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(Kleber)kartuschen versiegeln

Verfasst: Sa 16. Apr 2016, 17:29
von Hasenauto
Das Problem ist bekannt: Nach Anbruch ausgetrocknete (Kleber)Kartuschen! Nägel/Schrauben in der Tüllenspitze helfen nur kurzfristig, Schraubverschlüsse an der Tülle nur mittelfristig. Hier meine seit Jahren getestete und bewährte Methode: Von einer brennenden BIENENwachskerze Wachs auf alle Öffnungen bzw. Fugen an der Kartusche träufeln! Zuerst vorn die Tülle verschließen:
A Tülle.JPG
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dann nach Möglichkeit einen Tüllenverschluss drauf und den unten ringsum mit Wachs beträufeln:
B Verschluss.JPG
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Statt eines Tüllenverschlusses geht auch eine zweite Tülle, deren Spitze ordenlich zugeträufelt wurde.
Dann die Schraubverbindung Tülle/Kartusche versiegeln (dazu die meist vorhandene Öse am dicken Tüllenende abschneiden):
C Kart vorn.JPG
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Schließlich die Fuge zwischen Kartuschenkolben und Kartuschenzylinder versiegeln, dazu den Kartuschenzylinder bis kurz vor den Kolben zurückschneiden (Dieses Stück schneide ich immer spiralförmig mit der Blechschere ab und wickle diese Spirale zum Erhalt der aufgedruckten Herstellerinformationen um den Zylinder):
D Kart hinten.JPG
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Dieses Prinzip hat sich nicht nur bei Polymerklebern und Silikonen bewährt (auch nach Jahren waren dann höchstens die ersten mm in der leicht austauschbaren TÜLLE hart, auch bei den viel heikleren Polyurethanklebern und sogar Acrylzyanid (=Sekunden)klebern, wenn sinngemäß auf Tuben angewandt:
E Tube.JPG
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(NB: dieser Plastikdachrinnenkleber im Bild geht auch für die ABS-Karosserieteile am Multitruck)
Auch originalverschlossene Kartuschen können bei langer Vorratslagerung durch die Kolben/Zylinderfuge austrocknen und werden von mir an dieser Stelle prophylaktisch vor der Einlagerung versiegelt. Wichtig ist dabei aber: an den Fugen darf kein Kartuscheninhaltsrest sein, da er leicht eine Austrocknungsbrücke ins Kartuscheninnere bildet - solche Bücken findet man manchmal auch herstellungsbedint an der Kolben/Zylinderfuge unbenutzter Kartuschen. GANZ WICHTIG: es muß BIENENwachs sein, "Normales" Kerzenwachs (Stearin) taugt dafür nicht! Den Unterschied merkt man schon sehr deutlich, wenn man versucht, auf die Haut getropftes BIENENwachs zu entfernen: was beim Stearin gar kein Problem ist, endet beim BIENENwachs beim Griff zum Waschbenzin wenn nicht gar Aceton - weshalb ich auf den Fotos auch Handschuhe trage.

Re: (Kleber)kartuschen versiegeln

Verfasst: Sa 16. Apr 2016, 17:58
von Fuddschi
Sehr gut, dein Beitrag hat den Nobelpreis verdient 023) 023) 038)