Leichtkraftfahrzeuge

Werte Forenteilnehmer, ich nähere mich dem Motor und als erste Aufgabe habe ich es angesehen zu klären, weshalb und nahezu der gesamte Motorraum mit Öl verschmoddert ist…..

Kommen wir zum Ventildeckel, welcher mittels zwei gelöster Muttern unproblematisch abzunehmen ist. Bei mir (leider) mit einer Notausgangstür für die fleißigen Heinzelmännchen, welche wohl die Ventile betätigen:


werd ich wahrscheinlich „kaltschweißen“…

Und der tatsächliche Übeltäter in seiner vollen Pracht, die Ventildeckeldichtung:


Letztere war so „verdrückt“ auf dem eigentlich planen Ventilkopf aufgesetzt, als dass ich dieselbe abkratzen musste und liegt eigentlich im Ventildeckel in einer Führung/Nut…. Sage und schreibe 13,00 EUR zzgl. Versandkosten werden für diesen Dichtgummi aufgerufen, Materialeinsatz wahrscheinlich 20 Cent…..

Wie auch immer, ich werde in den weiteren Schritten noch das Ventilspiel einstellen, soweit sieht zumindest alles recht gut aus….

Fichte hat geschrieben: ↑

Do 5. Aug 2021, 19:22

werd ich wahrscheinlich „kaktschweißen“…

Bitte sehr ausführliche Fotodoku aus mehreren Perspektiven ...!



gr

rolf.g3 hat geschrieben: ↑

Do 5. Aug 2021, 19:42

Fichte hat geschrieben: ↑

Do 5. Aug 2021, 19:22

werd ich wahrscheinlich „kaktschweißen“…

Bitte sehr ausführliche Fotodoku aus mehreren Perspektiven ...!



gr

„Kaltschweißen“…… mehr Perspektiven wird es dann geben….

Früher, als alles noch besser war und aus Holz, haben wir für solche " Probleme " das hier genommen:
https://www.amazon.de/Bindulin-SPA-Gebr ... 451&sr=8-5
Vorher den Bruch / die Bruchkante mit Benzin / Bremsenreiniger Saubermachen und gut auslüften lassen. Wird das Teil ( der Vetildeckel ist dafür perfekt ) nicht öldicht, von hinten mit Dichtmasse ( Dirko, Hylomar ... ) leicht einhauchen
Frage: Hat die Schadstelle, wie auf der anderen Seite auch, eine Öse ? Bei max mittlerer Belastung ließe sich sogar die wiederaufbauen mit dem Knatsch ...
Wichtig: Herstellerangaben beachten und gut abhärten lassen.

gr

rolf.g3 hat geschrieben: ↑

Do 5. Aug 2021, 20:16

Früher, als alles noch besser war und aus Holz, haben wir für solche " Probleme " das hier genommen:
https://www.amazon.de/Bindulin-SPA-Gebr ... 451&sr=8-5
Vorher den Bruch / die Bruchkante mit Benzin / Bremsenreiniger Saubermachen und gut auslüften lassen. Wird das Teil ( der Vetildeckel ist dafür perfekt ) nicht öldicht, von hinten mit Dichtmasse ( Dirko, Hylomar ... ) leicht einhauchen
Frage: Hat die Schadstelle, wie auf der anderen Seite auch, eine Öse ? Bei max mittlerer Belastung ließe sich sogar die wiederaufbauen mit dem Knatsch ...
Wichtig: Herstellerangaben beachten und gut abhärten lassen.

gr

Ich habe ähnliches bestellt, eine Art Aluminiumknetpaste, werde ich noch gesondert und weiterführend posten….

Anscheinend war dort auch eine Öse, aber eine Funktion hier und in diesem Mopedauto kann ich nicht zuordnen, daher werde ich den „Notausgang“ lediglich verschließen und es dabei belassen…

Schweißen ginge auch.

Ist nicht schwer. Kab leider meinen Alubräter nicht mehr sonst hätte ich dir das genacht

Die Aluminiumknetpaste habe ich gerade da (zufällig) und da kein wesentlicher Druck im Ventildeckel aufgebaut wird, ist hier das „Opfer“ und das Hilfsmittel zu sehen:


Ca. 2 Minuten geknetet, drei Minuten Verarbeitungszeit und nach vollständigen durchtrocknen soll die Past Schleif-/Bohrbar sein, ich werde berichten….

klasse... reicht! ich hoffe es hält auch.

macbloke hat geschrieben: ↑

Mi 11. Aug 2021, 15:20

klasse... reicht! ich hoffe es hält auch.

Hält "Bombensicher", kann sogar geschliffen und gebohrt werden. Wenn das weg-/rausfliegt, poste ich ein Lichtbild von mir mit Besen im Mund...

Fichte hat geschrieben: ↑

Mi 11. Aug 2021, 16:00

Hält "Bombensicher", kann sogar geschliffen und gebohrt werden. Wenn das weg-/rausfliegt, poste ich ein Lichtbild von mir mit Besen im Mund...

Aber bitte kauend ! Alles andere wär unglaubhaft !

gr

So, heute wird das Ventilspiel eingestellt, Ventildeckeldichtung eingebracht und Ventildeckel wieder aufgebracht.

Zunächst die wesentlichen Angaben aus dem Werkstatthandbuch:

Kubota Z402: https://up.picr.de/34011634kh.pdf


Meine eigenen Bilder folgen…

Also, gestern wieder Basteltag gehabt:

Dankenswerterweise hat Aixam - wie in der Bedienungsanleitung zu lesen - mit dem Kubotamotor den OT am ersten Zylinder (in Fahrtrichtung links) tatsächlich markiert/eingestanzt und von mir mit Ölkreide farblich hervorgehoben:


Einzig darauf zu achten ist, dass diese Markierung sowohl den OT vorgibt, als auch die Überlappungsposition, so dass geprüft werden muss, welche Position aktuell im ersten Zylinder vorliegt. Daher auf die Beschreibung achten und gegebenenfalls weiter drehen und die Arbeit/Bewegung der Ventile beachten. Für eine richtige Stellung spricht, wenn (die inneren) Kipphebel entlastet und horizontal verschiebbar sind.

Für das messen/einstellen ist

- ein Schlitzschraubenzieher
- eine 10er Nuß
- Fühllehre

notwendig.


Nach erfolgter Einstellung auch des zweiten Zylinder, konnte ich den Ventildeckel nebst neuer Dichtung auch wieder montieren. Die Hutmuttern bitte nur mit 3,5 bis 5,9 NM anziehen (Drehmomentschlüssel gibt es hierfür im Fahrradzubehör):

ich war sehr ghespannt darauf. Denn, an einem meiner Motoren gibt es diese Markierung nur am Schwungrad, aber die Kerbe fehlt, mit der man sie deckungsgleich bringt.

Ich hatte seinerzeit, bei meiner CX, die Ventile eingestellt und zum Schluss, bein Festziehen hat es " Knack " gemacht und die Einstellschraube war gerissen

In diesem Gewerk ist diese Einstellschraube, eigentlich nichts als ein oben geschlitzes Stück Gewindestab, das billigste Bauteil. Es ist aus relativ weichem Material um Ungelenkigkeiten aufzunehmen.
Da ist klar: Bei zu festem Anzug der Kontermutter ...

Ich benutze auch keine Nuss sondern immer einen 10er Ring, damit man jederzeit den Eingriff des Schraubendrehers hat.

Um die Ventile einzustellen, bedarf es auch keine Marke. Sobals das Ventil aus dem Eingriff geht, somit unbelastet ist und Spiel hat, kann eingestellt werden.
Durch einstellen auf Marke ( Arbeitstakt ) stellt man lediglich die Nockenwelle auf Position, zum einstellen der Ventile aber überbewertet und unnötig.

Beim Dieselmotor ist immer, wenn man auf Marke stellt, auf die vollstänigkeit der Einzelmarken zu achten:
Kurbelwelle, Nockenwelle, Einspritzpumpe
( Beim Benziner: Kurbelwelle, Nockenwelle, Zündverteiler )
Es muss im Zweifel stets auf die Vorgaben des Herstellers eingestellt werden. Angemalte oder durch irgentwelche Ritzungen angebrachte Marken sind VOR Nutzung auf Genauigkeit zu prüfen.

Wie immer: solide und fundierte Arbeit geleistet UND diese hier mit vielen Bildern eingestellt !


gr

gut erklärt, Rolf. Genauso habe ich es auch gemacht.

Lediglich die einstellmaße sind erforderlich, und wenn diese bei einlaß und auslaß unterschiedlich sind, muss man darauf achten welches Einlaß bez. Auslaßventil ist.

Dann ob bei kaltem oder Warmen Motor eingestellt werden muss. Bei Kubota ist das bei kaltem Motor.

Im Grunde, besonders bei einem Zweizylinder, recht simpel.

Und entweder drehen, und schauen wann das Spiel am Größten ist, oder:

Überschneiden sich die Kipphebel an einem Zylinder, den anderen einstellen. oder?

macbloke hat geschrieben: ↑

So 14. Nov 2021, 19:17

Dann ob bei kaltem oder Warmen Motor eingestellt werden muss. Bei Kubota ist das bei kaltem Motor.

Ventile werden grundsätzlich bei kaltem Motor geprüft & eingestellt, in Europa bei 18 °C, in Russland bei 16 ° und im Amiland bei 20 Gerad, genauso in Asien ( für interessierte: bitte genauer recherschieren, Angaben nur aus einem verblassendem Gedächtniss )
Das sind aber nur die Eichtemperaturen !
Kalter Motor bedeutet aber keinesfalls bei - 25 ° ...

macbloke hat geschrieben: ↑

So 14. Nov 2021, 19:17

Überschneiden sich die Kipphebel an einem Zylinder, den anderen einstellen. oder?

Richtig ! Ist ein Ventil im Eingriff, hat es kein Spiel. Bei Überschneidung - anderen Zylinder wählen.
Der Messpunkt ist wichtig und, wenn es mehrere gibt, der dazu passende Wert.

Merke: lieber ein zu großes als ein zu kleines Ventilspiel

gr

so einen Drehmomentschlüssel für kleinste Werte suche ich schon ewig.. wo hast Du den genau her

HerrToeff hat geschrieben: ↑

Mi 17. Nov 2021, 16:18

so einen Drehmomentschlüssel für kleinste Werte suche ich schon ewig.. wo hast Du den genau her

War/ist ein Drehmomentschlüssel fürs Fahrrad, ehemals 29,95 EUR, nunmehr 39,95 EUR..... "C" lässt Grüßen...
Bereich 2 - 24 NM....

Fichte hat geschrieben: ↑

Mi 17. Nov 2021, 16:33

HerrToeff hat geschrieben: ↑

Mi 17. Nov 2021, 16:18

so einen Drehmomentschlüssel für kleinste Werte suche ich schon ewig.. wo hast Du den genau her

War/ist ein Drehmomentschlüssel fürs Fahrrad, ehemals 29,95 EUR, nunmehr 39,95 EUR..... "C" lässt Grüßen...

DrehmomentschlüsselFahrrad.png

Bereich 2 - 24 NM....

Sollte also der sein
https://www.amazon.de/dp/B09F8LMBC1/ref ... ljaz10cnVl

ich muss mal kucken.. ohne Nüsse aber mit Kasten ivkl Porto ab 16 inkl versand

HerrToeff hat geschrieben: ↑

Mi 17. Nov 2021, 16:53

Sollte also der sein
https://www.amazon.de/dp/B09F8LMBC1/ref ... ljaz10cnVl

ich muss mal kucken.. ohne Nüsse aber mit Kasten ivkl Porto ab 16 inkl versand

Nöp, war der:

https://www.rosebikes.de/fahrradzubeh%C ... %C3%BCssel

Deiner ist ab 5 NM, das war mir als Einstieg zu hoch, meiner ab 2 NM...

Aber ja, gibt es auch einzeln zu kaufen...