Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

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macbloke
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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von macbloke » Di 16. Aug 2016, 06:47

Zusammengefasst aus dem Info-Blatt:

1. "Gel Baterien" laden sich auf mit Ladegeräten für "Standard Säure Batterien". Du hast genug Spannung, was der Batterie aber schadet ist zu hohe Spannung...

2. Eine Spannungsbegrenzung ist nötig damit die Batterie auch wirklich lange hält.... nicht unter 14V bez. max.14,4V laden (s

3. GEL-Batterien sind zum Starten geeignet. Die verwandten AGM Batterien sind nicht so gut zum Starten geeignet.

4. Nicht öffnen! (Oder die Pole aufbohren) Das System muss geschlossen bleiben damit die Batterie so lange hält wie sie halten kann. (Also z.b 10 Jahre oder 15 Jahrelänger statt 2 Jahre oder 6 Jahre)

5. Die Ladezyklen haben Einfluss auf die Lebensdauer, nicht unbedingt das Alter!

Diese Kurzfassung ist als Stichpunktliste gedacht. Erklärt wird es in dem vorher geposteten Infoblatt zu finden. Andernfalls hier weiter dikutieren.
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macbloke
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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von macbloke » Di 16. Aug 2016, 07:11

Also auf dein Experiment bezogen:

Löcher in den Pol zu bohren wird zur Folge haben dass jetzt andere chemische Prozesse ermöglicht werden die vorher durch die hermetische Abriegelung nicht möglich waren. Diese chemischen Prozesse oder Reaktionen laufen nun parallel zu den gewünschten Prozessen ab und treten zu diesen in den Wettbewerb. Sie verändern die Oberfläche der Bleielektrode und verringern so die wirksame Oberfläche der Elektroden und damit verringert sich die Leistungsfähigkeit der Batterie.

Anbohren war wohl nicht so eine gute Idee, wenn ich das richtig verstanden hab dass die Hohl sind und nun eine Öffnung zu dem Innenraum besteht.

Ladespannung kontrollieren, ob die über 14V geht! vermutlich tut sie das. Erstmal laden die Akkus noch.

Es gibt für die meisetn KFZ Lichtmaschinen ws zum Nachrüsten um Gel-Akkus zu laden.
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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von Hasenauto » Di 16. Aug 2016, 09:31

Vielen Dank für die umfangreiche Information nebst Auswertung! Ich habe tatsächlich fälschlicherweise Alles, was nicht beim schütteln gluckert, für eine GELbatterie gehalten, meine tatsächlich verwendete ist aber nach Recherche die schlechtere AGM/Glasvlies - Variante. Die Ladespannung werde ich jetzt (und im Winter nochmal) eine Zeitlang mittels Multimeter mit Minimum/Maximum-Merkfunktion überprüfen. Über die Startleistung - auch nach längerem Stand- kann ich derzeit nur Bestes berichten.
Wie geschrieben: ich komme gratis zu diesen hochwertigen Batterien, weil ich Kontakt zu einer Alarmanlagenfirma habe, die sie nach spätestens 4 Jahren, in denen die Batts idR nur unter standby-Ladung rumstanden, rausschmeisst. Ich will hier niemanden zum KAUF dieser doppeltteuren Dinger verführen.
Zum Anbohren: hab ich auch nicht gemacht, sondern mir nur POLKNUBBL-Adapter gebastelt (von einer toten Batt abgesägt) und diese dann auf die AGM-Batt draufgeschraubt, weil diese keine solchen Knubbl hat, sondern nur M5-Innengewinde-Schraubanschlüsse:
100_7771.JPG
100_7771.JPG (183.79 KiB) 7394 mal betrachtet
100_7772.JPG
100_7772.JPG (162.33 KiB) 7394 mal betrachtet
Vor der Säure kann man nicht oft genug warnen und ich wollte darauf hinweisen, daß man schon bei Manipulationen an den Polknubbln weit oberhalb des Säurestandes bei Flüssigbatterien Zugang bzw Kontakt dazu bekommen kann.
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Vorsicht: Ich mache nicht jeden Tag den Rechner zum checken an, deswegen bitte nicht für unfreundlich halten.

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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von macbloke » Mi 17. Aug 2016, 12:25

Ah...jetzt verstehe ich das.

okay.

Okay, alles verstanden jetzt. Die Bilder waren Hilfreich und ich werde das womöglich mal gebrauchen können. DAnke. Bilder sagen manchmal mehr als 1000 Worte.

Der Anlasser beim Aixam hat glaub ich "nur" 0,48kW oder sogar nur 0,48PS? Jedenfalls wenig, selbst wenns 0,7 oder 0,8kW sind.

Das schafft die AGM Batterie. Vorglühen auch.

Wenn du so günstig drankommst dann mach das weiter auf jeden Fall.

PS: für 2€98 gibt s im Netz einen Voltmeter das sich in den Zigarettenanzünder stecken lässt. Denn dieLladespannung am besten Messen wenn der Motor auf höhere Drehzahlen geht. Im Standgas hängt die Spannung oft am unteren Limit.
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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von Hasenauto » Sa 15. Apr 2017, 20:00

Nachtrag: Ich hatte im posting versprochen, von meinen Erfahrungen mit meiner AGM-Batterie über den Winter zu berichten, also: Trotz der teilweise ungewöhnlich tiefen Temperaturen hatte ich kein schlechteres Startverhalten, als ich es von den herkömmlichen Flüssigbatterien gewohnt war. siehe auch
https://www.heise.de/autos/artikel/Zehn ... 72038.html
Fazit: extra-Geld für Gel- oder AGM würde ich persönlich nicht ausgeben, aber wenn man so wie ich günstig an eine AGM-Batt rankommt, ist sie mindestens ebenso geeignet wie eine Herkömmliche.
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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von Ewald » Mo 22. Mai 2017, 21:41

Hallo,

Bleiakkus mit "GEL Technik" eignen sich hervorragend als Verbraucherbatterien für zyklische Betriebsart, aber nicht wirklich als Starterbatterien an Dieselmotoren!

AGM Flies Batterien sind vom Innenwiderstand sehr niederohmig und erreichen wesentlich höhere Kaltstartströme, als klassische Nassakkus. Folgender 12 Volt 10Ah AGM Bleiakku drückt beinahe 280 Ampere Prüfstrom nach EN Norm, allerdings wurde bei +15°C in der Garage gemessen.

Bild

Ein Banner Nassakku mit eher großzügigen 12 Volt 62 Ah Nennkapazität, drückte stattdessen nur knapp 520 Ampere nach EN Prüfnorm.

Bild

Neue oder neuwertige AGM Bleiakkus unterliegen sehr niedrigen Selbstentladeraten, allerdings muß dieser Akkutyp nach einer versehentlichen Tiefentladung unverzüglich aufgeladen werden, sonst gibt es in den meisten Fällen keine erfolgreiche Rettung mehr!

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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von sf169 » Di 23. Mai 2017, 00:24

Meine Erfahrungen zu Batterien:

Normale Blei-Akkus möchten und sollten mit max. 14,4V geladen werden.
Silber-Calcium im Mondeo zieht auch bei -20° gut durch und kann 14,8V Ladespannung ab - Keine Ahnung, wann Tupperdosenlichtmaschinen den Volthahn zu machen.

Fakt ist: bei einer Lima mit 10A sollte man da max. einen 8AH Akku dran bauen, bei 40A Lima max 32AH ... usw

Na klar kann man das nun technisch/rechnerisch widerlegen, aber in etwa mit diesem Verhältnis habt ihr lange Spaß am Akku.

Die Lima wird nicht überstrapaziert, der Akku wird geladen.

Bei Langstrecken gar kein Problem. Bei viel und regelmäßig Kurzstrecke, dann doch lieber einen kleineren Akku kaufen.
Oder halt nen großen und ein Ladegerät, welches immer nach Ankunft in der Garage - oder wo auch immer- angeschlossen wird.

Blei-Akkus mögen eines definitiv nicht: Leer werden - Spannungen unter 10V - geht gar nicht.

Diesel - Vorglühen, Anlasser, Licht , etc.
Da sind mindestens 10km weg, bevor die Lima das wieder in die Batterie gefüttert hat.

Viele Grüße
Stefan
Drosseln sind Vögel, sie in einen Motor zu stecken ist Tierquälerei

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Re: Lohnt sich das? - Fragen zum Batteriekauf

Beitrag von Ewald » Di 23. Mai 2017, 10:31

Hallo Stefan,

leider ist Deine Philosophie nicht ganz richtig. Bleiakkus (egal ab nass, AGM oder Gel Technik) sind nicht wirklich schnelladefähig, wobei AGM Akkus aufgrund ihres niedrigeren Innenwiderstandes die ersten 70% ihrer möglichen Speicherkapazität deutlich schneller aufnehmen, als Gel und klassische Nassakkus. Will man einen Bleiakku zu 100% volladen und hat dafür nur 14,4 (2,4V Zellenspannung) oder 14,7 (2,45 Volt Zellenspannung) zur Verfügung, dann muß man für einen vollständigen Ladezyklus mindestens 15 Stunden bei ca. +20°C Umgebungstemperatur rechnen.

Weil sich klassische Starterbatterien mit sehr flachen Entladezyklen (bei max. 20% Entladetiefe) auf Dauer am wohlsten fühlen, bringen größere Energiespeicher in diesem Zusammenhang klare Vorteile. Jeder Bleiakku regelt seinen Ladestrom im direkten Verhältnis zur Entladetiefe automatisch, deshalb kann dieser bei 50% Entladetiefe auch locker 30% seiner Nennkapazität betragen. Bei 15% oder noch geringerer Entladetiefe beträgt der durchschnittliche Ladestrom meistens erheblich unter 10% der Nennkapazität des jeweiligen Energiespeichers, deshalb dauert auch richtiges Volladen bis annähernd 100% sehr lange.

Auf der anderen Seite ist es auch problemlos möglich mit nur 13,2 Volt Erhaltungsladespannung (2,2 Volt Zellenspannung), beinahe jeden Bleiakku allmählich vollzuladen. Dieser Vorgang kann aber mehrere Wochen dauern und ist deshalb überwiegend nur für länger parkende Fahrzeuge geeignet.

Auf der anderen Seite schadet es nicht unmittelbar, wenn man Ausgleichs oder Starkladungen mit bis zu 15,3 Volt (2,55 Volt Zellenspannung) durchführt, um mögliche Säureschichtung zu beseitigen. Allerdings sollten solche Vorgänge so kurz wie möglich dauern, weil sonst auch erhebliche Mengen von aktivem Material aus den Platten herausgeschlagen werden. Im Gegensatz zu harter Sulfatierung wegen Mangelladung, gilt auch Plattenkorrosion wegen zu hohem Energiedurchsatz, als häufigste Todesursache von Bleiakkus.

Die meisten handelsüblichen vollautomatischen Computerlader welche unter anderem auch von Cetek angeboten werden, arbeiten mit üppigen 13,8 Volt Erhaltungsladespannung. Lässt man solche Geräte (in der Hoffnung auf lange Halbarkeit der Starterbatterie) dauerhaft an parkenden Schönwetterfahrzeugen angeschlossen, dann sind im schlimmsten Fall neue Nassakus bereits nach einem Jahr unbrauchbarer Schrott als direkte Folge von Plattenkorrosion. Nimmt man sich für die Pflege einen Bleiakkus viel Zeit und kontrolliert dabei regelmäßig wie viel Ladung diesem Energiespeicher gerade fehlt, kann man das nur mit sehr niedrigen Ladeströmen erreichen. Das klappt unter anderem mit einem kostengünstigen IMAX B6 Modellbau Universallader sehr gut. Damit kann man auch an einem exakt vollgeladenen Energiespeicher anschleßend genau nachmessen, wie viel elektrische Energie in mAh für einen einzigen Startvorgang verbraucht wurden. Siehe folgendes Beispiel an einer Kawasaki ZZR 250, welche einmal mit warmen Motor gestartet und anschließen wieder mit 100 mA Ladestrom bis zum erreichen von 14,7 Volt Klemmenspannung nachgeladen wurde.

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Theoretisch könnte man mit 9Ah Nennkapazität des installierten AGM Akkus bis zu 150 mal den Motor anlassen, aber unter gerade noch gesunden praktischen Bedingungen allerding nur max. 75 mal, weil dann 50% Entladetiefe überschritten würden, welche man an Starterbatterien vermeiden sollte. Am längsten hält die Starterbatterie, wenn man sie dauerhaft im grün eingefärbten Bereich hält.

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Auf kein Fall sollte man sich von zahlreichen Batterieweisheiten mit empfohlenen üppigen Ladeströmen (wie sie häufig von Modellbaufreaks veröffentlicht werden) verrückt machen lassen. Energiespeicher welche regelmäßig mit üppigen Strömen geladen und auch Entladen werden, weisen zwar niedrigere Innenwiderstände als vergleichbare Akkus an niedrigen Lade/Entladeströmen auf. Wenn es aber um die mögliche kalendarische Haltbarkeit geht, dann haben die schonender behandelten Kollegen eindeutig die Nase vorne. Als abschließendes Beispiel habe ich noch einen alten offenen robusten Nickel Eisen Akku, welcher im Jahr 2000 produziert wurde. Diesen schweren Klotz habe ich moderat aufgeladen und nach einer mehrstündigen Pause wieder langsam mit 0,5 Ampere Konstantstrom entladen.

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Anschließend mit dem kompakten IMAX B6 wieder mit moderaten 3 Ampere Ladestrom geladen und beim absinken auf 0,5 Ampere bei 14,7 Volt Konstantspannung (1,47 Volt pro Zelle) abgelesen.

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Manche Besserwisser mögen nun behaupten, dass mit derartiger Niedrigstrombehandlung die einzelnen Zellen sehr stark driften, weil sie nicht mehr ausgelichen werden. Auch diesen möglichen Effekt habe ich überprüft, welcher aber kaum erkennbar ist.

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PS: Deshalb nie allen Informationen ohne berechtigtes nachfragen uneingeschränkten Glauben schenken, welche man so zahlreich im Internet findet. Bleiakkus sollten aber immer weitgehend vollgeladen bleiben, dann funktionieren sie am zuverlässigsten und halten meistens auch sehr lange.

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