Lichtmaschine Befestigung Aixam 500-4, wie ist es richtig?

[Eumeltier]

Hallo,

gestern stellte ich fest, daß sich etwas Kühlwasser im Motorraum verteilt hat. Der Schlauchanschluß oben am Kühler war auch etwas feucht. Ernsthaft Wasser hat aber nicht gefehlt, das sah wohl schlimmer aus, als es war. Ich habe die Schelle jetzt etwas nachgezogen (war letztens erst neu gekommen).

Währenddessen habe ich festgestellt, daß der Lichtmaschinenhalter gebrochen ist (Lichtmaschine war noch am Platz). Den hatte der Vorbesitzer schonmal geschweißt. Ich hab ihn jetzt erstmal wieder geschweißt, aber dabei festgestellt, daß irgendwie alles zusammengepfuscht ist, die untere Halterung der Lichtmaschine ist nicht richtig fest, bei der Klemmung am oberen Halter ist eine Mutter als Abstandhalter zwischengelegt, überall ist ein Sammelsorium an Unterlegscheiben und man weiß gar nicht, ob das so sein muß...

Im Moment ist die Lichtmaschine fest, aber ich schätze mal, daß der Halter bald wieder brechen wird, wenn die untere Halterung zu viel Spiel aufweist.

Leider scheint der Ersatzteilkatalog http://aixam-ersatzteile.de/images/cont ... 0500-4.pdf keine Seite zu haben für die Lichtmaschine.

Ich wüßte mal gerne, wie denn das alles tatsächlich richtig zusammengehört. Hat jemand dafür ne Explosionszeichnung oder detaillierte Fotos (vor allem auch vom unteren Halter, sieht man vermutlich nur ohne Stoßstange)?

Ist es übrigens normal, daß die eine (lange) Schraube, die den Lichtmaschinenhalter hält, anscheinend auch das Thermostatgehäuse am Motor hält? Als ich die raus hatte, fing es ein bißchen an zu nässen dort. Ich hoffe, es ist jetzt wieder dicht, wo die Schraube wieder fest ist.

Gruß,
Martin

[Eumeltier]

Ich hab mal ne Explosionszeichnung gefunden.



Leider kann man dort die Teile nicht anklicken.

Neben dem Halter (Teil 020) bräuchte ich also noch die Schraube 070, dann die längere Schraube, die in das Loch darunter geht (und die auf der Zeichnung gar nicht drauf ist), die Schraube 030 + Scheibe 060 und dann für unten die Schraube 040, Scheibe 050 und das Distanzstück 080 ist wohl das, was bei mir noch im Motorraum rumlag...

Und wenn ich die Teile hätte (woher auch immer ich wissen soll, welches da die richtigen sind), dann bleibt die Frage, warum bei meinem Aixam zwischen dem oberen Lichtmaschinenhalter und der Lichtmaschine eine Mutter als Abstandhalter eingesetzt ist, die da anscheinend nicht hingehört. Wie soll der Riemen denn ohne diesen Abstandhalter fluchten?

Aber die Lichtmaschine ist die richtige, das hab ich überprüft.

Alles sehr seltsam.

[HerrToeff]

Das mit dem oberen Lima Halter kapiere ich jetzt nicht völlig.

Aber jetzt zu gut Deutsch, das ist doch jetzt keine Raketenwissenschaft. Bau es doch einfach irgendwie ran, so dass es gut ist und funktioniert. Es muss ja nicht durch ein Preisgericht.

[Eumeltier]

Zwischen dem oberen Lichtmaschinenhalter und dem Gewinde in der Lichtmaschine sind ein knapper cm Luft. Vermutlich deshalb hat irgendeiner der Vorbesitzer dort ne Mutter zwischengefummelt.
Warum dazwischen Platz ist, ist mir aber völlig unklar.

Obwohl ich Inscheniör bin, bin ich kein Freund davon, mir irgendwas zusammenzufummeln. Am liebsten hätte ich halt Original-Teile, dann weiß ich, die Längen stimmen, die Festigkeit passt usw. usf.

[rolf.g3]

Am liebsten hätte ich halt Original-Teile, dann weiß ich, die Längen stimmen, die Festigkeit passt usw. usf.

Ja, ne, das vergiss mal !
Das allerbeste Beispiel ist hier der Lichtmaschinenhalter, eben das von Dir besprochene Teil.
Bitte sag mir aufgrund Deiner Fachkompetenz das es sich hier um den großen Wurf handelt - glaub, das kannste nich und das obwohl Originalteil !
Ja, die eine Halteschraube ist zugleich die Halteschraube für das Thermostatgehäuse. Ausgeschraubt sifft Kühlwasser raus was Du nur mit Glück durch wieder einschrauben dicht bekommst.
Ich sehe hier eine vollkommen sinnentleerte Doppelfunktion, denn wenn der Limahalter/Spanner in Grütze geht, geht gleich der Kühlkreis mit ?
DAS ist die Krux an den Kisten.
Originalteile sind idR das allerbeste was man haben kann, Kotflügel vom Golf sind Kotflügel vom Golf und kein nachgepresster Mist den man erst stundenlang anpassen muss und dann doch nicht passt ...

Aber:

Die Kleinen sind keine Großserienprodukte bei dem am Band der Arbeiter seine 3 Teile rantackert und auf die nächste Karosse wartet.
Unsere Kisten sind zusammengestöpselte Dinger aus verschiedensten Regalen. Der Motor stammt aus dem maritimen Bereich ( Yanmar, Lombardini ) oder der Bauindustrie ( Kubota, Mitsubishi ) oder aus dem Fichtel und Sachs-Regal.
Die Getriebe sind für Schneemobile von amerikanischen Entwicklern erdacht, die Vario den Dingern von DAF nachgebaut.
Das ist allein der Antrieb. Die Einzelteile der ganzen Kiste ist ein Sammelsurim von Fiat, Renault, Ziehdrön, Lancia und weiß der Geier was. Klar passt das alles nicht zusammen, aber es wird zusammengehauen und das mit Schrauben und Muttern vom billigsten Anbietern ( und manchmal hab ich den Eindruck das die Arbeiter im Aixam-Werk dauer-Stoned sind )
Wir haben hier also eine Synthese aus Massenprodukten verschiedenster Hersteller ( und natürlich deren Verständniss für Qualität und Preis ), Einzelanfertigungen ( wie zB dieser beschixxene Limahalter einer sein muss ) und LKFZ-Entwicklungen die von unwilligen Leuten zusammengebraatzt sind.

Allein diese unsäglichen Flexrohre. Für meinen PKW koset das Flexrohr 3,75 plus 4 Eumels Versand, hat 45 mm Durchmesser und hält im PKW gute 5 Jahre.
Für das LKFZ kostet das Ding 60 Eumels, ist nicht lieferbar, hat 30mm Durchmesser und hält nichmal 2 Jahre
Das kleine Teil wird nicht wie das Große in Bangladesh im Hinterhof von schulpflichtigen Kindern geflochten sondern kontingentweise in Belgien hergestellt, wenn die Metallflechterei mal leerlauf hat.

Trotz all der teilweise schlechten Qualität, der echt fragwürdigen Lösungen und der unterirdischen Elektrischen Anlagen sind diese Kisten trotzdem in der Lage 100.000 Kilometer und mehr zu fahren.
In Deutschland kommt hinzu, das die Eimer NICHT TÜV-Pflichtig sind und entsprechend verpopelt werden bis der Hahn um Gnade schreit im Morgengrauen.

Es ist sicherlich hi und da mal angedacht eine Frage bezüglich der Sinnhaftigkeit oder der Qualitätsansprüche zu stellen, aber letztlich entbehrt dieses Vorgehen jeglicher Logik. Mein M.Go verschleißt in 50.000 Kilometer 2 Satz Bremsbeläge und einen Satz Bremszangen. Nach 50.000 sind diese zu ersetzen. Fragen an den Hersteller, warum die Bremszangen ohne Staubschutzmanschette gebaut werden, werden ignoriert.
Nun ist es nicht so, das nur die Bremszangen und Beläge erneuert werden müssen, nein ! Die Schrauben sind in ihrer Zeit so vergammelt das der Imbusschlüssel einfach nach kleinstem Andruck rundlaufen. Ausbohren ist angesagt, und da wird Nachbars Pudel blau: Diese Schrauben sind von ausgesuchter Qualität ! Der Bremssattel und alle Komponenten aussenrum sind aus Alu, die Schrauben aber 10,9 Stahl ! Prima ausbohrbar ! ... und so günstig im Nachkauf !

Frage: Was könnte man alles besser machen ?
Zu dem Preis aber, und das muss echt mal gesagt werden, ist die erreichte Qualität für Europäische Produktion erstaunlich günstig und gut !
Jetzt wiedersprech ich mir ? Ne, leider nich, isso !
Die Auto´s sind für ihren Preis ( Neufahrzeug ) erstaunlich günstig und von guter Qualität.
Vergleichen wir einen neuen Aixam mit dem sog Polen Fiat von damals muss festgestellt werden das der Polenfiat ( 126 Bis ) eine katastrophe war und der Aixam viele Jahre vor sich hat

Man muss bedenken das bei der erwarteten Abnahme keine Großserienproduktion lohnt, also ist viel Handarbeit gefragt - das macht die Kisten teuer.
Dann sind verschiedene Gesetze einzuhalten die VW oder Daimler mit Computern erreicht, aber Aixam &Co haben keine Computer, die müssen ihre Abnahme so bestehen, das macht sie noch teurer. Der Spagat zwischen Leistung und Gewicht, wo werden die Pfunde gespart ?
Die Hersteller, die eine Alukarosse hergestellt haben sind pleite, ach !
Die Hersteller, die auf die Kosten achten bringen Billigvarianten auf den Markt.

Fazit:
Für ein Nieschenprodukt sind die Kisten durch die Bank weg ihr Geld nicht wert - sofern man sie mit Großserienprodukten vergleicht. Weil sie aber keine Großserienprodukte sind, hinkt dieser Vergleich.
Ich kann mir keine 16 Tausend Eumels für einen neuen Trucky leisten bin mir aber sicher das der Preis gerechtfertigt ist, auch wennTrucky erhebliche Schwachstellen aufweist.
Also wie bewertet man Dinge, die nicht bewertbar sind - ausgenommen die eigene Wahrnehmung der Dinge.
Ich finde meinen M.Go sensationell und der Phönix ist genial - war heute tanken, 3,2 Ltr Diesel , keine Steuer, keine Versicherung, kein TÜV. Ich bin begeisert !
Da fummel ich gerne mal eine neue Lösung zurecht - und wenn sie gut ist und gelingt gibts hier eine Fotodoku zu.

Läßt man sich auf diese Auto´s ein beginnt ein Abenteuer. Gut gewartet und mit viel Liebe halten diese Kisten erstaunliche Belastungen aus ( mich zB ) und sind echt genügsam. Werden sie aber verachlässigt und gehen durch viele Hände, erfreut man sich an der kreativität der Vorbesitzer UND der Hersteller. Ich habe noch keinen Tag LKFZ bereut. Ich warte noch immer auf DAS unschlagbare Angebot für einen Trucky ( JAAAAA GABS SCHON ... ich weiss ... und das macht mich nur wieder traurig, sehr sogar )
Meine beiden Hundi´s sind mit den beengten Platzverhältnissen deutlich einverstanden, gehts doch ab ins Grüne und ans Wasser Arschbombe machen ... Meine bessere Hälfte darbt dem Tag entgegen, wenn der M.Go neue Bremsen hat - der Aixam ist doch sehr laut - aber ich fahre mein Auto !
Jederzeit wieder und in fast jedem Zustand ( nur brennen sollte er nicht )

gr

[Eumeltier]

Ja, ich stimme Dir im Prinzip zu und ich bin auch durchaus nicht abgeneigt, Verbesserungen einzubauen.

Auch die Simson von meinem Sohn hat einige Dinge bekommen, wo ich gesagt habe, ne, das machen wir nicht Original, das machen wir besser.

Aber in jedem Fall möchte ich vom Originalzustand ausgehen. Dh. wissen und verstehen, wie es ursprünglich mal gedacht war und sich ausgehend davon evtl. überlegen, ob man da was verbessern kann oder muß.

Von irgendeinem verbastelten Zustand, wo ein Vorbesitzer sich die Schrauben aus seiner Grabbelkiste zusammengekramt hat, ausgehen, möchte ich eigentlich nicht.

[HerrToeff]

ich hatte meinen fabrikneu gekauft.

Da wär am besten 3 Wochen ein ingenieurteam drum rum gelaufen und hätte Fehler gefunden und beseitigt..

Allerdings sind Ingenieure heutigertags eher so gestrickt dass sie Produktfehler einer Rechtsabteilung melden, als dass sie schnell mal ausrechnen dass man einfach einen längeren Bolzen anderer Güte einschiebt und die Maschine dann in Betrieb nimmt..

Nicht dass diese Art Dinge zu regeln in der heutigen Zeit nicht berechtigt wäre. Aber in einer Arktisexpedition hätte ich lieber einen Macher dabei als jemand der nur eine empörte Mail an den chinesischen Hersteller schreibt und dann abwartet was passiert.

Deine LiMa war viell. schon neu ein Sonderposten , ein Ausreisser, den Aixam mit einer Hülse aus dem Sanitärbereich an den Kubota angeglichen hat.. wer weiss das schon.


ich hatte mir mal einen nietnagelneuen Defender TD5 gegönnt. Der war durchrepariert und gemessen bis zum gehtnichtmehr, weil Pressefahrzeug. Ich habe ihn dann noch selber durchgepingelt und die Garantie in Anspruch genommen bis zum Erbrechen. Daraufhin konnte ich das Fahrzeug nutzen ohne Fehl und Panne , viele Jahre. Einen Landrover Series hatte ich auch. Hier war es immer gut Werkzeug, Zeit und Kartonscheiben fürs Öl dabeizuhaben.

Damit will ich sagen- ein wahrer Ingenieur schaut sich das Gesamtkonzept der fraglichen Maschine an und handelt flexibel, sucht dem Maximalnutzen aus der vorliegenden Konstruktion und lebt sie.

Jemand der nur stumpf Passungen bemängelt, ohne Erkennen des Deus-ex-machina, ist kein InGENIEur sondern einfach nur ein technisch fortgebildeter Bürokrat.

Halte den Aixam also einfach betriebssicher am Laufen, zur Freude Deines Nachwuchses, denn das ist sein da-seins-Zweck.