Wir haben ein Problem
Verfasst: Mo 13. Jun 2022, 18:54
Die diesjährige Sommerlochgeschichten ausdenkerei begann heuer etwas früher als sonst.
Leider ist es diesmal ein ernstes Thema, also kein Hanfkonsum bis der Arzt kommt, keine Nippel und keine Klebaktionen.
Nein, leider betrifft es diesmal selbst jene, die eigentlich nichts damit zu tun haben - und das absurde: die zu allererst und am heftigsten ...
Es geht in groben Zügen um DAS: Seit einigen Wochen bin ich am Holzmachen. Eine wundersam erfüllende Tätigkeit. Für alle, die sowas noch nie gemacht haben:
Man schleppt Holz nach hause, ganze Bäume oder Teile davon um das dann kleinzusägen und zu hacken
Schon in Neu Isenburg hatte ich dieses " Hobby " gefunden um es im Winter schön warm zu haben.
Das Hacken des Holzes ist irgentwie sau astrengend aber auch unglaublich erfüllend.
Leider ist der Aspekt, um den es mir heute geht, zwar schon immer bewusst, aber noch nie so nah wie im Moment. Der oben gezeigte Holzscheit ist ein kleines Beispiel dafür, was auf diesem Planeten derzeit passiert. Das Klima verändert sich, das wissen wir alle, aber langsam betrifft es uns in einem gravierenden Ausmaß.
Dafür steht eben dieser Holzscheit.
Hier möchte ich zeigen wie sich das alles hier so verhält. Nochmal der selbe Holzscheit, damit ein besserer Eindruck über das Ausmaß gelangt mit einem Metermaß.
Soweit sieht alles normal aus - was will rolf denn nun schonwieder ? ... werden sich einige fragen.
Hier die Antwort Diese kleinen Löcher sind es, die unseren Wald im gesammten in die Knie zwingen. Der Borkenkäfer ist einer der großen Gewinner des Klimawandels. Durch die hohen Temperaturen auch im Winter überleben verhältnissmäßig viele Elterntiere, die ihre Eier in eben diese Bohrungen legen.
Normalerweise reagiert der Baum auf diese Angriffe damit, die gebohrten Löcher des Borkenkäers mit Harrz zu verkleben und so die Larven des Borkenkäfers zu ersticken. Weil aber die Sommer immer wärmer UND trockner werden, kann der Baum nicht mehr genug Wasser ziehen - die Böden sind zT Metertief ausgetrocknet - um den nötigen Harz zu produzieren.
Normalerweise ist der Griff der Kettensäge und natürlich die Hände und Klamotten mit Harz eingesaut, kaum das man mit der Arbeit begonnen hat - nicht so im Moment... selbst nach 5 Metern Kiefernholz hat der Kettensägengriff nur Spuren von Harz zu finden und die Hände bappen kaum.
So hat der Borkenkäfer leichtes Spiel. ... wie leicht, zeigt das nächste Bild. Zur Verdeutlichung hab ich in jedes Bohrloch einen Nagel gesteckt und das Metermaß wieder daneben gelegt und egal wo am Scheit man die Borke abhebt findet sich das Wenn man sich jetzt noch vergegenwärtigt, das es sich hier nur um einen relativ kleinen Holzklotz handelt, aber so ziemlich alle Bäume des Waldes so aussehen, wird einem das Ausmaß der Katastrophe langsam gewahr
Bald wird es überall so aussehen:
Und wer jetzt denkt, das ein Wald eben wieder aufgeforstet werden muss und fertig, der irrt gewaltig !
Durch die Tockenheit und heiße Sommer wächst der Wald so schnell nicht an ! Es wird Jahre dauern bis man von einem " Wald " überhaupt wieder reden kann. Kiefern wachsen relativ schnell, etwa 70 Jahre bis sie erntereif sind. Buchen und Eichen brauchen erheblich länger, leicht doppelt so lang. Bis ein funktionierendes Habitat gewachsen ist, sagen wir mal ein Jungwald der sichselbst überlassen werden kann, dauert es wenigstens 15 Jahre, Jahre, in denen es immer heisser und trockener werden wird. Die sowieso schon trockene Krume trocknet gänzlich aus. Durch die auch immer stärker werdenden Gewitter wird schnell die Krume weggespühlt, den Rest errodiert der heisse Wind.
Der Wald ist unser Wasserspender. Hier, im schönen thüringer Wald sind bereits sehr früh im Jahr Gebirksbäche ausgetrocknet.
Verschwindet der Wald, verschwindet auch unser Wasser.
In Afrika sitzen die, die am allerwenigsten für die Klimatischen Veränderungen können. Die trifft es aber existentiell - sogar schon in der noch recht frühen Phase der Katastrophe. Dazu kommen noch fehlgeleitete Politiker und Kirchenleute, Sektenführer und Rebellen die alle ihre eigenen Ziele verfolgen.
Man kann jetzt einen auf " Greta " machen und durch die Welt reisen und anklagen - oder man macht selbst etwas. Es ist völlig egal WAS man macht, solange man MACHT was man kann im Sinne der Klimaschutzes. Wir habens in der Hand die Katastrophe zu mildern - aufhalten können wir lange nichts mehr...
Der eine verzichtet auf seine morgentliche Zeitung, der andere auf das neunundfünfzigste Händy. Fahrradfahren statt Auto oder das Auftragen der Klamotten im Schrank statt ständig neues kaufen. Alles hilft was mit Verzicht zusammenhängt. Verzicht ist das Gegenteil von Gier - und die Gier hat uns hierher gebracht.
Die Leute von Tuvalu erwaten fast täglich die Welle, die ihr Inselreich von der Landkarte wischt, die Wüsten breiten sich weltweit mit rasender Geschwindigkeit aus, die Gletscher verschwinden schneller als die Sensationsmedien hinterherkommen.
Wir WISSEN, von daher MÜSSEN wir handeln. Der Afrikaner kann nichts tun ausser zusehen, wie seine Felder verdorren und vom Wind verweht werden.
gr
Leider ist es diesmal ein ernstes Thema, also kein Hanfkonsum bis der Arzt kommt, keine Nippel und keine Klebaktionen.
Nein, leider betrifft es diesmal selbst jene, die eigentlich nichts damit zu tun haben - und das absurde: die zu allererst und am heftigsten ...
Es geht in groben Zügen um DAS: Seit einigen Wochen bin ich am Holzmachen. Eine wundersam erfüllende Tätigkeit. Für alle, die sowas noch nie gemacht haben:
Man schleppt Holz nach hause, ganze Bäume oder Teile davon um das dann kleinzusägen und zu hacken
Schon in Neu Isenburg hatte ich dieses " Hobby " gefunden um es im Winter schön warm zu haben.
Das Hacken des Holzes ist irgentwie sau astrengend aber auch unglaublich erfüllend.
Leider ist der Aspekt, um den es mir heute geht, zwar schon immer bewusst, aber noch nie so nah wie im Moment. Der oben gezeigte Holzscheit ist ein kleines Beispiel dafür, was auf diesem Planeten derzeit passiert. Das Klima verändert sich, das wissen wir alle, aber langsam betrifft es uns in einem gravierenden Ausmaß.
Dafür steht eben dieser Holzscheit.
Hier möchte ich zeigen wie sich das alles hier so verhält. Nochmal der selbe Holzscheit, damit ein besserer Eindruck über das Ausmaß gelangt mit einem Metermaß.
Soweit sieht alles normal aus - was will rolf denn nun schonwieder ? ... werden sich einige fragen.
Hier die Antwort Diese kleinen Löcher sind es, die unseren Wald im gesammten in die Knie zwingen. Der Borkenkäfer ist einer der großen Gewinner des Klimawandels. Durch die hohen Temperaturen auch im Winter überleben verhältnissmäßig viele Elterntiere, die ihre Eier in eben diese Bohrungen legen.
Normalerweise reagiert der Baum auf diese Angriffe damit, die gebohrten Löcher des Borkenkäers mit Harrz zu verkleben und so die Larven des Borkenkäfers zu ersticken. Weil aber die Sommer immer wärmer UND trockner werden, kann der Baum nicht mehr genug Wasser ziehen - die Böden sind zT Metertief ausgetrocknet - um den nötigen Harz zu produzieren.
Normalerweise ist der Griff der Kettensäge und natürlich die Hände und Klamotten mit Harz eingesaut, kaum das man mit der Arbeit begonnen hat - nicht so im Moment... selbst nach 5 Metern Kiefernholz hat der Kettensägengriff nur Spuren von Harz zu finden und die Hände bappen kaum.
So hat der Borkenkäfer leichtes Spiel. ... wie leicht, zeigt das nächste Bild. Zur Verdeutlichung hab ich in jedes Bohrloch einen Nagel gesteckt und das Metermaß wieder daneben gelegt und egal wo am Scheit man die Borke abhebt findet sich das Wenn man sich jetzt noch vergegenwärtigt, das es sich hier nur um einen relativ kleinen Holzklotz handelt, aber so ziemlich alle Bäume des Waldes so aussehen, wird einem das Ausmaß der Katastrophe langsam gewahr
Bald wird es überall so aussehen:
Und wer jetzt denkt, das ein Wald eben wieder aufgeforstet werden muss und fertig, der irrt gewaltig !
Durch die Tockenheit und heiße Sommer wächst der Wald so schnell nicht an ! Es wird Jahre dauern bis man von einem " Wald " überhaupt wieder reden kann. Kiefern wachsen relativ schnell, etwa 70 Jahre bis sie erntereif sind. Buchen und Eichen brauchen erheblich länger, leicht doppelt so lang. Bis ein funktionierendes Habitat gewachsen ist, sagen wir mal ein Jungwald der sichselbst überlassen werden kann, dauert es wenigstens 15 Jahre, Jahre, in denen es immer heisser und trockener werden wird. Die sowieso schon trockene Krume trocknet gänzlich aus. Durch die auch immer stärker werdenden Gewitter wird schnell die Krume weggespühlt, den Rest errodiert der heisse Wind.
Der Wald ist unser Wasserspender. Hier, im schönen thüringer Wald sind bereits sehr früh im Jahr Gebirksbäche ausgetrocknet.
Verschwindet der Wald, verschwindet auch unser Wasser.
In Afrika sitzen die, die am allerwenigsten für die Klimatischen Veränderungen können. Die trifft es aber existentiell - sogar schon in der noch recht frühen Phase der Katastrophe. Dazu kommen noch fehlgeleitete Politiker und Kirchenleute, Sektenführer und Rebellen die alle ihre eigenen Ziele verfolgen.
Man kann jetzt einen auf " Greta " machen und durch die Welt reisen und anklagen - oder man macht selbst etwas. Es ist völlig egal WAS man macht, solange man MACHT was man kann im Sinne der Klimaschutzes. Wir habens in der Hand die Katastrophe zu mildern - aufhalten können wir lange nichts mehr...
Der eine verzichtet auf seine morgentliche Zeitung, der andere auf das neunundfünfzigste Händy. Fahrradfahren statt Auto oder das Auftragen der Klamotten im Schrank statt ständig neues kaufen. Alles hilft was mit Verzicht zusammenhängt. Verzicht ist das Gegenteil von Gier - und die Gier hat uns hierher gebracht.
Die Leute von Tuvalu erwaten fast täglich die Welle, die ihr Inselreich von der Landkarte wischt, die Wüsten breiten sich weltweit mit rasender Geschwindigkeit aus, die Gletscher verschwinden schneller als die Sensationsmedien hinterherkommen.
Wir WISSEN, von daher MÜSSEN wir handeln. Der Afrikaner kann nichts tun ausser zusehen, wie seine Felder verdorren und vom Wind verweht werden.
gr