M.Go Hinterachsdesaster

Alles was quietscht und rattert....

Moderator: guidolenz123

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rolf.g3
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M.Go Hinterachsdesaster

Beitrag von rolf.g3 » Di 5. Jul 2022, 20:22

Am heutigen internationalen Tag der Hinterachse sah ich mich veranlasst, selbige aus dem M.Go auszubauen und dem Feiertag zu huldigen.
Ich hatte auch schon Lampions aufgestellt und Fähnchen im Garten verteilt um der Sache würdig zu werden und diesen hohen Feiertag entsrechend zu huldigen.
Dazu möchte ich ein paar Depressionen meiner Hinterachse für euch zur Verfügung stellen
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Ein herrlicher Anblick, den eine ausgebaute Hinterachse auf dem Werktisch bietet, wird im allgemeinen unterschätzt ...
Einige Detailaufnahmen verdeutlichen den Wert des heutigen Feiertags
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äääh, halt stop !! Nochmal eins zurück!
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NEEE !!! NOCH EINS !!!
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ACH HERRJEEE !!!! :shock: :shock: :shock:
Also erstmal die Drahtbürste, aber nich die für Mädchen, sondern gleich die richtige !
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Jaa, die passt !
Nach einer Minute sieht das ganze nun wirklich katastrophal aus
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WAIA !!!
Mit der Trennscheibe das kranke Material ausgeflext
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Dann ein Stück Rohr gesucht und gefunden das ein Ersatzteil werden kann - passt vom Durchmesser zwar nicht ( 42 das Rohr, 55 die Achsschenkel ) aber egal, wird passend gemacht.
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Grob mit Bleistift die Form des Bauteils auf das Rohr skizziert
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ausgeflext
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und auf den Tisch geschmissen ( heiss ! )
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Passt noch nicht wirklich in das Loch
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nach 2 Minuten Präzisionsflexen mit der Trennscheibe dann schon besser
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Nach weiteren 20 - 30 Minuten konzentrierter Arbeit ( die Nachbarn schauten schon komisch, is ja heute ein hoher Feiertag ! )
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Ah, schon besser !
Da heute zwar der internationale Tag der Hinterachse ist, gleichzeitig aber auch thüringens Tag der Pizza, ging ich erstmal diese zubereiten bevor ich weitermachte.
NACH der pizza fand ich das Bauteil so vor
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Es war also niemand da und hats fertig gemacht :(
Na gut, dann weiter im Text
Als nächstes wurde das Bauteil eingeschweißt
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( vorher aber im Innern des Rohres ordentlich mit Rotzumwandler eingejaucht, das Zeug mit Phosphorsäure. Davon aber keine Fotos ! Dafür aber zwei, die verdeutlichen WO letztlich das Wasser eingedrungen ist um diese Rosthöle zu erzeugen
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)
Nach dem verputzen sieht die Achse aus als sei nie was gewesen 072)
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Jetzt noch mit der Drahtbürste den losen Rost abbürsten und mit dem guten Rotzumwandler auf Phosphorbasis eingesprüht
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... und nein, der Sprühkopf ist nicht auf der Flasche drauf, den hab ich draufgemacht - iich mag lieber großflächig sprühen als klexweise pinseln, daher nehm ich auch den großen Pinsel und nicht den kleinen der bei der Flasche dabei war
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Bitte Schutzbrlle tragen wenn dieser Blödsinn nachgemacht wird, diesen Phosphorknatsch möchte niemand im Auge haben !
Die gesammte Achse damit eingejaucht und morgen U-Schutz drauf zum Wiedereinbau.
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Diese Arbeit ist nix für schwache gemüter. Der Umgang mit der Trennscheibe kann böse nach hinten losgehen und man sollte das Schweißgerät bedienen können.
Ein blödes Blech draufbratzen, wie es in vielen Werkstätten gang und gäbe ist kommt für mich nicht in Frage. Ich schneid die kranke Substanz raus bis ich auf gesundes Material gereiche und setze möglichst passgenau ein Blech ein.
Nach dem Verputzen sollte es aussehen wie als sei nie was gewesen, das macht mir Freude.

Für mich, der ich ein wenig schlossern kann, ist diese Arbeit relativ leicht und einfach. Ungeübte haben da schon ihre Probleme, daher würde ich diese Tätigkeiten alls mittelschwer einstufen, zumal die Hinterachse am besten ausgebaut werden sollte. Das allein kann den einen oder anderen bereits überfordern - die Schrauben waren hölle-fest :shock:

Eine Neue Hinterachse gibt es ab ca 200 € inkl Versand ( Nachbau ) und ( geschätzt ) 350 € + Versand als Originalteil.
Mein M.Go hat jetzt etwa 100.000 Kilometer drauf, da darf eine Hinterachse auch mal was haben, aber auch hier sieht man die sehr fragwürdige Qualität der Dinge. Die Löcher, an denen das Wasser eingedrungen ist und diesen Schaden verursacht hat, wären vom Hersteller in 12 Sekunden verschlossen und das zu Mehrkosten im 1/10-Centbereich.
Bereits vor etwa 4 Jahren hatte ich Risse in der Achse verschweißt, heute auch wieder zwei, das ist aber natürlicher Verschleiß. Deswegen schau ich hin und wieder mal nach der Achse, ob noch alles im grünen Bereich ist.
Durch meinen Umzug und Baustelle konnte ich erst heute nach der Sache schauen - denke noch rechtzeitig.
Fazit:
Eine regelmäßige und intensive Wartung des Fahrzeugs spart ´ne menge Geld !

gr
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Re: M.Go Hinterachsdesaster

Beitrag von Fichte » Di 5. Jul 2022, 22:21

Super Beitrag…. 023)

Und so richtig schön bebildert, ist ein Fleißbienchen wert…

Bild
Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.

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Re: M.Go Hinterachsdesaster

Beitrag von guidolenz123 » Mi 6. Jul 2022, 10:52

Alle Achtung
und nachträgliche Gratulation zum Feiertag
egal ob Hinterachse oder Pizza.... :wink:
Gruß Guido
Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

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Re: M.Go Hinterachsdesaster

Beitrag von M38A1 » Do 7. Jul 2022, 09:57

Hallo Rolf, sauber geschweißt und gemacht ... ich gehe zusätzlich wie folgt vor:

Rostumwandler macht aus brauner Pest "feste braune Pest" und die Säure das Metall blank / wieder angreifbar. Dementsprechend nutze ich Rostumwandler mit Versiegelung wie z.B. MIPA Rostschutzversiegelung - tatsächlich effektiver weil die Oberfläche gleichzeitig grundiert wird gegen neue Rostbildung. Die Büchse hat auch gleich das große Loch für einen anständigen Pinsel und ist dünnflüssig genug um z.B. in einer Spritzpistole eingesetzt zu werden ...

Vor dem Schweißen sprühe ich Schweiß-Rostschutz oder Zinkspray auf um neuen Rost um die Schweißstelle herum zu verhindern.

Wenn es ein Zugangsloch ins Rohrinnere gibt - so wie in diesem Fall - dann mit einer Sprühsonde Rostschutz-Versiegelung rein z.B. FluidFilm AR als Spraydose mit Sonde.

Super sind die MIPA oder 3 in 1 Lacke um direkt auf die gesäuberte Oberfläche zu gehen und wer's mag kann mit PermaFilm transparent eine dauerelastische Schutzschicht auftragen. Mache ich immer unter dem Auto an allen gefährdeten Teilen.

Ich will Dir Deine "Feiertage" nicht nehmen aber mit regelmässiger (1x im Jahr) FluidFilm und PermaFilm Behandlung aller Hohlräume, Rohre usw. habe ich meine Feiertage an allen Fahrzeugen massiv reduziert. Wo nicht vorhanden habe ich sogar kleine Zugangslöcher gebohrt z.B. von innen in den Schweller für die Sonde ... diese dann nur mit einem Karosseriestopfen wieder verschlossen kannst die das nächste mal wieder verwenden.

Ja ich halte viel von MIPA und den FluidFilm Produkten weil seit Jahrzehnten in der Oldtimer-Szene bewährt vom Edel-Oldie aus Zuffenhausen bis zum Militärfahrzeug von Steyr. Einfach mal probieren und man merkt den Unterschied schnell selbst ...

Bitte nach dem "äußerlichen" Auftrag von PermaFilm ca. 24 Stunden nicht mit dem Auto fahren sonst bäppt Sand und Schmutz in der Schutzschicht und ggf. wäscht der Regen wieder was ab. Dieses Zeug trocknet so langsam damit es Zeit hat in jeden Hohlraum zu kriechen und genau das ist beim Rostschutz ja das gewünschte Optimalverhalten.

Grüße Micha

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