Batterie entladen?!

Hier funkt´s

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donriff
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Re: Batterie entladen?!

Beitrag von donriff » Sa 5. Aug 2017, 13:27

Hallo,

Gott sei dank war wirklich nichts schlimmes dran. Alle angaben von oben waren ohne laufenden motor gewesen. Die bat hat jetzt beim laufenden motor 14.5 bis 15 v. Ampere konnte ich leider nicht messen. Es ist mal wieder wie beim anlasser 2 wochen nach dem kauf ein blöder kabelbruch gewesen undzwar direkt an der öse.... zum glück habe ich immer welche parrat.

Aber die medsmethoden und angaben hier sind dennoch sehr hilfreich wenn man so noch ein neuling ist. Vielen lieben dank.
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rolf.g3
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Re: Batterie entladen?!

Beitrag von rolf.g3 » Sa 5. Aug 2017, 15:06

moin,
donriff hat geschrieben: Die bat hat jetzt beim laufenden motor 14.5 bis 15 v. Ampere konnte ich leider nicht messen.
Da rufe ich mal die Alarmstufe geb aus: 14,5 Volt ist schon zuviel, erst recht 15 Volt als Ladespannung.

Die Ladespannung sollte bei Maximal 14,2 Volt liegen.
Wir haben gelernt das die Batterie aus 6 Zellen zu je 2,2 Volt besteht, macht in der Summe 13,2 Volt.
Die Batterie muß mit 1,0 Volt Überspannung geladen werden. Das macht 14,2 Volt.
Wird die Batterie höher geladen beginnt sie zu gasen, ein elekrtochemischer Prozess der sich Elektrolyse nennt.
Früher, in der Zeit Vor den guten Halbleitern, wurde eine Batterie von einem mechanischen Regler geladen. Die Mechanik war nicht soo gut einstellbar bzw durch Verschleiß wurden die Regler ungenau. Deshalb war dem Wagenlenker anheim gelegt den Batteriesäurestand regelmäßig zu prüfen und ggf mit destiliertem Wasser aufzufüllen. Auch war es verboten eine Autobatterie im Fahrzeug inneren zu betreiben da aufgrund der Elektrolyse das Wasser in der Batterie in seine Bestandteile zerlegt wird und die Batterie sog Knallgas ausscheidet, welches im Fahrzeug zu allerlei Unbill führen kann.
In der heutigen Zeit sind die Regler ekeltronisch, heißt wartungsfrei weil verschleißfrei auf exakte Ladespannung eingestellt. Das gefährliche Gasen der Batterie wird auf ein minimum reduziert, so braucht die Batterie ( idR Wartungsfrei ) nichtmehr kontrolliert bzw aufgefüllt zu werden UND darf im Fahrgastraum untergebracht werden.

Das Problem: Bei erhöhter Ladespannung ( AB 14,2 Volt ) beginnt auch eine moderne Batterie zu gasen. Ein Sicherheitsventil schützt die Batterie zwar vorm platzen, Gas tritt trotzdem aus.
Auserdem Kann die erhöhte Spannung technische Geräte wie Lüftermotoren bzw ihre Vorwiederstände ( selbes gild für Wischermotoren ) und Glöhbirnen zerstören. Auch reagieren elektronische Geräte etwas sensiebel auf Spannungen für die sie nicht gebaut sind.

Die Ursache: Der Regler regelt in der Regel die richtige Ladespannung. Wird ein Verbraucher zugeschaltet verringert sich die Bordspannung, der Regler regelt die Spannung wieder hoch. Die entstehenden Spannungsspitzen übernimmt die Batterie.
Somit kann durchaus gesagt werden das der Regler die Bordspannung im Fahrzeug immer auf einem Niveau hält.
Im Lkfz sieht diese wunderbare Welt leider manchmal etwas anderm aus. Die Motorleistung reicht im Standgas nicht unbedingt um der Lichtmaschine genügend Energie zur Verfügung zu stellen, somit ist im Standgas die erforderliche Spannung von 14,2 Volt selten erreicht. Erst mit zunehmender Drehzahl erhöht sich diese Spannung auf das vorgeschriebene Maß.

Fazit: Ist die Ladespannung über der erwähnten 14,2 Volt - Grenze zu messen, liegt ein Fehler vor der, wenn man ihn ignoriert, sehr teuer und unlustig werden wird.
Meist ist ein Massefehler des seperat angebauten Reglers ODER ein zu hoher Übergangswiederstand im Massekabel ( Von der Batterie ( minus ) zum Rahmen oder vom Motor zum Rahmen ) vorhanden.

Test: Man nehme ein Überbrückungskabel ( das schwarze ) und befestige eine Seite an der Batterie, Minuspol, die andere Seite an einer blanken Stelle des Motor´s. Auf guten Kontakt ist zu achten.
Nun wird die Ladespannung gemessen, heißt Motor an und ein, zwei Minuten im mittleren Drehzahlbereich laufen lassen, dann Messung bei Vollgas.
Wird der Wert weiterhin überschritten ist der Regler ( unter dem Auto, auf dem ersten Querträger mittig angebracht ) zu demontieren und die Auflageflächen des Reglers, da wo er auf dem Rahmen liegt, zu reinigen / metallisch blank zu machen, sowohl das Reglergehäuse alsauch der Träger.
Messung wiederhohlen.
Jetzt sollte der Wert von 14,2 Volt nichtmehr überschritten werden ( guut, vlt liegt er bei 14,3 Volt ... der Multimeter lügt bisweilen ein wenig ... ).

Reicht der Kabeltest schon aus das die Werte im grünen Bereich sind, ist die Masseleitung Batterie / Rahmen und Motor / Rahmen zu reinigen / metallisch blank zu machen.
Evtl ist es ratsam ein zusätzliches Masseband ( hergestellt aus Löt - Ösen und einem Überbrückungskabel ( schwarz )) vom Motor zum Rahmen zu verbauen und das originale Masseflachkabel zu erneuern ...

gruß rolf
Zuletzt geändert von rolf.g3 am Sa 5. Aug 2017, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Batterie entladen?!

Beitrag von donriff » Sa 5. Aug 2017, 15:32

Hi,

Ja das ist ein wenig zu hoch. Habe jetzt aber nochmal getestet im leerlauf 14,2 und auch bei vollgas bzw halbgas 14,2 volt. Motorraum war nass es hat geregnet und laut meinem ladegerät war die bat unter 25% geladen. Jetzt funktioniert alles wieder und geladen wird auch wieder. Ich merke das am netten brummen beim fernlicht einschalten. Herrlich das alles wieder läuft. Werde jedoch noch öfters messen nicht das wirklich zu stark geladen wird.
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Re: Batterie entladen?!

Beitrag von rolf.g3 » Sa 5. Aug 2017, 15:36

moin,
donriff hat geschrieben:Herrlich das alles wieder läuft.
023) 023)

gruß rolf
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Re: Batterie entladen?!

Beitrag von macbloke » So 6. Aug 2017, 22:31

Toll!

JA, so wie du den Kabelbruch beschreibst hatte ich das auch. Am Kabelschuh bez. direkt an der Öse.
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Re: Batterie entladen?!

Beitrag von donriff » Di 8. Aug 2017, 04:43

Ich kann von glück reden, dass die leitung (kabel liegen unter der erde *klugscheiß*) noch lang genug war.
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