Keil-/Zahn-/Steuerriemen

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Fichte
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Keil-/Zahn-/Steuerriemen

Beitrag von Fichte » Sa 17. Jul 2021, 19:11

Werte Leser dieses Forums, wir widmen uns einem weiteren Teil bei den Lombardinimotoren, dem Zahn-/Keil-/Steuerriemen und übergeben für einleitende Worte hierzu an unseren Gastkommentator, Rolf.

Interviewer: Rolf, worauf müssen wir bei diesem Riemen achten?

Rolf:
moin,

Der Steuerriemen ist ein Verschleißteil, dieser ist nach Herstellerangaben zu wechseln. Das ist alles was es dazu zu sagen gibt ...

Interviewer: Aha, doch so kurz? :shock:

Jetzt mal auf die Geschichte geschaut:
Der Steuerriemen wurde aus 2 Gründen eingeführt:
Er war billiger als eine Steuerkette und der Steuerriemen macht den Motorlauf leiser. Das waren damals die Argumente der Industrie. Lächerlich !

Der Steuerriemen muß nach 10 Jahren oder 100.000 Kilometer Laufleistung gewechselt werden, je nachdem was zuerst eintritt ( Damals Aussage der KFZ Industrie ).

Auch lachhaft, weil: Der Neuwagenkunde war mit dem Gedanken auf den Wechsel nicht belastet, dieser fuhr damals den Wagen maximal 5 Jahre und etwa 30.000 Km. Der Gebrauchtwagen wurde dann nichtmehr so sehr gepflegt, so die Industrie, und erlebte die 100.000er Marke nichtmehr bzw wurde keine 10 Jahre alt.

Als dann doch einige Fahrzeuge mit Motorschaden in den Werkstätten aufliefen und erheblich Geld kosteten ( Als Garantieleistungen der hersteller ), schrumpfte die Industrie die Garantiezeit zusammen, so das lt Statistik der Erstbesitzer immernoch nicht in den Genuß kommen würde den Riemen zu wechseln, aber spätestens der Zweitbesitzer wechseln muß. Thema Kosten war somit auch vom Teller. Der Zahnriemen kostet Geld, der Einbau genauso, auserdem noch mitbetroffene Komponenten.

Viele Motorenbauer setzen wieder Steuerketten ein, zB VW oder Daimler. Das Problem aber bleibt: Früher war das letzte Teil am Motor was kaputt ging die Steuerkette, heutzutage werden Steuerketten eingebaut die kürzere Wechselintervalle haben als Steuerriemen... ( Ein Fall eines Touran aus dem Bekanntenkreis: Steuerkette soweit gelängt das sie gewechselt werden muß, lohnt sich aber bei dem Fahrzeug nicht, zu alt :shock: :shock: )

Also: Der Steuerriemen oder auch Zahnriemen genannt, sollte lT Herstellerangaben gewechselt werden. Nehmen wird das vorliegende Beispiel: alle 5 Jahre oder 50.000 Kilometer, je nachdem was früher eintritt.

Der Zahnriemen besteht aus Faserverstärktem Gummi. Dieser altert in der Zeit, eben nach 5 Jahren soweit das der Hersteller keine Garantie mehr übernimmt, oder eben nach Laufleistung.

Das bedeutet aber nicht das mit Ablauf dieser Fristen der Zahnriemen auseinanderbröselt, das ist lediglich die Garantiezeit.

Wie das Haltbarkeitsdatum auf Lebensmittel. Mit Ablauf der Frist ist der Jogurt zwar noch nicht verschimmelt, der Hersteller übernimmt aber keine Garantie.

Ein Aufzug im Gebäude fährt mit achtfacher Sicherheit. Das bedeutet: Tragkraft 1000 Kilo - Da reißt das Stahlseil des Aufzugs etwa bei 8 Tonnen.

Beim Zahnriemen gehe ich mal davon aus das er etwa die 1/3 über die Zeit & Kilometer problemlos genutzt werden kann, das jedoch OHNE Garantie !!!

Reißt der Zahnriemen ist der Motor Schrott ! Fertig ! Deshalb sage ich immer: Im Zweifel Zahnriemen wechseln UND Nachweis darüber führen: Läßt man sich erzählen das der Verkäufer den Riemen gewechselt hat ( oder die Werkstatt ) und hat KEINEN Nachweiß darüber, geht man idR leer aus sollte der Motor kaputt gehen wegen Riemenriss. Hat man einen Nachweiß so ist im Schadensfall einer da der zahlt ... ( Fall in der Familie: Werkstatt hat versichert das der Riemen gewechselt war ( VW POLO ) nach 2 Jahren gerissen, kein Nachweis gehabt, pech ! )

Interviewer: Dacht ich mir es doch, geht doch auch länger Deine Antwort(en)…. 019)
Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.

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