moin,
Die Bremsen der LKFZ sind denen der normalen KFZ durchaus vergleichbar.
Heute kaum vorstellbar waren doch dereinst auch große utomobile wie zB der Käfer, der Kadett oder einige Fiatmodelle ohne Bremskraftverstärker unterwegs. Ein beherztes Zulangen in der Bremse war gang und gäbe.
Auch waren nicht immer alle Bremsen hydraulisch betätigt, die im alten Käfer waren Seilzugbremsen, noch bis in die 60er Jahre hinein ...
Theoretisch bedarf es auch keinen Bremskraftverstärker in einem KFZ. Die richtige Bremskraft ergibt sich as Hebelweg + Hebelkraft und Durchmesser des HBZ ( Hauptbremszylinders )
ZB Motorrad:
Ein HBZ für eine Scheibe hat zB 18 mm Durchmesser, während der für 2 Scheiben 24 mm benötigt.
Dabei bleiben Hebelweg und Hebelkraft fast gleich bei identischer Bremszangenleistung.
Im PKW ist zudem auch noch ein Bremskraftverteiler eingebaut. Dieser verhindert das die Bremskraft 1:1 auf vorder und Hinterachse verteilt wird.
Man geht von der Regel aus, das 70% der Bremskraft auf der Vorderachse und 30% auf der hinterachse liegt.
Würde nun die gleiche Bremskraft vom Vorderrad auf dem Hinterrad ankommen passiert folgendes: Während das vorderrad noch dreht, blockiert bereits das Hinterrad, das Fahrzeug bricht seitlich aus - und dabei redet noch niemand von einer Vollbremsung !!!!!
An heutigen Fahrzeugen ist meist ein hydraulisches System verbaut welches sowohl vorn alsauch hinten auf Scheiben wirkt. Das hat den Grund, das die Scheibenbremsanlage wesentlich leichter gebaut werden kann als Trommelbremsen.
Die Trommelbremse hingegen hätte den Vorteil das sie im LKFZ bauartbedingt auf Vorder.- und Hinterachse besser zu dosieren wäre und leichter zu treten.
Frühe Automodelle hatte an jedem Rad eine Trommelbremse. Heutige LKW fahren auch mit Trommel. Diese sind weder schlechter noch sonstwas, sogar thermisch stabiler als Scheiben. Durch die leichtere Scheibe wird die tote Masse am Rad reduziert, das führt zu ruhigerem Fahren.
Bei manchem Auto wurde die Bremsscheibe sogar an das Getriebe gesetzt um die tote Masse weiter zu reduzieren ( Ente; E-Type; S-Type )
Der Bremskraftversärker ist ursprünglich eine reine Luxusausstattung im Fahrzeug. In Verbindung mit ABS, ASR und anderen ekeltrnischen Helferlein hat der BKV jedoch auch zur Fahrsicherheit beigetragen.
Die gute alte Trommelbremse hat aber, wie gesagt, auch heute noch ihren Platz im modernen Fahrzeugbau. Richtig ausgewählt birgt die Trommel sogar noch reichlich Reserven, wenn die Scheibe längst ihre Grenzen überschritten hat.
Hydraulische oder mechanisch betätigte Bremsanlagen ( Mechanische Scheibenbremsanlagen sind selten, es gibt sie aber doch: Honda CB50

), mit oder ohne BKV, Trommel oder Scheibe - der Einsatzzweck sollte hier entscheiden welches System verbaut wird.
Basty123 hat geschrieben: ↑Sa 23. Mai 2020, 11:55
Ich möchte verstehen wie das Bremssystem in solche Leichtbauautos funktioniert.
Hydraulisches System:
Ein Öl wird von einem Stempel gedrückt und verteilt sich auf 4 Stempel. Dort wird der Druck expotentiell weitergegeben da der Druck des ersten Stempels durch den Weg des Hebels aufgebaut wird mit dem er bewegt wird.
Die Bremsbeläge werden gegen eine Rotierende Reibfläche gedrückt ( Trommel oder Scheibe ) und wandeln Kinetische ( Bewegungs.-) Energie in Thermische ( Wärme.- ) Energie um.
Auch ist der Weg des HBZ-Stempels größer als der Weg IM Radbremszylinder. Das wirkt sich wie ein Hebel aus.
Mittels Hebelübersetzung funktioniert auch die mechanische Bremsanlage. Ein großer Hebel und weiter Weg kommt auf einen sehr kurzen Hebel und seeehr kurzen Weg, dabei potenziert sich die auftretende Kraft.
Herr Newton hatte da mal einen netten Beitrag drüber verfasst ...
Bremssysteme, wie gesagt, sollten immer nach Bedarfszweck eingebaut werden. Selbst der Anker ist nichts anderes als ein Bremssystem, eben für Schiffe.
Basty123 hat geschrieben: ↑Sa 23. Mai 2020, 11:55
Zum Hintergrund: Ich bin ein Bastler und suche nach einer einfachen Implementierung von Bremssystemen für mein Projekt.
In jedem Falle ist bei Arbeiten an der Bremsanlage größtmögliche Vorsicht an den Tag zu legen.
An diesen Dingen kann unser Leben hängen.
Ich würde mich freuen mehr von Deinem Projekt zu erfahren
gr