Leichtkraftfahrzeuge

Durch Zufall im WWW gefunden:

Ich mache hier mal einen neuen Thread auf wegen diesem seltenen Fahrzeug

http://www.rumcars.org/forum/index.php?topic=3982.0

Es handelt sich definitiv um dieses Fahrzeug, welches ich im Januar aus Belgien geholt habe. Der Bericht ist von 2013. Nun gilt es , diese Spur bis heute zu rekonstruieren. Was war zwischen 2013 und dem Verkäufer in Belgien. Am Telefon sagte man mir, er hätte die Bremsen überholt. Sicher, die vorderen Bremsbeläge waren ausgebaut, die Radschrauben wurden ersetzt gegen metrische Inbusschrauben die dort nicht hineingehören. Der Motor war ausgebaut und hatte bereits offen über Jahre im Regen gestanden, die Heckscheibe war nicht mehr vorhanden und eine vordere Felge muss über Jahre im feuchten Dreck gestanden haben, die Scheinwerferabdeckungen sind völlig durch Sonneneinstrahlung vergilbt und das Gelcoat der Karosserie ist teilweise rissig. Nur haben sich durch unsachgemäße Einlagerung erhebliche Schäden an der Karosserie und Fahrwerk angehäuft.
Bilder folgen ....

Ist ebenfalls eine Rarität

Gefällt mir gut, das Teil

Heute war Waschtag.

Die innere Beflockung konnte nur bei etwa 130 bar entfernt werden.









Hier ein altes Bienennest. Gut das soetwas nicht während der Fahrt aktiv wird...



Und hier der Unterboden. Der Hersteller hat einfach den Rahmen mit der Karosserie zugekleistert. Durch mangelhaften Korrosionsschutz sind alle Rohre stark korrodiert. Dieser Murks wird demnächst entfernt. Die Rechteckrohre werden freigelegt, gestrahlt, Korrosionsschutz sowie wie erforderlich neu einlaminiert. Dazu muss es aber erst wärmer werden
Alles an Bremsleitungen, Handbremsseil, Kabelbaum sind inzwischen in der Mülltonne. Die Halter dazu entfernt und werden später durch Schraubkomponenten ersetzt. Die Kunststoffbremsleitung wird gegen eine Stahlleitung ersetzt.



Sämtliche Gummikeder und Profile wie Scheibenrahmen, Türeinstieg, Anschlagpuffer, Heckscheibenrahmen gibt es bei DÖPPER in Gummersbach. Die Muster dazu nehme ich mit zur Techno-Classik in Essen.

Hier demnächst mehr wenn das Wetter besser wird. Teile der Kunststoffkarosserie müssen noch freigelegt und großflächig herausgetrennt werden. Erst danach geht es nach dem 2. Waschgang in die warme Werkstatt zum Laminieren mit dem Harz.

Respekt! Da hast Du ein schönes Unikat wenn er fertig ist

Auch von mir Respekt, wenn der Kabinenroller fertig ist, kannste als erster Deutscher Hersteller Patent Anmelden

Respekt!

Von intensiver Sonneneinstrahlung vergilbte Lichtscheiben. Die Glühlampen in gelb für die franz. Ausführung. Diese haben Schraubfassung wie beim Fahrrad! Unglaublich! Dieser Müll wird durch richtige H4 Leuchten mit LED-Technik ersetzt.



Die Front ohne Stosstange.



Es gibt keine Sitzkonsolen. Zum Verstellen der Sitze aus dem Bootszubehör musste man unter das Auto kriechen und die Schrauben lösen. Die Sitze waren wirklich mit nur je 2 M6 Schrauben befestigt. Hier muss dieser Bereich verstärkt werden. Die neuen Sitze bekommen selbstverständlich eine Sitzverstellung.
Unklar ist, ob so ein Auto überhaupt Sicherheitsgurte haben muss. Kennt jemand die aktuelle StvZo?
Der Einbau von Gurten ist bei dieser Karosserie überhaupt nicht möglich. Die A- und B-Säule haben keinen einlaminierten Stahl. Auch die Dachkonstruktion ist so labil, das die Frontscheibe das Ganze zusammenhält. Alternativ wäre ein Überrollbügel um überhaupt eine passive Sicherheit zu bieten. Eigentlich ist der Betrieb dieses Fahrzeuges lebensgefährlich, je mehr man über diese Konstruktion nachdenkt....






Hier die Bereiche, wo einfach die Harzmatten mit den Blechteilen verbunden wurden. Das muss natürlich alles wieder raus...



Gerade entsorgt...

Unter dem Sicherheitsaspekt darf man ein solches Gefährt nicht betrachten, dann steigt man dort nicht mehr ein.
Was Du aber hier beschreibst, ist aber schon erstaunlich. Zwei 6er Schräubchen pro Sitz...

Aber jetzt zum Positiven: Toll, wie Du die Sache angehst. Das Wägelchen ist am Ende sicherlich besser als neu!

Microcar DX 49S hat geschrieben:Unklar ist, ob so ein Auto überhaupt Sicherheitsgurte haben muss. Kennt jemand die aktuelle StvZo?
Der Einbau von Gurten ist bei dieser Karosserie überhaupt nicht möglich. Die A- und B-Säule haben keinen einlaminierten Stahl.

Ich habe mal ein bißchen gegoogelt und ein paar Anhaltspunkte gefunden

Auch wenn bereits vor über 50 Jahren die ersten Zweipunktgurte auftauchten (z.B. im Mercedes Ponton): Bis die ersten Gurt-Ausrüstungsvorschriften kamen, verging erstaunlich viel Zeit. Obwohl auf den Vordersitzen längstens Standard, war der Dreipunktgurt explizit erst ab 2004 in Neuwagen Pflicht - dann aber auf sämtlichen Sitzplätzen. Eine Nachrüstpflicht für irgendeine Gurt-Variante gab es übrigens nie. Ausnahme: Wer sich z.B. aus dem Ausland ein Fahrzeug mit Ausrüstungs-Defiziten beschafft hat, für den könnte es ohne Nachrüstung Probleme bei der Zulassung geben. Am besten, Sie informieren sich vorab hier, was ab wann vorgeschrieben war:

Gurte vorne: Bei Pkw ab Erstzulassung 01.04.70 (sofern Verankerungspunkte vorhanden) bzw. spätestens ab 01.01.74

Quelle ADAC: https://www.adac.de/infotestrat/oldtime ... geId=45089

Fahrzeuge aus den 70er Jahren und älter haben häufig entweder gar keine oder nur Beckengurte oder nur Gurte auf den Vordersitzen. Denn eine Gurtpflicht für alle Neuwagen gibt es erst seit 1974. Anschnallgurte auf der Rückbank sind erst seit 1979 Pflicht. Erst seit 2004 müssen Neuwagen auf allen Sitzen Dreipunktgurte haben. Eine Pflicht zum Nachrüsten von Anschnallgurten in Oldtimern gibt aber es nicht, erläutern die Rechtsexperten der DAS-Rechtschutzversicherung.

Oldtimer nach § 2 Nr. 22 Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) – mindestens 30 Jahre alt und weitgehend im Originalzustand -, die keine Gurte haben, darf man demnach auch fahren, ohne die eigentlich geltende Anschnallpflicht einzuhalten.

Quelle: http://www.welt.de/motor/news/article14 ... imern.html

Alte StVZO vor 2012: https://www.buzer.de/gesetz/2423/index.htm

Übergangsbestimmungen der aktuellen StVZO: https://www.buzer.de/gesetz/10146/a175977.htm

Konkret Pflicht ja oder nein - speziell zu alten L6e - habe ich darin nicht finden können, aber vielleicht ist es eine Spur für Dich, oder jemanden der Zeit hat sich da einzulesen.

Herzlichen Dank für die Mühe. Das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt.
Entweder Gurte bleiben weg aufgrund der unzureichenden Anlenkpunkte
oder
Einbau eines Sicherheitskäfigs wie Wettbewerbsfahrzeug. Dazu wird nahtloses gezogenes 45 x 2 mm Rohr verwendet. Befestigung der Gurtanlage an den Rohren. Der Käfig ist dann abnahmepflichtig
Nachteil: zu viel Gewicht! Hoher Fertigungsaufwand, aber grundsätzlich machbar

Gurte bei diesem Gefährt (und ich halte Gurte grundsätzl. für unverzichtbar) machen ebenso viel Sinn, wie die Gurte an einem Fallschirm.

Wenn der ungebremst aufschlägt.....

Hat das Duo Gurte

JDM Fahrer hat geschrieben:Hat das Duo Gurte

Habe welche reingebaut...Orig sind keine drin...ist aber eigentl nur wg der Show..beim Duo helfen die auch nicht...genauso wenig wie bei einem Moped mit Knieblech...vom Insassenschutz her ist das Duo auch nicht sicherer...

Dann werd ich mal in mich kehren und über die Realisierung eines Käfigs nachdenken. Das Gewicht des Rohres muss dann an anderer Stelle wieder weichen, und da schon alles auf Minimum konstruiert ist, wird es schwierig. Es ist bereits über 10 Jahre her, das ich soetwas mit 6-Punkt Hosenträgergurten mal in einen Ford Mustang eingebaut habe...
Mal sehen, ob ich im Archiv noch Bilder davon habe

Microcar DX 49S hat geschrieben:Dann werd ich mal in mich kehren und über die Realisierung eines Käfigs nachdenken. Das Gewicht des Rohres muss dann an anderer Stelle wieder weichen, und da schon alles auf Minimum konstruiert ist, wird es schwierig. Es ist bereits über 10 Jahre her, das ich soetwas mit 6-Punkt Hosenträgergurten mal in einen Ford Mustang eingebaut habe...
Mal sehen, ob ich im Archiv noch Bilder davon habe

Ich würde an deiner Stelle Unbedingt nur Aluminiumprofile und Rohren Verwenden, auch Vierkantrohre aus Aluminium. Denn Stahl erhöht unnötig das Fahrzeuggewicht, was bei einer Voll- Abnahme beim TÜV Probleme geben kann

Mal eine Ganz einfache Frage!
Was würde denn bei einem Käfig aus Alu dagegen Sprechen? Wir reden hier ja von Geschwindigkeiten,Hoch angesetzt von 60 Km/h wenn du das Teil auf die Seite legst bzw wenn es beginnt sich zu Überschlagen.

Da sollte ein Alukäfig mehr als ausreichend sein.Ist ja auch alles eine Frage von Gewicht.
Aber wenn es nur um Sicherheitsgurte geht wäre es doch recht einfach die zu Montieren.Keine 3 Punkt Gurte!! Dafür fehlt ja der Schulterpunkt.
Aber Hosenträgergurte wären machbar!! Wenn ich mir den Unterboden von deinem Ü-EI so ansehe Wäre diese Stelle Ideal für die Aufnahme der Hosenträgergurte. Für Hosenträger Gurte wäre diese Aufnahme ideal.Man beachte die Geschwindigkeit,das sollte locker klar gehen.Oder besser so als ganz ohne Gurt.

Die Idee mit den ALU-Rohren ist sehr gut. Muss mit Schande gestehen, das ich nicht WIG-Schweißen kann....daher bleibt es bei MIG oder MAG..
Habe jetzt die Bilder gefunden.





Kann ja auch Quadratrohr sein

Hallo,

Möchte auch meinen Senf dazugeben, ich würde alles wieder aufarbeiten, konservieren und im Original belassen. mal von LED Lampen abgesehen. Es Existieren so viele Oldies aus Holz ohne Gurt und ohne Hydr. Bremsen. Und die Besitzer sind Stolz drauf.

Die Gewichtsersparnis bei Verwendung von Alu hält sich in Grenzen.

Da Stahl viel höhere Beanspruchung aushält als Aluminiumlegierungen, muss bei selber Beanspruchung viel dickere Aluminiumlegierung verwendet werden um den selbe mechanische Beanspruchung auszuhalten. Damit ist das Gewichtsersparnis fast wieder weg. Titan bietet in etwa das was man sich von beiden Metallen wünscht: Stabil elastisch ähnlich dem Stahl und besser, daher dünne mATERIALSTÄRKEN; LEICHTES gEWICHT UND kORROSIONSSTABIL:

Den hohen Preis dafür sollten wir also mal ehrlich vernachlässigen meine ich...