In der Getriebevario sitzt eine Feder, die die Varioscheiben zusammendrückt, damit der Riemen wieder nach
aussen läuft und stramm gehalten wird, wenn die Motorvario nicht mehr daran zieht.
Bei angezogener Handbremse und eingelegtem Gang dreht man ohne Schlagschrauber oder Blockierwerkzeug
erstmal die Teller gegen diese Feder auseinander. Danach beginnt sich das Auto zu bewegen, da die Handbremse
nur auf die Hinterachse wirkt und die Federung/Aufhängung des Fahrzeugs ja auch nicht steif ist. Bei mir war es
ohne Hilfsmittel durch den zusätzlich sehr begrenzten Platz im Motorraum nicht möglich die Vario mit einer Ratsche
zu lösen. Es kann sein, dass es sich dadurch so anfühlt als wäre die Vario locker, obwohl sie fest auf der Welle sitzt.
Ohne eingelegten Gang, dreht man ohnehin nur die Getriebe-Eingangswelle unendlich ins leere.
Sollte sich die Vario tatsächlich komplett unendlich auf der Welle drehen lassen, ohne dass sich das Fahrzeug bewegt,
fehlt evtl. die Passfeder (Rechtekiges Klötzchen, das halb in die Welle gesteckt wird und mit der anderen Hälfte die
Vario mitnimmt)
Ich habe mal Fotos hier im Forum gesucht, um die Bauteile und die Funktion zu verdeutlichen.
(Die roten Markierungen bitte ignorieren, die sind vom ursprünglichen Forenpost)
Da eine Ferndiagnose ohne Fotos/Video immer etwas schwierig ist, hier erstmal die grundlegende Funktion
und Befestigung der Motorvario. Vielleicht hat auch jemand noch einen anderen Ansatz.
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Das Getriebe und die Vario haben mit der üblichen PKW-Technik recht wenig zu tun.
Das Getriebe ist hauptsächlich für den Wechsel der Fahrtrichtung zuständig.
Die Variomatik kann man sich am besten mit der Übersetzung eines Mountainbikes verdeutlichen.
Im Stand ist vorne das kleinste Ritzel und hinten das größte Ritzel "eingelegt". Wir können ganz leicht
anfahren ohne körperliche Anstrengung. Beim LKFZ haben wir zusätzlich noch einen Freilaufring an der
Motorvario, der verhindert dass der Riemen schon bei Standgas das Fahrzeug bewegt. Wird die Motordrehzahl
erhöht, drücken die Gewichte der Motorvario durch die entstehende Fliehkraft die Scheiben zusammen und
der Riemen wird zwischen den Scheiben nach aussen gedrückt. Gleichzeitig wird der Riemen an der Getriebevario zwischen den Scheiben, gegen die Federkraft nach innen gezogen. Beim Mountainbike wechseln wir in dem Moment gleichzeitig vorn zum größeren Ritzel und hinten zum kleineren Ritzel. Die Übersetzung wird "schwerer" und die Geschwindigkeit nimmt zu.
Wenn sich die Motordrehzahl wieder verringert, laufen die Scheiben der Motorvario wieder auseinander.
Die Feder der Getriebevario zieht nun den Riemen wieder zurück/nach aussen und hält ihn stramm.
Das nur mal nebenbei, weil ich glaube das steht so noch nirgendwo
PS: Durch diese Technik können wir übrigens rückwärts etwa die gleiche Geschwindigkeit erreichen wie vorwärts
aber wer fährt schon mit 45 km/h rückwärts ?
