Aixam Mega Multitruck Motortemperaturdesaster
Verfasst: Di 20. Jan 2015, 01:02
In meinen gebraucht gekauften Mega Multitruck 600er Diesel (11kW, bis 75km/h, Erstzulassung 2011) musste ich mir ziemlich bald einen neuen Motor einbauen lassen, nachdem der noch gar nicht so alte Motor hoffnungslos verkocht war. Bevor ihr euch jetzt fragt "Wie kann man so blöd sein und sich so seinen Motor schrotten?"
hört euch bitte mal die ganze Geschichte an: Es war (tatsächlich) eine dunkle, regnerische Nacht und ich hatte es nicht mehr weit nach Hause, als die Batteriewarnanzeige mehrmals aufleuchtete. Ich dachte mir, da muss wahrscheinlich nur der Keilriemen nachgespannt werden - das schaue ich mir morgen früh im Hellen & Trocknen genauer an; die Batterieladung reicht bestimmt noch fürs Licht bis nach Hause und Starten muss ich bis dahin aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr. Trotzdem habe ich erst einmal mit laufendem Motor angehalten und, da das Auto noch neu für mich war, im griffbereit liegenden Handbuch nachgesehen: Da stand nur, man solle deswegen "den Service aufsuchen", nur bei den Warnlampen für die Motortemperatur und den Öldruck steht da "anhalten, Motor aus, sofort nachprüfen" - die haben aber keinen Alarm gegeben. Ich war so leichtfertig weiterzufahren, als aber die Motorleistung kurz danach nachließ, habe ich dann doch trotz des strömenden Regens unter die Haube geschaut und die Bescherung gesehen: zunächst in Form einer brandig stinkenden, enormen Dampfwolke und dann als zerbröselten Keilriemen, der leider nicht nur die LiMa, sondern auch den Kühlerventilator und die Kühlmittelpumpe antreibt...
Ich habe mir im Ergebnis für schrecklich viel Geld in der Iseki/Mega-Vertragswerkstatt einen neuen Motor einbauen lassen (4 Wochen Lieferzeit von Aixam !)und fahre seither gut damit, aber es bleiben noch Fragen offen, die ich hier gern zur Diskussion stellen möchte, nachdem ich von Aixam mieserweise
dazu keine Antwort bekomme:
Also: Warum hat sich die Motortemperaturwarnlampe überhaupt nicht gerührt? Sowohl noch mit dem kaputten Motor unter der Haube als auch mit dem neuen leuchtet die entsprechende Warnlampe im Cockpit beim Motorstart zur Kontrolle kurz auf und verlischt dann wieder - das Lämpchen als solches geht also. Dieses kurze Testleuchten beim Start gibt es aber auch dann, wenn ich das Kabel vom Temperaturfühler vorm Start abziehe: also wird wohl nur das Lämpchen getestet, nicht aber das Kabel oder der Fühler! Das Kabel bei im Stand laufendem Motor abziehen führt auch nicht zum Alarm! Aixam antwortet (angeblich?) auch nicht auf die Anfrage meines Vertragswerkstattmeisters, der für mich freundlicherweise die Soll-Daten des Temperaturfühlers zum Funktionstest angefordert hat, sodass man mal prüfen könnte, ob der Fühler versagt hat. Der Fühler scheint nach meinen Messungen kein (Bimetall-)Schalter zu sein, sondern ein Temperaturabhängiger Widerstand (kalter Motor 550 Ohm, richtig warmgelaufen 60 Ohm).Schließlich habe ich das Kabel auch mal auf Masse gehalten: Lämpchen bleibt dunkel! Ich habe mir zur Sicherheit erst mal ein gutes, altes Analogthermometer mit langem Fühler zum Motor ins Cockpit gebaut, aber es bleibt die Frage
, ob ich den ganzen Ärger nicht nur meiner Leichtfertigkeit oder vielleicht auch einer Fehlfunktion der Überwachungselektronik, wenn nicht gar einer Fehlkonstruktion anzulasten habe? Letzteren Verdacht habe ich auch, weil die Warnlampen fürs Öl und die Bremsflüssigkeit (also das"(!)"Lämpchen, nicht das für die Bremsbeläge) genauso zwar beim Start kurz aufleuchten, auf abgezogene Kabel aber nicht reagieren, das Bremsflüssigkeitslämpchen auch nicht auf den "Press to check" - Schalter oben auf dem Bremsflüssigkeitsbehälter oder auf das manuelle Auslösen des entsprechenden Schwimmerschalters. Von meiner Arbeit im Brandschutz bin ich gewohnt, das wichtige elektrische Alarmschleifen mit einem ÖFFNER-Kontakt ausgelöst werden sollen und außerdem einen definierten Prüfwiderstand in der Leitung haben, damit per "Ruhestromkreis" ständig der angeschlossene Sensor und die Kabel auf Bruch ebenso wie auf Kurzschluss überwacht werden. Deshalb war ich schon erst mal verwundert, dass der Temperaturfühler kein (Bimetall)-öffner-Schalter zu sein scheint, besonders aber darüber, dass eine Erhöhung der Motortemperatur durch SINKENDEN Widerstand signalisiert zu werden scheint: Wenn der Steckkontakt, so wie es bei mir der Fall war, nur locker draufsitzt und auch schon korrodiert war (sowas soll ja nicht so selten sein), dann täuscht der Übergangswiderstand eine viel niedrigere Temperatur vor und wenn man sich dann vom kurzen Testleuchten der Warnlämpchen beim Start einlullen lässt:
...
Wer von euch Zugang zu einem solchen Diesel-Multitruck hat, den bitte ich (auch im Eigeninteresse) zumindest mal den Warnlämpchentest mit den vorm Start bzw bei im Stand laufendem Motor abgezogenen Kabel zu machen, besonders hilfreich und nett wäre es, auch mal den Widerstand des Temperaturfühlers bei abgezogenem Kabel gegen Masse zu messen: kalt und warm - oder hat gar jemand Zugang zu einer ordentlichen Prüfanleitung? Den Temperaturfühler findet man ganz leicht am Motor, über der Lichtmaschine (siehe Foto,links neben der Sechskantkopfschraube oben im Bild ist übrigens mein neuer Analogflüssigkeitsthemometerfühler zu sehen) . Herzlichen Dank!

Ich habe mir im Ergebnis für schrecklich viel Geld in der Iseki/Mega-Vertragswerkstatt einen neuen Motor einbauen lassen (4 Wochen Lieferzeit von Aixam !)und fahre seither gut damit, aber es bleiben noch Fragen offen, die ich hier gern zur Diskussion stellen möchte, nachdem ich von Aixam mieserweise

Also: Warum hat sich die Motortemperaturwarnlampe überhaupt nicht gerührt? Sowohl noch mit dem kaputten Motor unter der Haube als auch mit dem neuen leuchtet die entsprechende Warnlampe im Cockpit beim Motorstart zur Kontrolle kurz auf und verlischt dann wieder - das Lämpchen als solches geht also. Dieses kurze Testleuchten beim Start gibt es aber auch dann, wenn ich das Kabel vom Temperaturfühler vorm Start abziehe: also wird wohl nur das Lämpchen getestet, nicht aber das Kabel oder der Fühler! Das Kabel bei im Stand laufendem Motor abziehen führt auch nicht zum Alarm! Aixam antwortet (angeblich?) auch nicht auf die Anfrage meines Vertragswerkstattmeisters, der für mich freundlicherweise die Soll-Daten des Temperaturfühlers zum Funktionstest angefordert hat, sodass man mal prüfen könnte, ob der Fühler versagt hat. Der Fühler scheint nach meinen Messungen kein (Bimetall-)Schalter zu sein, sondern ein Temperaturabhängiger Widerstand (kalter Motor 550 Ohm, richtig warmgelaufen 60 Ohm).Schließlich habe ich das Kabel auch mal auf Masse gehalten: Lämpchen bleibt dunkel! Ich habe mir zur Sicherheit erst mal ein gutes, altes Analogthermometer mit langem Fühler zum Motor ins Cockpit gebaut, aber es bleibt die Frage


Wer von euch Zugang zu einem solchen Diesel-Multitruck hat, den bitte ich (auch im Eigeninteresse) zumindest mal den Warnlämpchentest mit den vorm Start bzw bei im Stand laufendem Motor abgezogenen Kabel zu machen, besonders hilfreich und nett wäre es, auch mal den Widerstand des Temperaturfühlers bei abgezogenem Kabel gegen Masse zu messen: kalt und warm - oder hat gar jemand Zugang zu einer ordentlichen Prüfanleitung? Den Temperaturfühler findet man ganz leicht am Motor, über der Lichtmaschine (siehe Foto,links neben der Sechskantkopfschraube oben im Bild ist übrigens mein neuer Analogflüssigkeitsthemometerfühler zu sehen) . Herzlichen Dank!