moin,
Danke für Deine Erklärungen.
Es gibt die mechanische Wasserpumpendichtung der Honda CX 500. Diese besteht aus vielen verschiedenen Materialien, darunter ein Ring aus Hartkeramik, einer aus einer Art Graphit, ein Metallkörper, Federn und Gummituch.
Diese Dichtung ist weder Flach noch mag sie es, wenn man da mit Flüssigdichtmasse auf der Dichtfläche hantiert...
Das würde ich als " Hartdichtung " verstehen ( verschiedene Bestandteile sind " Hart " )
mikv8 hat geschrieben: ↑Mi 22. Apr 2020, 20:48
Hartdichtungen sind Dichtungen, welche selbst im Einbauzustand nicht nachgeben und/oder mit dem zu dichtenden Material mitarbeiten.
Ich hab einen Aluring als Dichtring an einer Ablassschraube. Alu ist hart. Jetzt nicht grad wie Granit, aber härter als Gummi.
Trotzdem passt sich der Dichtring den Oberflächen so gut an, das diese dicht werden.
Die Papierdichtung
rolf.g3 hat geschrieben: ↑Mi 22. Apr 2020, 10:11
Dichthet durch den Druck des Verbauens zwischen den Dichtflächen und anschließend dem aufquellen des Papiers beim Berühren mit dem Medium ( Wasser / Benzin / Öl )
... wie bereits beschrieben.
Selbst die Metallene Ausführung der Zylinderkopfdichtung unseres Lombardini LDW 502 passt sich der Rauhtiefe der Oberfläche an, so das die ganze Sache Hochdruck - Gasdicht, Öl und Wasserdicht wird.
Merke: Passt sich eine Dichtung NICHT an die Oberflächen an, wird die Sache nicht dicht.
Die Dichtung ist genau dafür da, ungenauigkeiten in den Oberflächen zu korrigieren bzw auszugleichen.
Es gibt natürlich Dichtungen die eigentlich garkeine sind, zB wenn zwei Oberflächen durch ihre Beschaffenheit aufeinandergepresst kein weiteres Medium benötigen umd selbst Gasdicht zu sein.
ZB hab ich schon öfter bei 2T-Motoren die Kopfdichtung weggelassen, dadurch die Verdichtung erhöht/verbessert.
Dazu müssen die Oberflächen von Zylinder und Zylinderkopf so bearbeitet werden, das sie metallisch dicht werden, diese werden also geplant und poliert.
Das einkleben der Dichtungen mit flüssigen Dichtmassen ist weder immer pflicht noch immer fehl am platze.
Dazu sagte ich:
rolf.g3 hat geschrieben: ↑Mi 22. Apr 2020, 10:11
Zwar sollte das trockene Verbauen der Dichtung, also ohne klebende Flüssigdichtmittel ( wie zB Hylomar ( blau ) oderandere in Tuben angebotene Dichtmittel ) auch funktionieren, doch ist es ein Sicherheitsfaktor die Papierdichtung zu verkleben.
Wenn der Monteur übervorsichtig sein möchte und die ganze Tube Hylomar für den Einbau einer Wasserpumpe verwendet, quillt der Kram natürlich heraus und kann vom Wasser mitgerissen werden und ggf Kanäle ( hier im Kühler ) verstopfen.
Das ist in jedem Falle zu vermeiden, daher sollten Flüssigdichtmassen immer mit der nötigen Umsicht Verwendung finden und ausserdem sind ( fast zwingend ) die Herstellervorgaben zu beachten.
Manchmal sind Dichtungen auch Bestandteil der Konstruktion. Ist zB eine Mitteldichtung im Motor eingebaut und muss ersetzt werden, so ist die Dicke der Dichtung zu berücksichtigen, da ansonsten die Abstände im Innern des Motor´s bei Nichtbeachtung nicht mehr stimmen, es drohen mglwse Motorschäden.
Der Kupplungsdeckel ist im Motorradbau auch ein solcher Kandidat, vor allem wenn in ihm der Kupplungsgeber sitzt.
Ist hier die verwendete Dichtung zu dick oder wird auf die Verwendung einer Dichtung verzichtet, so stimmen die Auslösemaße nichtmehr und müssen neu eingestellt werden.
Auch sind verschiedene Hersteller dahingehend in der Konstruktion gegangen, das nur die Verwendung von Flüssigdichtmassen stattfinden darf.
Jetzt aber nochmal zu Deiner Wasserpumpe:
Wenn Du diese ohne weitere Dichtmittel eingbaut hast ist das in Ordnung. An dieser Stelle empfiehlt es sich aufgrund der Thermischen Unterschiede/Belastungen, ein Flüssigdichtmittel zusätzlich zur Flachdichtung zu verwenden, ist aber, wie gesagt, nicht zwingend ( Es sei denn der Hersteller schreibt das vor ! WHB beachten )
Blöd halt nur:
Wenn nach Montage eine Undichtigkeit aufgrund eines zu tiefen Krazers in der Dichtfläche auftritt, so muss ( so schreibt es der Hersteller vor !!! ) sowohl die Flachdichtung der Wasserpumpe alsauch der Zahnriemen erneuert werden. Doppelte Arbeit, doppelte Kosten, manchmal auch unzufriedene Kunden...
Ich halte das zwar für übertrieben, der Hersteller möchte das aber so ...
Der Einsatz eines zusätzlichen flüssigen Dichtmittels, zumal, wie Du schreibst, vorhanden, ist lediglich eine Empfehlung und ein zusäzlicher Sicherheitsfaktor.
Tip:
mikv8 hat geschrieben: ↑Mi 22. Apr 2020, 20:48
habe ich
diese auch vorsichtig von den Dichtmasseresten befreit und am Ende mit etwas Schleifpapier bearbeitet.
Bitte niemals mit Schleifpapier Dichtflächen bearbeiten ohne exakt planem Untergrund !" Aus der Hand " geschliffene Dichtflächen werden Rund und somit anfälliger für Undichtigkeit.
Die Verwendung von Schabern ist insofern des Schleifens vorzuziehen, weil das Ergebniss eine exakte Oberfläche darstellen muss, das ist beim Schleifen aus der Hand nicht gegeben.
Das exakte Schaben einer Dichtfläche muss meist durch viel Üben angeeignet werden und bedarf einiger Erfahrung.
Ich habe gelernt das man sich gerne um Worte streitet. Der eine kennt das als Flachdichtung, der nächste spricht von Hartdichtung. Wieder ein andere sagt Papierdichtung ... so geht das immer weiter bis der letzte nurnoch von " Dingsbums " spricht - meinen aber alle das selbe Bauteil.
Ein Lehrmeister riet mir die Namen dessen exakt zu nennen von dem was man meint, sonst kommt man früher oder später in Bedrängniss.
Ich googelte das Wort Hartdichtung. Es gibt viele Verwendungen dafür im Netz, aber keine meint eine simple Papierdichtung wie sie unter einer Wasserpumpe steckt.
Aber belassen wir´s dabei, mittlerweile reden wir ja vom gleichen.
mikv8 hat geschrieben: ↑Mi 22. Apr 2020, 20:48
Bisher scheint es auch dicht zu sein.
Und genau darum geht es ! Wer heilt hat recht !
Ich wünsche Dir das die Wasserpumpe auch dicht bleibt und Du noch viel Spaß im Forum hast.
Danke für Deine Ausführungen und Deinen Bericht
gr