Bremssattel hinten Microcar Virgo Aufbau

[falnam]

Moin liebe Helfer des kollektiven Wissens,
ich wollte/will die anscheinend nachgerüsteten hinteren Bremssättel bei meinem Virgo 2 reinigen und neue Manschetten rein machen. Oops, die sind ja anders als vorne!? Der vordere Kolben im Foto bewegt sich hat aber keine Manschetten, zumindest sichtbar. Der hintere scheint ein funktionsloses Placebo zu sein. Da dreht sich was und lässt sich klappern, aber kommt nicht raus. Da sieht man auch Manschetten. Ich könnte mir vorstellen, dass ganz bewusst nur ein Kolben arbeitet, um hinten weniger Bremsdruck ankommen zu lassen wie vorne sonst würde ja immer hinten blockieren. Hat jemand eine Erklärung oder einfach eine Explosionszeichnung?
Danke

Brems-hinten-Virgo2.jpg (1.11 MiB) 590 mal betrachtet

[Fichte]

Hey, die originalen Bremssattel/Bremstrommeln kannst hier mal nachschauen (ab S. 82):

https://www.vspieces.com/index.php?cont ... achment=21

Die von Dir gezeigten Lichtbilder sind tatsächlich „atypisch“, etwas genaues kann ich hierzu nicht schreiben…

[Wolfgang]

Beide Teile, die gegen die Bremsbacken drücken, müssen beweglich sein, sonst funktioniert der "Zangeneffekt" nicht.
Wenn dem nicht so ist, ist etwas verrottet.
Das kommt ziemlich oft vor, ist auch ein Grund, warum die Bremsen quietschen. Eine Seite ist fest und die andere drückt die Scheibe zur Seite und erzeugt eine Spannung, durch die Bewegung wird eine Schwingungen erzeugt.
Auf jeden Fall war das Quietschen immer weg, wenn ich die Bremsen wieder gängig gemacht habe.

In Fichtes Anhang habe ich nur Bremstrommeln gesehen. Ist das die Originalversion ?

[falnam]

Moin,
@ Fichte
genau um das ATYPISCHE ging es mir. Die normale Bremse vorne und die Radbremszylinder hinten kenne ich.
Das ist bei mir aber kein vorderer Bremssattel der für hinten umgerüstet wurde.
Es ist auch kein Murks von Irgendwo, das ist alles sauber schnappend ohne bördeln passend eingebaut. Es muss also eine passgenaue serielle Nachrüstoption sein.
@ Wolfgang
Ich gebe dir Recht, dass normalerweise gleichmäßig die Beläge auf die Scheibe drücken sollten. Gleicher Sattel auf gleiche Scheibe bringt aber zu viel Bremswirkung nach hinten. Es muss so grob 1/3 oder 1/4 Bremsleistung hinten sein zu vorne. Da ist keine Regler im HBZ. Bei den Spaßautos kann ich mir aber vorstellen, dass man aus Kostengründen eben nur einen kleinen Kolben hinten versorgt und ungleichmäßigen Abrieb in Kauf nimmt. Schräge Beläge tauschen alle 30Tkm ist günstiger.
Ich brokel jedenfalls nicht daran rum ohne eine Explosionszeichnung, um nicht was kaputt zu machen. Der kleine vordere (Fahrtrichtung) Kolben fährt wunderbar und bremst mit blanker Scheibe.
Never change a running system.
Es wäre aber sehr schön, wenn jemand noch so eine Bremse hat und bei seinem Fahrzeug was von der Nachrüstung an Dokumenten gefunden hat.
Danke

[Wolfgang]

Hallo falnam,

dass man aus Kostengründen eben nur einen kleinen Kolben hinten versorgt und ungleichmäßigen Abrieb in Kauf nimmt

ich habe auch schon viel über Aixam geschimpft, aber so etwas macht Aixam garantiert nicht.
Mein Wagen hat hinten einen Bremskraftbegrenzer drin, der muss nicht vorne am HBZ sein.
Das würde auch nicht richtig bremsen und einem eher um die Ohren fliegen.
Schau nochmal genau hin, dann kann man die Wirkungsweise erkennen und welches Teil, wie beweglich sein muss.

[rolf.g3]

... Bei den Spaßautos kann ich mir aber vorstellen, dass man aus Kostengründen eben nur ...

Und da ist er wieder, der Denkfehler, der so viele Leute in die falsche Richtung bringt ...

Die Fahrzeuge sind alles, aber keine " Spaßautos " ! Unter einem " Spaßauto" stell ich mir einen Ferrari Dino oder Triumph TR7 vor, eine Karre die eben Spaß machen soll, aber garantiert kein Leichtkraftfahrzeug, das aus gesetzlichen Gründen federleicht daher kommt und die Karosseriesteifigkeit einer Seifenblase hat, die leichte Bremsanlage, die bei guter Wartung auch gut funktioniert ...
Die Fahrzeuge sind keine Spielzeuge für Kinder und garantiert keine zusammengeschossenen Dinger, die man mal eben handhaben kann.
Der Gesetzgeber schreibt uns eindeutig vor, das wir die Kasten verkehrstauglich halten sollen - ohne verpflichtende Prüfung ( noch !! ).
Das problem: Die Fertigung der kleinen Fahrzeuge ist nicht weitgehend automatisiert, dafür sind die Absatzzahlen zu gering, das macht viel teure Handarbeit notwendig. Um die Kosten dennoch im Rahmen zu halten wird in die Regale vieler verschiedener Hersteller gegriffen: Motoren kommen aus der Gartenbau.- Straßenbau,-, Schiffs.- und Bauindustrie, Getriebe sind Snowcat-Getriebe, Elektrikteile von Fiat, Ziehdröhn, Renault, Peugeott und andere. Das der Kram zusammenbleibt und trotzdem noch funktioniert, dafür sind die Fahrer zuständig. Ein irrglaube, das das was mit Spaß zu tun hat.
Es sind und bleiben trotz aller Macken und Fehler und Schwächen richtige Automobile !
Wer hier Fehler macht oder aus Leichtfertigkeit grob fahrlässig handelt riskiert schwere Schäden an Fremdeigentum und nimmt körperverletzungen anderer Leute in kauf !

Die Bremse sollte durch einen Fachbetrieb ( KFZ-Werkstatt, TÜV-Prüfer ) auf korrekte Funktion geprüft werden und ggf durch Fachbetrieb repariert werden. Das Betreiben eines Fahrzeugs mit nicht korrekt funktionierender Betriebsbremse ist unzulässig und das Fahrzeug verliert seine ABE sowie den Versicherungsschutz !

gr

[falnam]

Lösung der Herausforderung mit Foto und danach Antwort zu rolf.g

Sattel-hinten-zerlegt-small.jpg (277.62 KiB) 460 mal betrachtet

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@Wolfgang:
Danke für den Hinweis nochmal in Ruhe genau hinzusehen. Habe ich mit gutem Tageslicht und Geduld gemacht.
Ja, da ist ein Bremsverteiler und Reduzierer zur Hinterachse. Der ist auf die ursprünglichen Radbremszylinder der Trommel berechnet. Scheibenbremse macht aber mehr Bremsleistung und dann wurde mir klar, dass die Franzosen doch sehr gut gearbeitet haben und sowohl Scheibenbremse wie auch Handbremse in einen Sattel mit einem durchgehenden Bremsbelag gepackt haben.
Nach Rostlöser konnte ich eine Bremsleitung normal lösen und auf der anderen Seite den ganzen Sattel drehen und habe die Leitung heile gelassen ohne die Streckgrenze zu überschreiten.
Zerlegen und Reinigen und dann Foto einmal zerlegt Fahrerseite und noch komplett Beifahrerseite gemacht.
Der vordere kleine Kolben ist die hydraulische Bremse und macht nun auch Sinn so klein zu sein ohne einen zusätzlichen Regler zu brauchen. Da ist keine Manschette verbaut und es passt auch nichts vom Dichtungssatz.
Der hintere Kolben mit den überschaubaren Teilen ist die Feststellbremse und daher größer, um nur über die Hebelwirkung zu arbeiten. Innen war alles sauber aber der Dreck der von der Rückseite auf der Welle klebte machte die Probleme. Leider habe ich die Druckplatte nicht auf dem Foto, welche von der langen Schraube mit Kontermutter als manuelle Justierung der Handbremse dient.
Erst Bremse entlüften und dann die Handbremse einstellen. So sind eine gleichmäßige Bremsleistung und symmetrisch anliegende Beläge sichergestellt.
Wo auch immer dieser Umrüstsatz herkam, der Konstrukteur hat seinen Ingenieurabschluss definitiv verdient.
@rolf.g3
Wer sind Sie, sich eine solche „Hate speech“ ohne jegliche Lösungshilfe anzumaßen?
Ich habe mein Avatar eingestellt und auch meine Signatur geändert. Master of Science und Master of Engineering. Mechatronik und Maschinenbau, aber eben nicht KFZ-Technik.
Ich würde Ihnen gerne die weißen Handschuhe beschleunigt über die Wange fegen und Sie zum intellektuellen Duell auffordern. Ihre Ansprache zeigt eine Menge an Kleinkaliberargumenten und damit kommen Sie nicht über 48.000 Fuß. Ich verzichte auf „Satisfaktion“ wegen Waffenungleichheit.
Gruß

[rolf.g3]

Ich habe mein Avatar eingestellt und auch meine Signatur geändert.

Ja, prima, dann hab ich ja eine kleine Bettektüre.

Master of Science und Master of Engineering. Mechatronik und Maschinenbau

Ich hab ńen Hauptschulabschluss und mir in Sachen Technik so ziemlich alles selbst beigebracht, 3 - 4 Fachbücher im Keller liegen und mind. 2000 Stunden im LKW gesessen - und schonmal nen Eurofighter gesehen ( Überflug )

Ich würde Ihnen gerne die weißen Handschuhe beschleunigt über die Wange fegen und Sie zum intellektuellen Duell auffordern

Sollten ihnen meine Worte aufgestoßen sein, würde mir das sogar leid tun. Es ist immer wieder bei vielen Beiträgen herauszulesen, das die User diese Autochen nicht ernst nehmen und irgentwie als Spielzeuge betrachten. DAS hab ich in meinem Beitrag zum Ausdruck gebracht.
Das Sie sich derart an meinen Worten stören zeigt mir, das ich scheinbar ein guter Franz geworden wäre.

Nichtsdestotrotz weise ich darauf hin, das Bremse, Aufhängung und Lenkung erweiterte Fachkenntnisse bedürfen und an diesen Bauteilen unbedarftes basteln zu schwerwiegenden Konsequenzen führen kann.
Letztlich aber muss jeder selber wissen, das man eine Schaukel nicht zu nahe an einer Wand aufstellt.

Es ist mein Job auf solch ungelenkigkeiten zu achten und ggf darauf hinzuweisen.

Wenn in der Fragestellung eines User die Worte

Bei den Spaßautos ...

lese kommt mir der Verdacht, das der User diese Fahrzeuge nicht sonderlich ernst nimmt und so mancher Leser dieser Worte ebenso an Spielzeuge denkt statt an ernstzunehmende Fahrzeuge. Das wird fatale Folgen haben !

Ich nehme also den weissen ( Fehde .- )Handschuh beiseite und reiche ihnen die Hand der Freundschaft. Es kann sein, das meine Worte zu heftig in eine Kerbe geschlagen haben, die möglicherweise auf anderen Bewusstseinsebenen aufgebaut war.

Desweiteren freue ich mich auf scheinbar fachkundige Beiträge und hintergründiges Wissen im Maschinenbau und Ingeneurswesen.
Ein Aixam wird zwar nie eine Phantom II das Wasser reichen können, aber diese Kisten sind hinterhältige kleine biester, Diven vor dem Herrn und manchmal eben auch sehr eigen - bestehen aber im Endeffekt auch nur aus einer Handvoll Schrauben, einer Menge Idealismuss und unausgereiften Ideen, ähnlich einem Düsenjäger ...

Auf eine weitere fruchtbare zusammenarbeit - das Leben ist zu kurz für streitigkeiten.

Desweiteren weise ich gerne darauf hin, das sich hier geduzt wird - ich bin der rolf

gr