Anlasserprobleme, zu geringe Spannung an Klemme 50

Probleme mit Kolben, Zahnrad oder Riemen?

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siggi
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Anlasserprobleme, zu geringe Spannung an Klemme 50

Beitrag von siggi » Mi 31. Okt 2018, 15:09

Hallo.

Ich schreibe hier stellvertretend für einen älteren Herren, der auf sein Fahrzeug angewiesen ist und hoffe, hier kann mir (ihm) jemand helfen. Dessen Ligier X-TOO hat Probleme beim Starten (Anlasser). Oft passiert nichts, manchmal lässt er sich starten. Der Fehler trat zunächst sporadisch auf, wurde aber immer mehr zum Problem.

Den Leerlauftaster am Automatik-Schalthebel habe ich gewechselt, das war aber nicht die Lösung des Problems. Jetzt habe ich festgestellt, das bei Anlassstellung des Zündschalters auf Klemme 50 Magnetschalter (Anlasser) nur ca. 9 V anliegen. Die Kontrollleuchten leuchten abgedunkelt auf. Manchmal nach etwas warten oder mehrmaligem Ausschalten und Anschalten der Zündung schaltet dann ein Relais (neben dem Anlasserrelais - könnte das Sicherheitsrelais sein) und volle Spannung liegt beim Zünden an.

Scheint etwas komplizierter, die Sache.
Wenn jemand eine Idee hat, im Voraus vielen Dank.
Siggi

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guidolenz123
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Re: Anlasserprobleme, zu geringe Spannung an Klemme 50

Beitrag von guidolenz123 » Mi 31. Okt 2018, 15:26

Da wird der Anlasser-Magnetschalter hinüber sein...beim nächsten Mal , wenn es wieder klemmt, mal mit Hammer leicht ans Magnetschalter klopfen. Wenn es dann geht ,ist es sicher der Magnetschalter.

Alternativ. Mal Zusatzmasse legen...die Tupperdosen haben sehr oft Masseprobleme.

Und vlt auch mal Batt-Pole fest anziehen.
Gruß Guido
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Re: Anlasserprobleme, zu geringe Spannung an Klemme 50

Beitrag von siggi » Fr 2. Nov 2018, 19:05

Natürlich sind das manchmal die einfachsten Ursachen. Aber die hatte ich schon ausgeschlossen und dann hätte ich hier auch nicht nachgefragt. Trotzdem Danke.

Der Anlasser ist in Ordnung. Hab ich geprüft.
Massekontakte wurden auch gleich zu Beginn erst überbrückt und dann gereinigt, war auch wirklich nötig und Hoffnung kam auf. Aber Fehlanzeige.

MfG, Siggi.

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Re: Anlasserprobleme, zu geringe Spannung an Klemme 50

Beitrag von rolf.g3 » Sa 3. Nov 2018, 11:28

moin,
siggi hat geschrieben:Der Anlasser ist in Ordnung. Hab ich geprüft.
siggi hat geschrieben: das bei Anlassstellung des Zündschalters auf Klemme 50 Magnetschalter (Anlasser) nur ca. 9 V anliegen. Die Kontrollleuchten leuchten abgedunkelt auf. Manchmal nach etwas warten oder mehrmaligem Ausschalten und Anschalten der Zündung schaltet dann ein Relais (neben dem Anlasserrelais - könnte das Sicherheitsrelais sein) und volle Spannung liegt beim Zünden an.
siggi hat geschrieben:Scheint etwas komplizierter, die Sache.
Die Sache ist nicht kompliziert, die Sache ist ein normales Elektrikproblem.

Ersteinmal die Fakten:
siggi hat geschrieben: Der Fehler trat zunächst sporadisch auf, wurde aber immer mehr zum Problem.
siggi hat geschrieben:Anlassstellung des Zündschalters auf Klemme 50 Magnetschalter (Anlasser) nur ca. 9 V anliegen
siggi hat geschrieben: Die Kontrollleuchten leuchten abgedunkelt auf.
siggi hat geschrieben:. Manchmal nach etwas warten oder mehrmaligem Ausschalten und Anschalten der Zündung schaltet dann ein Relais
So, das sind die Fakten.
Ein erst sporadischer Fehler, der dann häufiger auftritt ist typisch.
Das die Kontrollleuchten verdunkelt aufleuchten, dann aber normal leuchten wenn der Fehler NICHT auftritt, sagt mir, genauso wie die nur 9 Volt an Klemme 50, das der Strom zwar geschaltet wird, aber irgentwo einen Weg findet an dem er bequemer seine Fortkommen darstellt.
Ein Masseproblem.
Irgentwo in der Leitung vom Zündschloß zum Relais dürfte ein sog Kriechstrom aufgetreten sein.

Test:

Man nehme ein Kabel, etwa 1,5 - 2 ², klemme an jeder Seite eine sog Krokoklemme an ( https://de.wikipedia.org/wiki/Krokodilklemme ) und verbinde die eine Seite mit dem Anschluß Klemme 50 am Anlasser. und verstaue die andere Seite so, das auf KEINEN FALL irgentwo ein Massekontakt stattfinden kann. tritt der fehler nun auf, Zündung anlassen, Haube auf und diese andere Seite an + der Batterie halten - so wird das Signal der klemme 50 vom Zündschloß simuliert. Der Anlasser sollte arbeiten.

Tut er das, so ist die Leitung samt aller Komponenten auf schadhafte Stellen zu prüfen ( seeehr fummelig, da diese Leitung beim Zündschloß beginnt, heißt im Vorfeld die Verkleidung um die Lenksäule abmontieren, die entsprechende Leitung am Zündschloßstecker herausfinden und bei Auftreten des Fehlers messen. Ferner auch das Relais ausfindig machen das beim Startvorgang zieht, auch dort die Eingangsspannung messen ( Relais = Elektrischer Schalter. Dieser hat 2 Schaltkreise. Einen der in diesem Fall vom Zündschloß angesteuert wird mit einer + und einer - Leitung, und einer der den Magnetschalter des Anlassers mit Strom versorgt. Daher 4 Leitungen, 2x + und 2x - )

Der Fehler scheint entweder im Relais oder im Zündschloß selbst zu finden sein. Irgentwo ist ein Punkt der viel Strom frist, also ein Übergangswiederstand aufweist. Da wo viel Strom gefressen wird entsteht idR auch ziemliche Wärme.
Die Leitungen selbst bieten wenig Wiederstand, die aufgequetschten Steckverbinder jedoch einen rel großen. Fließt nun ein großer Strom ( Amp ) zeigt sich als erstes dort eine Veränderung, wo der Strom eine Engstelle vorfindet ( sog Übergangswiederstand ) Die Leitungen zeigen verformungen am Übergang zu den Steckverbindern in Form von Thermischen Veränderungen: Die Isolation der Kabel wellt sich, verfärbt sich oder schmilzt weg.
Nach solchen Veränderungen suchen !
Meiner Meinung nach, so ich die Beschreibung des Problems richtig verstanden habe, im Bereich des Relais oder im Bereich der Leitung am Zündschloßstecker.
Auch kann im Relais selbst eine Verkokung entstanden sein. Diese verkoung wirkt isolierend bzw hemmend, so das ein erheblicher Wiederstand aufgebaut wurde. Schaltet nun das Relais, kann der Strom nicht richtig fließen, es entsteht ein großer Wiederstand, der Stromkreis bricht zusammen ( eben nur 9 Volt messbar, die leuchten leuchten dunkler )
Auch hier sollten demzufolge thermische Veränderungen schon am Gehäuse bzw an den Anschlüssen des Relais zu finden sein.

1. Schritt also: Relais aus seiner Verankerung ziehen und kontrollieren. Dabei auf die Unversehrtheit der Steckverbinder, der Kabel in der Steckdose und des Gehäuses achten.
2. Schritt: Die Steckverbindung am Zündschloßstecker auf Veränderungen kontrollieren - sorgfältige in Augenscheinnahme.
3. Schritt: Die Kabel der einzelnen Relaisverbindungen auf Scheuerstellen oder Bruch ( meist im Bereich der Quetschverbundenen Stecker ) und thermische Veränderungen untersuchen.
4. Schritt: Durch das oben beschriebene Krokoklemmenkabel das Zündschloßsignal simulieren.

Bleibt beim 4. Schritt auch die Brückung erfolglos, tippe ich auf einen innen verkokten Magnetschalter. Am Magnetschalter dürfte sich keine Thermische Veränderung vollzogen haben, wohl aber an der Anschlußleitung.

VORSICHT : Das Krokokabel, wie oben beschrieben angeschlossen, darf unter keinen Umständen mit Masseführenden Teilen in Verbindung kommen, steht doch hier beim Startvorgang + an. Brandgefahr !
Unter Spannung stehende Leitungen mit größter Sorgfalt messen und behandeln. Kurtzschlußgefahr !
Für ausreichenden Arbeitsschutz sorgen. Bei Zweifeln niemals selbst Hand anlegen, Sachkundige Kräfte hinzuziehen!
UVV beachten !!

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