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Batterie überwintern

Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 15:30
von rolf.g3
moin,

Da nun die dunkle Jahreszeit einzug hält sind einige von uns damit beschäftigt Fahrzeuge und Geräte Winterfest zu machen. Dabei ergibt sich so manchem die Frage: Was mache ich mit dem Accu?
Zum Beispiel die Batterie aus dem Roller, welcher im Winter nicht gefahren wird und in der Garage/ auf der Straße/im Hof überwintert.
Nun, man kann ihn ignorieren. Mit Glück übersteht er den Winter unbeschadet, wenn man Pech hat ist im Frühjar ein neuer Fällig.
Man kann ihn ausbauen und Frostfrei lagern. Im Keller beispielsweise. Dafür sollte er nochmal geladen und die Kontakte gereinigt werden. Vor dem wiedereinbau ist nochmals eine Ladung fällig.
Auch ist die Methode den Accu in der Gefriertruhe bei konstant - 18°C zu Überwintern bereits gehört und wild Diskutiert worden.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, und jetzt kommen unsere Tupperdosen ins Spiel, den Accu bei stetiger Be.- und Entladung über die Zeit zu bringen, was für die Batterie am sinnvollsten währe da im Ladezyklus verbleibend die Lebensdauer erheblich verlängert wird.
Man schließe sie paralel an die Starterbatterie des Microcars. ( + auf + und - auf - )
Der Effekt: Eine erhöhte Stromversorgung wenn sie am nötigsten ist ( im Winter ). Der Anlasser dreht besser nach einer Frostnacht, die Bordbatterie wird nich so tief entladen ( weil einfach mehr Saft zur verfügung steht ) und die Roller/Motorrad/Aufsitzmäher Batterie bleibt im Zyklus.
Der Lichtmaschine macht der Zusatzaccu in der regel nichts aus, da der Ladestrom geregelt ist, und deshalb auch keine Probleme beim Laden auftreten.
Lediglich ist auf ausreichende Kabelquerschnitte beim Anschluß der Batterie zu achten. Kein zu dünnes Kabel verwenden. Der Kabelquerschnit welcher im Originalgerät ( Roller ) verbaut ist sollte als Muster dienen.
Ferner ist ein sicherer Standplatz der Zusatzbatterie zu finden an dem sich die Batterie fest anbringen läßt das sie nicht umfallen oder verrutschen kann. Auserdem sollte der Abgasschlauch sorgfältig nach außen verlegt werden.
Bei uns kommt die Batterie aus dem Motorrad in den M-GO und die aus dem Aufsitzmäher in meine Wanderbaustelle. So können die Batterieen im nächsten Frühjar mit voller Leistung wieder in ihren Geräten zum Einsatz kommen und unsere Mini´s kommen gut durch den Winter ( sollten wir denn einen bekommen )
( Selbes funzt auch bei Muggelautos prima )
Weitere Vorschläge zum überwintern der Batterieen bitte posten, bin gespannt

gruß rolf

Re: Batterie überwintern

Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 17:23
von guidolenz123
Vom Bordnetz trennen. Dann (egal ob im Fahrzeug oder ausgebaut mit einem Erhaltungslader permanent mit 0,5A - 0,8A laden. Mach ich seit vlt über 20 Jahren schon so mit ganz billigen Batterieerhaltungsladern von zB ebay( nie teurer als 12 € incl. Versand). Die Batterien halten jahrelang und die Billig-Lader auch so zwischen 5-10 Jahre bei winterl. Dauerbetrieb. Als ich noch mein Ferien-Haus auf Teneriffa hatte lud ich mit solchen Teilen meine dortige Fahrzeugbatterie 10 Monate im Jahr auch prob-los über Jahre. Jetzt hängen meine Oldtimer-Winterschlaf-Batterien an solchen Teilen.Im Frühjahr hatte ich bis heute immer volle Batterien.
Edit:
Bei der 0,5A -0,8A -Laderei gast auch nix.

Re: Batterie überwintern

Verfasst: Sa 14. Feb 2015, 14:15
von Ewald
Hallo,

Bleiakkus und vor allem Starterbatterien zyklisch zu entladen und wieder aufladen, ist auf längere Zeit das schlechteste was man machen kann, wer starker Ladungsdursatz auch hohen Verschleiß bewirkt. Viele sind leider auch der Meinung dass langsame Teilentladungen mit sehr kleinen Strömen für Bleikkus nicht schädlich sind, das ist aber völlig falsch. Auch wenn die Selbstentladung in der Winterpause nur 50% Entladetiefe erreicht, tritt dabei grobkristalline Sulfatierung auf. Das verursacht zum einen enormen Kapazitätsverlust und lässt sich kaum noch erfolgreich beheben.

Ältere Bleiakkus leiden naturgemäß an höherer Selbstentladung als relativ junge Energiespeicher, deshalb wird auch alleine das abklemmen der Batterie über Zeiträume von mehreren Monaten kaum etwas nützen! Erhaltungsladegeräte mit konstanten kleinen Ladeströmen machten vor 20 bis 30 Jahren (abgesehen vom hohen elektrischen Energieverbrauch) durchaus noch Sinn, weil damals Bleiakkus mit Antimon Beimischung produziert wurden. Antimon verursacht bei zunehmender Betriebsspannung (auch an vollgeladenen Bleiakkus) erheblich höhere Ströme und verheizt die zugeführte elektrische Energie über das Gehäuse. Jüngere und vor allem wartungsfreie Bleiakkus mit Calzium Beimischung, verringern im vollgeladenen Zustand auch bei großer Überspannung ihre Stromaufnahme enorm. So kann es durchaus passieren, dass eine neuwertige 12 Volt 44 Ah Starterbatterie an permanent 0,5 Ampere Erhaltungsladestrom mit bis zu 17 Volt Klemmenspannung, qualvoll vor sich hin gast und dabei auch üppige Mengen an explosiven Knallgas produziert.

Deshalb modernere Bleiakkus nur mit moderater Konstantspannung als Erhaltungsladung pflegen, darüber habe ich auch schon vor längerer Zeit "folgende Zeilen" veröffentlicht. In der 70er Jahren hatten noch viele Motorradhersteller ihre Bordakkus mit einer einfachen Gleichrichterdiode, nach dem Konstantstromprinzip einer kleineren Ladespule geladen. Montiert man an solchen Fahrzeugen heute handelsübliche Bleiakkus, dann sind bei längeren Ausfahrten drastische Überspannungsprobleme vorprogrammiert, welche man nur mit geeigneten Ladereglern in den Griff bekommt.

Re: Batterie überwintern

Verfasst: Sa 14. Feb 2015, 19:01
von macbloke
UUUUps ich muss mein Ladegerät abklemmen gehen....autsch!

Re: Batterie überwintern

Verfasst: Sa 14. Feb 2015, 19:39
von Fuddschi
Danke Ewald für deinen beitrag, ich Lade meine Starthilfe- Batterie mit einem Automatik- Ladegerät alle 3 Wochen auf, wenn ich die Starthilfe- Batterie in anspruch genommen hatte. Und das nur, wenn die Temperaturen unter Null Grad liegen, denn meine Bordbatterie (28 Ah) habe ich seit 2011, als ich das Autochen kaufte, drinne :wink: