
Auf alle Fälle, wenn man mir seinem Leichtkraftfahrzeug auch nur leicht gegen einen auch gerne weichen Wiederstand ( Blumenkübel; Schneehaufen; Oma mit Rollator; ... ) stößt, platzt der Mist, der sich Stoßfänger nennt, grade so weg.
Baut man die Front bzw Heckschürze ab, sieht man auch den Grund dieser hochgradigen Empfindlichkeit der Bauteile:
Nicht etwa hanuta-dickes mehrschichtiges Kunststoff in Wabenstruktur von 5 Kilo Gewicht kommt zum Vorschein - NEIN, hauchdünnes und federleichtes Plastik ... Kein Wunder das man schneller einen Sprung in der Schüssel hat als man Tanken kann ...
Das Problem mit diesen Rissen, ausser das sie recht unschön daherkommen: Wegen der dünnen Struktur ist es nahezu unmöglich das Material ordentlich zu bearbeiten das der Käse wieder so aussieht wie vorher. Hier sieht man anhand meines M.Go Heck - Bumpers recht deutlich wie nach ein, Zwei Wintern mit meterhohen Schneewehen so ein Plasteteil aussehen kann UND Versuche des Vorbesitzers ähnliche Strukturschwächen mittels Glasfasermatten und Epoxydharzen zu flicken.
Eines vorneweg: Diese Glasfasermattengeschichte hält nicht !
Es macht keinen Sinn dieses zu versuchen, es hat einen einfachen aber gewichtigen Grund, warum man sich den doch recht heftigen Aufwand der Fasermattenkleberei sparen kann:
Die Oberfläche des Kunststoffteils ist durch die Verwendung der aufgebrachten Materialien unberührt, sprich, es findet kein chemisch oder mechanischer Zusammenhalt statt. Nach einiger Zeit lösen sich die einzelnen Komponenten durch thermische Vorgänge und unterschiedlicher Dehnungskoeffizienten voneinander und die Risse sind nach wie vor wieder da.
Deswegen haben sich so manch schlaue Menschen Verfahrenswege ausgedacht um die Plasteteile zu reparieren, gerne nachzulesen hier:
viewtopic.php?f=12&t=9478 und
viewtopic.php?f=12&t=9417 und
viewtopic.php?f=3&t=12169
Ich sage es sehr ungern aber dafür sofort: Jede der hier aufgeführten Möglichkeiten birgt so ihre Tücken.
Vom Ergebniss, auch das ist leider festzustellen, ist bei allen hier aufgezeigten Vorgehensweisen, alle samt unzureichend.
Das schweißen von Bruchstellen mit einem Lötkolben ( Schweißen = das zusammenschmelzen der Einzelteile, dazu eine Temperatur einbringen die die Teile zum schmelzen bringt und die Materielien zusammenfließen läßt ) sieht erstmal recht einfach aus, aber die Natur des Risses ist damit leider nicht beseitigt: Der Riss bedeutet auf Molekularer Ebene ein Brechen der Molekülketten. Das Schmelzen stellt diese Molekülketten nicht wieder her - keine der hier vorgestellten Vorgehensweisen tut dies - es findet tatsächlich nur ein oberflächliches zusammenkleben statt welches bei der geringsten Belastung wieder an der gleichen Stelle bricht, zB bei thermischen Vorgeängen, zB Sonneneinstrahlung.
Auch muss man sorge dafür tragen, das das Material nicht verbrennt - und das geht sehr schnell ...
Belastbarer, aber auch nur scheinbar, ist die Verwendung von sog " Legopampe ", hier wird das beliebte Spielzeug in Aceton aufgelöst und in den Riss eingebracht. Nach ausdampfen des Lösemittels verspricht das Ergebniss einen starken und wiederstandsfähigen Prototypen des Bauteils - aber auch hier ist die molekulare Struktur des Materials nicht wieder hergestellt und die in Aceton aufgelösten Kunststoffe verlieren ihre Zähigkeit. Ergebniss wie oben.
Man nimmt eine Klammerschweißmaschine her und schmilzt Edelstahlklammern in den Bruch.
Die bislang erfolgversprechendste Reperatur des Bruchs. Doch die ursprüngliche Belastbarkeit des Bauteils bringen auch noch so viele Edelstahlklammern nicht zurück. Auch wenn man anschließend mit Legopampe den Riss verschließt ( auch eine Art schweißen: Das Aceton der Legopampe löst die Bruchränder an und die Materialies verfließen miteinander.
Ich habe diese Erfahrungen an meiner M-Go-Heckklappe sammeln dürfen. Hier sidn die beiden Holme innen direkt unterhalb der Scheibe gerissen. Dadurch wurde die gesammte Heckklappe instabil.
Lange hab ich überlegt wie man preiswert und schnell um den Austausch des Bauteils herumkommt und wie Brüche und Risse langfristig zumindest wieder verschlossen werden können, auch wenn die ursprüngliche Stabilität wahrscheinlich grundsätzlich auf der Strecke bleibt.
Und ja, als mir der Honig über den Steiß hinab floss, die Fleischereifachverkäuferin mich anschrie welchen Wusch ich neben " Weltfrieden " und " eine Pina Colada im Sonnenuntergang " noch so hätten - vlt sogar einen des Sie mir erfüllen könne, hatte ich eine Vision:
" Spinnentier im Kellerschacht - mann, wer hätte DAS gedacht ... "
Wir alle kennen diese Operette von Edgar Halgermayer, Uraufgeführt in den späten sechzigern und seitdem ein Erfolg an den Kassen der Kleinkunstbühnen ...
Für alle die, die sich der abendländichen Kleinkunstlandschaft bisher erfolgreich abwenden konnten sei gesagt, es handelt sich bei dieser Geschichte um ein mehr oder weniger Boywesen und um ein mehr oder weniger Girlwesen im Londoner Stadtteil Hoppegarten, die sich in der Souterainwohnung näher kommen wollten, das aber durch das plözliche Erscheinen von " Poppey ", der riesigen Senfspinne, unterbrochen wird, das mehr oder weniger Girlwesen wendet sich ab - ob es wegen der vielen Beine ist oder weil sie keinen Senf mag bleibt eines der Geheimnisse dieser Aufführung

Ich machte mich also auf die Suche nach dem entsprechenden Zeug und wurde letztlich fündig: Da das einschweißen von Edelstahlklammern die besten und haltbarsten Ergebnisse gebracht hat, die Klammern aber bei recht dünnem Material nicht hergenommen werden können, muss es ein Zeug sein was man zwar einschweißen kann aber das selbst recht dünn daher kommt: Aluminiumnetz !!!
Hier eine Rolle Lichtschachtabdeckung - gekauft in der Fundgrube für 4 € die Rolle !
Es gibt das gleiche Zeug auch in Edelstahl, da ist aber recht teuer und selten. Notwendige Reperaturen kann man aber dennoch gestalten wenn man im Supermarkt sog " Pfannenspritzschutz " kauft. Diese kosten dann etwas um die 5 Euro und verfügen nur über eine Gesammtfläche von der Größe eined DIN A4 Blattes, aber hey, immerhin fährt das Auto wieder - vlt hat der ein oder andere sogar so einen Spritzschutz in der Küche rumliegen...
Lasst euch nicht erwischen !!

Hier aber weiter in der Aluvariante:
Man benötigt eine normale Haushaltsscheere und eine 100 Watt lötpistole bei der die Spitze etwas umgebogen ist und schon kanns losgehen:
Mit der Scheere ein " Pflaster " in geeigneter Größe ausschneiden etwas zurechtfummeln und biegen, das der Riss von abgedeckt ist und mit dem heissen Lötkolben schön langsam einschmelzen Ist etwa Spannung auf dem Material und der Riss möchte nicht recht zusammenbleiben, kann er auch mit einfachem Kreppband fixiert werden. Auch habe ich, wo es ging, Edelstahlklammern eingebracht um Stabilität der Fläche wieder einigermaßen herzustellen. Weiter mit dem Drahtgeflecht wird die Risse noch stabiler verschließen. Auch kann man " um die Ecke " das Zeug super und ohne Verzug einbringen, mit etwas Übung gelingen die irrsten Wege ...
Die Arbeit geht recht schnell von der Hand, es wird von mir zum schluß noch Legopampe aufgebracht und so in die Ritzen verteilt das Löcher und Ritzen verschlossen werden.
Ich habe diese Arbeiten komplett draussen gemacht, es empfiehlt sich nämlich nicht die hier entstehenden Stäuben Dämpfe und Aerosole einzuatmen. Geeignete Schutzmaßnamen sind zu treffen.
Des weiteren sind die Oberflächen vor einschmelzen der Matte sorgfältig von Epoxydresten zu reinigen - merke: Wenn etwas eingeschmolzen werden soll muss der Untergrund auch schmelzen - und das tut zB Epoxyd NICHT !!!

Ich hoffe das das Ergebniss meiner Arbeit dem nächsten
besser übersteht als die letzten.
Langzeiterfahrungen hab ich bisher noch keine sammeln können - wie auch - aber ich werden berichten
Die Arbeit bedingt keine Vorerfahrungen mit der Sache. Beim Einschmelzen hat der 100 Watt Lötkolben ( Altes Ding vor gefühlt 100 Jahren für 3 Mark auf dem Flohmarkt gekauft ) sich bewährt, der 60 Watt ist nicht heiss genug und die Klammerschweißmaschine ist wiederum zu heiss. Das Verbrennen des Kunststoffs ist zu vermeiden ( braun / schwarz verfärbungen ), die Drähte der Alumatte piksen !
Eher einfach und leicht
gr