hinterachse, doch nach 40Tkm lasse ich mir sowas schonmal gefallen.
Alles in Allem war es ein wirklich gelungener Tag, ich kann nur jedem Empfehlen mal nach Linthe zu fahren, egal ob mit dem Leichtkraftfahrzeug oder dem richtigen Auto, es macht einfach nur Spaß!Ich hoffe euch hat mein kleiner Thread gefallen, mir hat es jedenfalls Spaß gemacht meine Erfahrungen mit euch zu teilen und ich würde mich freuen wenn noch jemand das vertrauen in sein L-KFZ hat und die Grenzen des machbaren austesten möchte und seine Erfahrungen hier niederschreibt.
Wie versprochen 2 Bilder, es folgen 1-2 Videos vom Training
Mit freundlichen Grüßen
SePanischa
